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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Jazzpreis-Gewinner Gropper trifft Ton der Zeit

von Ilse Romahn

(18.10.2021) Eindrucksvolle Jazzkompositionen, starke Atmosphäre und musikalische Emotionen des gegenwärtigen Zeitgeistes haben Saxophonist Philipp Gropper und seine Band PHILM im Gepäck, wenn das Berliner Jazz-Quartett am Dienstag, 26. Oktober, im Theater Rüsselsheim live im Foyer zu erleben sind. Ihr außergewöhnliches Talent hat den Musikern die Auszeichnung „Band des Jahres“ des Deutschen Jazzpreises 2021 eingebracht. PHILM tritt im Rahmen der „Corona Series“ der Jazz-Fabrik in Rüsselsheim auf.

Band PHILM Moersfestival
Foto: Kurt Rade
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Berlin – Sinfonie der Großstadt. Nein, nicht der Dokumentarfilm von Walter Ruttmann aus dem Jahr 1927 ist gemeint. Die Rede ist von einer Metropolen-Musik unserer Tage. PHILM, die Band des Berliner Saxophonisten Philipp Gropper, schafft es, Hektik, Getriebenheit, aber auch soziale Verzahnung unserer Tage in eindrucksvolle Töne zu packen. Groppers Musik illustriert gleichermaßen glorioses Triumphieren als auch fortwährende Anstrengung im Hamsterrad des herrschenden Zeitgeists. Dass die vier Künstler damit genau den Nerv der Zeit treffen, beweist die Auszeichnung mit dem Deutschen Jazzpreis als „Band des Jahres“ im Sommer dieses Jahres.

Im Vordergrund steht die Band  als verzahnte Klangmaschine, die in höllischem Tempo durch Atmosphären und Emotionen zu schalten versteht. Es geht nicht um Virtuosität oder feingeistigen Schönklang. Wenn Bassist Robert Landfermann, Pianist Elias Stemeseder und Drummer Oliver Steidle loslegen, starten sie einen Motor, der alle Beteiligten mit Vollgas voran zerrt. Dabei steht ihre rasende Musik auf einer festen Basis, denn sie wissen, wo ihre Kunst herkommt. Eine PHILM-CD aus dem Jahr 2017 trägt den Titel „Sun Ship“, bei dem der Jazzkenner wie selbstverständlich an John Coltrane denkt, der kurz vor seinem Tod eine Platte gleichen Namens herausbrachte. Auch bei ihm ging es einst darum, sich bedingungslos einer höheren Macht zu überlassen. Doch was hier die Selbstüberlassung an eine göttliche Lenkung beschrieb, thematisiert heute die Zerrissenheit zwischen innerer Haltung und gesellschaftlicher Notwendigkeit.

Hier wie dort sind Kräfte am Werk, die kaum zu bezwingen sind. Philipp Gropper: „Ich bin der Tradition sehr verbunden, versuche aber ständig deren Lebendigkeit und Frische, die jeweils nur im zeitlichen Kontext entstehen konnte und den alten Meistern gleichzeitig ihre Zeitlosigkeit sicherte, zu verstehen und weiterzutragen.“ Philipp Gropper (Saxophon), Robert Landfermann (Bass), Elias Stemeseder (Piano), Oliver Steidle (Schlagzeug)

Philipp Groppers PHILM aus der Reihe „Corona Series“ der Jazz-Fabrik spielt am Dienstag, 26. Oktober, um 20 Uhr im Foyer des Theater Rüsselsheim, Einlass ab 19 Uhr.

Ticket-Link zur Veranstaltung: https://tickets.vibus.de/00100640000000/shop/bestplatz.aspx?VstKey=10064000047407000

Link zur Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/375128641019715/

Kartenverkauf: Interessierte erhalten Karten in den Vorverkaufsstellen von Kultur123 Stadt Rüsselsheim, telefonisch unter (06142)832630, online auf www.theater-ruesselsheim.de sowie an der Tages- bzw. Abendkasse.

Hinweis: Alle Veranstaltungen werden unter den jeweils aktuellen Hygiene- und Abstandsbestimmungen der Bundes- bzw. Landesregierung durchgeführt. Diese sind unter www.kultur123ruesselsheim.de zu finden. Sollten sich Vorgaben ändern, werden die Veranstaltungen erneut betrachtet und mögliche Änderungen auf der Website, per Newsletter und über die sozialen Medien kommuniziert.