Letzte Aktualisierung: 07.02.2025
Junge Liberale Hessen fordern einen modernen Rundfunk
von Helmut Poppe
(04.02.2025) Protestaktion vor hr-Gebäude. Lesen Sie hier einige Pro und Contras.
Mit einer Protestaktion haben die Jungen Liberalen Hessen vor dem Gebäude des Hessischen Rundfunks (hr) auf die dringend notwendige Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aufmerksam gemacht. Ein großes Banner mit den zentralen Forderungen der JuLis vor dem Haupteingang des hr machte unmissverständlich klar: Der Rundfunk braucht eine grundlegende Erneuerung!
„9 Milliarden Euro – jedes Jahr. Das kostet uns der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Und wofür? Für teure Unterhaltungsshows, überholte Strukturen und Inhalte, die längst niemand mehr schaut. Die Welt hat sich verändert, aber hier bleibt alles beim Alten. Das können wir uns nicht mehr leisten“, kritisiert Viola Gebek, die Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen Hessen scharf. Statt veralteter Formate fordern die JuLis einen Rundfunk, der mit der Zeit geht und sich auf seine Kernaufgaben konzentriert: Information, Bildung und Kultur. Die Reform muss klare Prioritäten setzen. „Wenn ich einen Serienmarathon starten will, gehe ich doch nicht zur ARD. Es wird Zeit, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk endlich im 21. Jahrhundert ankommt,“ betont die Spitzenkandidatin.
Auch die Finanzierung des Rundfunks steht im Fokus der Kritik. Die Jungen Liberalen lehnen die aktuelle Rundfunkabgabe entschieden ab. Tim Hordorff, Landesvorsitzender der JuLis Hessen „Es kann nicht sein, dass Bürgerinnen und Bürger gezwungen werden, für Inhalte zu zahlen, die sie nicht nutzen. Wir fordern eine grundlegende Reform des Systems – mehr Effizienz, weniger Gebühren und eine klare Fokussierung auf den gesellschaftlichen Mehrwert.“ Mit der Aktion vor dem hr-Gebäude haben die Jungen Liberalen Hessen ein klares Zeichen gesetzt: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sich radikal reformieren – hin zu einem schlanken, modernen und effizienten System, das den Bedürfnissen der Menschen im digitalen Zeitalter gerecht wird.
HIer seien einge Argumente aufgeführt, die gegen einige dieser Punkte sprechen:
Bereits laufende Einsparungen: Der HR plant, mehr Kooperationen mit anderen ARD-Sendern einzurichten und tut dies bereits. Die Radio-Apps des HR werden in die ARD-Audiothek integriert. INsgesamt stellt sich dennoch die bFrage, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk presseähnliche Auftritte im Internet produzieren muss und darf.
Bewahrung bewährter Strukturen: Der derzeitige Rundfunk hat sich über Jahre hinweg bewährt und bietet eine verlässliche Quelle für Nachrichten und Unterhaltung. Eine grundlegende Erneuerung könnte bewährte Strukturen destabilisieren und die Qualität beeinträchtigen.
Vielfältiges Angebot: Der Rundfunk bietet eine breite Palette an Inhalten, die verschiedenen Interessen und Zielgruppen gerecht werden. Eine grundlegende Erneuerung könnte zu einer Einengung des Angebots führen und bestimmte Inhalte vernachlässigen. Dennoch ist eine Überprüfung einer gewissen UNparteilichkeit stetig vorzunehmen.
Unabhängigkeit und Neutralität: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist darauf ausgerichtet, unabhängig und neutral zu berichten. Eine grundlegende Erneuerung könnte das Risiko bergen, diese Unabhängigkeit zu gefährden und politische Einflüsse zu verstärken.
Finanzierungssicherheit: Durch die bestehenden Rundfunkgebühren ist die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gesichert. Eine grundlegende Erneuerung könnte zu Unsicherheiten in der Finanzierung führen und die Stabilität des Rundfunks gefährden. Sind denn tatsächlich weniger als 19 Euro Rundfunkgebühr im Monat ein hoher Betrag im Vergleich zu üblichen Streamingkosten?