Letzte Aktualisierung: 13.09.2024
Jüngste Wählerschaft beteiligt sich unterdurchschnittlich und wandert von den Grünen zu Volt
von Ilse Romahn
(05.09.2024) Im Nachgang zur Europawahl am 9. Juni warf das Bürgeramt, Statistik und Wahlen einen detaillierteren Blick auf die repräsentative Wahlstatistik. Von besonderem Interesse war dabei die Wahlbeteiligung in den jüngsten Jahrgängen, aber auch eine tiefere Analyse des Wahlverhaltens bezüglich der sonstigen Parteien.
Die vertiefte Auswertung des Wählerverzeichnisses ergab, dass die Wahlbeteiligung insgesamt zwar gestiegen ist, dies aber nicht auf die jungen Wählerinnen und Wähler zutrifft. Erstmals durften bei der Europawahl 2024 in Deutschland auch die 16- und 17-Jährigen ihre Stimme abgeben. „Auch wenn eine höhere Wahlbeteiligung bei den Jüngsten insgesamt zu wünschen wäre, freue ich mich, dass die 16- bis 20-Jährigen häufiger wählten, als die Gruppe der 21- bis 24-Jährigen“, kommentierte die für die Frankfurter Statistik zuständige Dezernentin Eileen O´Sullivan die aktuellen Zahlen.
„Interessant ist auch, dass die jüngsten Wählerinnen und Wähler gerade die wenig etablierten Parteien bei ihrer Wahlentscheidung bevorzugen“, sagte O´Sullivan und ergänzte: „Insgesamt scheinen sie selektiver und themenbezogener zu wählen.“
In der jüngsten Wählergruppe verloren die Grünen mit −24,9 Prozent die meisten Stimmen, dagegen konnte Volt mit einem Plus von 11 Prozent in dieser Altersgruppe besonders punkten. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) konnte vor allem bei den 35- bis 44-Jährigen und den 60- bis 69-Jährigen punkten. Bei den bis 34-Jährigen und über 70-Jährigen schnitt das BSW dagegen unterdurchschnittlich ab.
„Wie die Ergebnisse zeigen, hat sich der zweite Blick gelohnt. Die etablierten Parteien verlieren zunehmend bei den Jüngsten ihre Stimmen an die vermeintlich Kleinen“, sagte O´Sullivan.
Weitere Informationen „Frankfurt STATISTIK.AKTUELL“ 11/2024 und 12/2024 stehen unter frankfurt.de/statistik und frankfurt.de/statistik zum Abruf zur Verfügung. (ffm)