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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Investitionsmittel für das Alte Rathaus in Bergen

von Ilse Romahn

(10.05.2021) Der Magistrat hat der Freigabe von Investitionsmittel in Höhe von rund fünf Millionen Euro für die Sanierung des Alten Rathauses im Stadtteil Bergen-Enkheim zugestimmt. Damit sollen die Sanierungsarbeiten an dem teilweise mehr als 500 Jahre alten Gebäude begonnen werden. Umfangreiche Untersuchungen hatten ergeben, dass der Dachstuhl und das Fachwerk grundsaniert werden müssen.

Aufgrund der verbundenen Einsturzgefahr ist das Alte Rathaus an der Marktstraße in Bergen seit einigen Jahren geschlossen. Seitdem sichert ein Gerüst die statisch instabile Holzkonstruktion des Dachs und der Fassade. „Bergen-Enkheim erhält sein Wahrzeichen zurück, darauf haben die Bürgerinnen und Bürger lange gewartet. Mit der Freigabe der Mittel kann die Sanierung des historischen Gebäudes endlich beginnen und das Haus erhält einen barrierefreundlichen Zugang. Das Alte Berger Rathaus gehört nicht nur zu den ältesten Fachwerkgebäuden im Frankfurter Stadtgebiet, sondern zählt darüber hinaus zu den bedeutendsten in der gesamten Region zwischen Main und Taunus. Künftig soll hier wieder das Heimatmuseum des Stadtteils zu Hause sein“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Mit den nun freigegebenen Mitteln werden Dach und Fassade erhalten und statisch ertüchtigt. Die Fachwerkfassade behält ihren gewohnten Charakter durch eine denkmalgerechte Reparatur. Zudem werden alle Oberflächen der Böden, Wände und Decken überarbeitet. Erhaltenswerte Bauteile, wie Fenster-, Tür-, und Wandbekleidungen werden demontiert und in einer Werkstatt für einen Wiedereinbau aufgearbeitet. Bei der Sanierung ist außerdem auch eine Ertüchtigung in den Bereichen Haustechnik, Brandschutz und die energetische Ertüchtigung bestimmter Bauteile unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte notwendig. Durch die Öffnung einer bereits vorhandenen Tür in das Erdgeschoss wird zudem ein barrierefreundlicher Zugang in den dortigen Ausstellungsbereich möglich.

Das Erdgeschosses und das erste Obergeschoss sollen künftig wieder vom Heimatmuseum genutzt werden. Die notwendige Ausstattung für die Ausstellung des Heimatmuseums wird von der Arbeitsgemeinschaft Heimatmuseum Bergen-Enkheim konzipiert und eingebaut. Zudem ist geplant, dass der Dachstuhl mit seiner besonderen Konstruktion mit kleinen Gruppen besichtigt werden kann. Die Arbeiten sollen Anfang 2022 beginnen und voraussichtlich 2024 abgeschlossen werden.

Das Gebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich genutzt: als Rathaus, Feuerwehrhaus, Polizeistation und zuletzt als Heimatmuseum. Das um 1300 erbaute „Spilhus“ in Form einer überdachten Halle ist massiv aus Stein gemauert und bildet das Untergeschoss des heutigen Gebäudes. Die Entstehung des Dachwerks kann auf 1507 festgelegt werden. Demnach ist das Fachwerkgebäude an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit entstanden, ist aber bereits ohne jegliche mittelalterlichen Merkmale konstruiert worden. Der Umbau des Ratssaals wird auf 1716 und der Einbau des Dachreiters auf 1740 datiert. (ffm)