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Letzte Aktualisierung: 03.12.2024

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Jeder kann ein Held sein

DGTHG startet dritte Organspende-Kampagne

von Regina Iglauer-Sander

(25.11.2024) In einer Welt, in der Superhelden oft nur auf der Leinwand existieren, ruft die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) dazu auf, im echten Leben zum Helden zu werden. Mit ihrer dritten Organspende-Kampagne unter dem Motto "Deine Superkraft: Leben schenken" setzt die DGTHG ein kraftvolles Zeichen für die Bedeutung der Organspende.

Mit der dritten eigenen Organspende-Kampagne setzt sich die DGTHG bereits wiederholt für das Thema Organspende und die Widerspruchslösung ein.
Foto: DGTHG
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Die neue Kampagne der DGTHG präsentiert plakativ verschiedene Heldentypen neben einem gewöhnlichen Menschen. Die Botschaft ist klar: Jede(r) kann zum Helden werden, indem zu Lebzeiten die Entscheidung getroffen wird, Organspender zu sein. Diese Entscheidung verleiht die wahre Superkraft – die Fähigkeit, Leben zu schenken. Das Konzept des Helden ist tief in der Kultur verankert. In der Literatur und Geschichte sind Helden für ihre edlen Qualitäten, ihren Mut und ihre Taten bekannt. Sie stellen sich außergewöhnlichen Herausforderungen und inspirieren durch ihr tugendhaftes Handeln. Die DGTHG-Kampagne überträgt dieses Konzept auf die Realität der Organspende und zeigt, dass wahre Heldentaten vor allem im Alltag vollbracht werden können. Mit der neuen, nunmehr dritten Kampagne setzt die herzchirurgische Fachgesellschaft ihr Engagement für die Organspende fort.

Die alarmierende Realität der Organspende: Zahlen zur aktuellen Lage

Die gegenwärtige Situation der Organspende in Deutschland ist alarmierend. Über 8.400 Patienten warten derzeit auf ein lebensrettendes Organ, doch von Januar bis Oktober 2024 konnten lediglich 2.557 Organe transplantiert werden. Im gesamten Jahr 2023 wurden nur 324 Herztransplantationen durchgeführt; 1094 Patienten standen am Jahresende auf der Warteliste für eine Herztransplantation. „Wir haben OP-Verfahren, Intensivtherapie und die Möglichkeiten zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen stetig verbessert, und damit auch die Aussichten unserer transplantierten Patienten“, sagt der Präsident der DGTHG, Prof. Dr. med. Volkmar Falk. „Doch es mangelt schlichtweg an Spenderorganen.“ Die Entwicklungen im Jahr 2024 zeigen zudem eine weiterhin rückläufige Anzahl an verfügbaren Spenderorganen.

Herausforderungen und aktuelle Trends

Die Zahl der Organspenden in Deutschland stagniert seit Jahren auf einem kritisch niedrigen Niveau. Verschärfend kommt hinzu, dass das durchschnittliche Alter der Organspender kontinuierlich steigt. Gleichzeitig sinkt im Kontext die Anzahl der entnommenen Organe pro Spender. Alternativen, wie die „Herzkammer-Unterstützungssysteme (VAD)“ und die „Kunstherzen“, sind bisher kein vollwertiger und dauerhafter Ersatz für die komplexe Funktion menschlicher Herzen. Mechanische Herzunterstützungssysteme stellen daher eine Option zur begrenzten Lebenserhaltung oder Überbrückung der Wartezeit auf ein Spenderorgan für die schwerstherzinsuffizienten Patienten dar.

Lösungsansätze und Appelle der DGTHG

Das digitale Organspende-Register gilt als erster SchrittSeit März 2024 steht das digitale Organspende-Register des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zur Verfügung. Allerdings zeigt sich bisher, dass dieses allein nicht ausreicht, um die Trendwende herbeizuführen. Es bietet jedoch eine zusätzliche Option, die genutzt werden sollte, um die Zahl der Organspenden zu erhöhen.

Plädoyer für die Widerspruchslösung

Die herzchirurgische Fachgesellschaft spricht sich nachdrücklich für die Einführung der Widerspruchslösung aus: „Die Entscheidung für oder gegen die Organspende zu Lebzeiten ist jedem Erwachsenen zuzumuten“, sagt Prof. Falk. „Letztlich könnte jeder Mensch auch selbst einmal auf ein Spenderorgan angewiesen sein.“

Die zentrale Rolle der Herztransplantation als Goldstandard

Die Herztransplantation gilt weiterhin als Goldstandard bei der Behandlung von schwerer Herzinsuffizienz im Endstadium. Die Prognosen für Patienten sind dabei ermutigend: Etwa 60 Prozent der Empfänger eines Spenderherzens leben zehn Jahre oder länger. Die durchschnittliche Wartezeit auf ein Spenderherz beträgt zwischen sechs Monaten und 2,5 Jahren.

Mechanische Überbrückungslösungen

Angesichts des gravierenden Mangels an Spenderorganen gewinnen mechanische Herzunterstützungssysteme (VADs) zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 2023 wurden 772 Patienten mit einem permanenten VAD versorgt, im Jahr 2022 waren es 672 Patienten. Diese Systeme dienen als lebenswichtige Überbrückung, bis ein passendes Spenderherz verfügbar ist.

Aufruf zum Handeln

Abschließend betont Prof. Falk: „Ein Spenderorgan ist für viele Menschen die einzige Chance auf längerfristiges Überleben: Menschen, die von ihren Angehörigen geliebt und gebraucht werden“. Die DGTHG richtet einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung, sich aktiv mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und eine persönliche Entscheidung zu treffen. In einer Zeit, in der echte Helden gebraucht werden, hat jeder Einzelne die Chance, durch seine Bereitschaft zur Organspende ein Lebensretter zu werden. Die aktuelle Kampagne der DGTHG erinnert eindringlich daran, dass wahre Superkräfte nicht in Comicbüchern oder Filmen zu finden sind, sondern in der persönlichen Entscheidung, durch Organspenden anderen Menschen das Leben zu schenken.

Weitere Informationen unter:
https://www.dgthg.de
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/organspende.htmlw...
https://www.organspende-info.de/organspende-register