Künstlerduo Kathrin Höhne/Bjarte Gismarvik erhalten Atelierstipendium Bildende Kunst

von Ilse Romahn

Beide Künstler schlossen ihr Studium an der Städelschule in der Klasse von Thomas Bayrle als Meisterschüler ab. Das Atelierstipendium umfasst die Übernahme der Ateliermiete für zwölf Monate bis zu einem Höchstbetrag von 7000 Euro. Mit dieser finanziellen Unterstützung kann das Künstlerduo Höhne und Gismarvik nun ein Atelier im Atelierfrankfurt anmieten. Am Ende des Stipendiums wird das aktuelle Werk in der Ausstellungshalle 1A in der Schulstraße gezeigt.

Zur Begründung führt die Jury aus: „Dem Künstlerduo Kathrin Höhne und Bjarte Gismarvik ermöglicht das Atelierstipendium die Chance, in einem bislang noch nicht vorhandenen Arbeitsraum ihre eigenwillige und innovative künstlerische Position auszubauen und eine regionale Aufmerksamkeit zu erreichen. Das Künstlerduo ist trotz interessanter Vita und als Absolventen der Städelschule in Frankfurt bislang noch kaum in Erscheinung getreten. Ein Grund mag in dem fehlenden Atelierraum liegen. Obwohl beide Künstler längere Auslandsaufenthalte aufzuweisen haben, sind sie seit 2010 wieder in Frankfurt ansässig um von hier aus mit ihrem künstlerischen Werk in Erscheinung zu treten. Mit dem Atelierstipendium erhofft sich das Gremium einen Anschub für die weitere Entwicklung des Künstlerduos Höhne und Gismarvik.“

Das Atelierstipendium bildet seit 2012 neben der Projekt- und Atelierförderung einen weiteren Baustein der Künstlerförderung. Es richtet sich an Künstler mit akademischem Abschluss im mittleren Lebensabschnitt, die ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Frankfurt nachweisen können und trotz eigenwilliger, innovativer Positionen und einer kontinuierlichen Entwicklung und Ausstellungstätigkeit bislang den Anschluss an die nationale und internationale Kunstszene noch nicht gefunden haben. Ihnen soll durch dieses Stipendium eine regionale Aufmerksamkeit verschafft werden.

„In vielen Fällen richtet sich ein förderndes Engagement an junge Absolventen der Kunsthochschulen. Danach wird das Angebot an Fördermaßnahmen geringer“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Mit dem Atelierstipendium Bildende Kunst wollen wir Künstlerinnen und Künstler unterstützen, die sich bewusst für den Produktionsstandort Frankfurt entschieden haben und die bereits eine kontinuierliche Entwicklung und Ausstellungstätigkeit vorweisen können. Das Stipendium soll den Künstlerinnen und Künstlern eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit sichern, um sich verstärkt auf die Weiterentwicklung einer entscheidenden Werkphase konzentrieren zu können.“

Insgesamt 37 Künstler waren dem Aufruf gefolgt und hatten sich beworben. Ein Fachgremium, bestehend aus Susanne Kujer, Leiterin des Referats Bildende Kunst des Kulturamtes Frankfurt, Corinna Bimböse, Direktorin des Atelierhauses Atelierfrankfurt, Robert Bock, Künstlerischer Leiter der AusstellungsHalle 1A, Kunst in Frankfurt, Miroslav Macke, Direktor des Kunstverein Familie Montez, Milorad Prentovic, Galerie Perpétuel und Felix Ruhöfer, Künstlerischer Leiter des Atelierhaus Basis, bestimmte die Preisträger.

Verliehen wird das Atelierstipendium Bildende Kunst an Höhne & Gismarvik im Rahmen der Open Studios am Freitag, 22. November, um 19 Uhr im Atelierfrankfurt durch die Amtsleiterin des Kulturamtes, Sybille Linke.

Höhne wurde 1976 in Büdigen geboren. Von 1995 bis 2001 studierte sie an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule in Frankfurt (1995-1999 Klasse Per Kirkeby) und schloss das Studium 2001 als Meisterschülerin von Thomas Bayrle ab. 2003 bis 2005 folgte ein Masterstudiengang in der Glasgow School of Art.

Gismarvik wurde 1972 in Haugesund, Norwegen geboren. 1995 bis 1996 Camberwell College, London, 1997 Studienbeginn Statens Kunstakademi, Oslo, Norwegen, 2000 bis 2003 Meisterschüler von Thomas Bayrle, Städelschule Frankfurt und 2001 Hochschulabschluss The Academy of Fine Arts, Oslo, Norwegen. (ffm)