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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Investitionen in aufwändige und erfolgversprechende Verkehrsprojekte

Stadtrat: ‚Engagement für den Radverkehr zahlt sich aus‘

von Ilse Romahn

(19.02.2021) Rund 100 Baumaßnahmen hat sich das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), das zum Verkehrsdezernat unter Stadtrat Klaus Oesterling gehört, in diesem Jahr vorgenommen. Dazu gehören umfangreiche und lang andauernde Vorhaben genauso wie kleinere Maßnahmen mit großer Wirkung.

Das ASE plant, baut und unterhält öffentliche Verkehrswege und hat dafür im Jahr 2021 rund 29 Millionen Euro zur Verfügung. Diese verbauen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Straßen, Brücken und Erschließungsanlagen.

„Die Summe kommt allen Frankfurterinnen und Frankfurtern sowie den Besucherinnen und Besuchern unserer Stadt zugute. Wir investieren das Geld in eine zeitgemäße Verkehrsinfrastruktur, bei der dem Radverkehr eine besondere Bedeutung zukommt. Ganz im Sinne der Verkehrswende“, betont Verkehrsdezernent Oesterling. Er freut sich darüber, dass die Stadt Frankfurt zur Preisverleihung des „Fahrradklima-Test 2020“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) am Dienstag, 16. März, eingeladen wurde und dort für ihre Maßnahmen rund um den Radverkehr ausgezeichnet wird. Für Stadtrat Oesterling Anerkennung und Ansporn in einem: „Die Nominierung zeigt, dass wir Erfolge erzielt und Frankfurt fahrradfreundlicher gemacht haben. Unser Engagement für den Radverkehr zahlt sich aus. Jetzt wollen wir weiter engagiert am Thema bleiben und weitere Vorhaben realisieren.“

Lange überlegen, welche das sind, muss der Stadtrat nicht: „Den Radweglückenschluss zwischen Rheinstraße und Hohenstaufenstraße gehen wir in diesem Jahr genauso an wie den Radweg zwischen Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach.“

Zusätzlich arbeiten alle Beteiligten weiter eifrig an der Markierung neuer Radspuren, dem Aufstellen weiterer Fahrradbügel sowie überdachter Fahrradabstellanlagen. Die stadtweite Radwegbeschilderung soll noch in der ersten Jahreshälfte zum Abschluss kommen.

Wilhelmshöher Straße wird grunderneuert
Doch der Radverkehr ist bei weitem nicht das einzige Thema, dem sich die städtischen Straßenbauerinnen und Straßenbauer widmen. Und so hebt Oesterling eine Maßnahme hervor, die insbesondere für die Menschen in Seckbach von Interesse ist: Die Grunderneuerung der Wilhelmshöher Straße. Die Hauptstraße des Stadtteils wird in dem Abschnitt von Atzelbergstraße bis Heinz-Herbert-Karry-Straße ab Montag, 15. März, erneuert. Das ASE baut nicht allein, sondern teilt sich die Bauherrschaft mit der Stadtentwässerung Frankfurt sowie der NRM Netzdienste Rhein-Main. Die Projektpartner erneuern den gesamten Aufbau der Straße, ersetzen Versorgungsleitungen und Kanäle. Viel Arbeit, die sich in der veranschlagten Bauzeit für den rund 530 Meter langen Abschnitt niederschlägt: Rund drei Jahre werden die Arbeiten Stück für Stück von der Atzelbergstraße im Osten bis zum westlichen Endpunkt an der Heinz-Herbert-Karry-Straße dauern.

„Hier ist Geduld bei allen Betroffenen gefordert, keine Frage. Das Vorhaben ist komplex und die schmale Straße bietet nicht viel Platz, sodass die Arbeiten nur in kleinen Abschnitten voranschreiten können. Wir erneuern ja nicht nur die Fahrbahn, sondern auch alles was darunter liegt, und natürlich auch die Gehwege. Wir investieren nachhaltig“, schwört der Verkehrsdezernent die Menschen auf das Projekt ein, für das eigens ein Baustelleninformationsmanagement eingerichtet wurde. Bestandteile zur Information der Öffentlichkeit sind die Verteilung einer Broschüre in Teilen Seckbachs, Kontaktmöglichkeiten sowohl persönlich vor Ort mit der Bauleitung als auch telefonisch und per E-Mail während der gesamten Bauzeit. Zudem gibt es Informationen unter http://www.frankfurt.de/wilhelmshoeher im Internet. Dort können sich Interessierte demnächst auch für einen Newsletter zu dem Bauvorhaben anmelden.

Die Mehrzahl der Bauvorhaben des ASE kann freilich deutlich schneller abgeschlossen werden. So wird das Amt in diesem Jahr wieder zahlreiche Fahrbahndecken erneuern und Radspuren markieren. „Wir werden an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet arbeiten. Immer mit dem Ziel, nachhaltig zu investieren und eine funktionierende sowie zeitgemäße Infrastruktur zur Verfügung zu stellen“, sagt dazu die Leiterin des ASE, Michaela C. Kraft, im Vorgriff.

Barrierefrei in den Bus und die Bürostadt
Fit für die Zukunft ist die Maßgabe, unter der Arbeiten des ASE rund um die Barrierefreiheit stehen. So baut das Amt 2021 diverse Bushaltestellen im Verlauf der Buslinie 32 – entlang des Alleenrings – barrierefrei um. Dabei werden nicht nur die Haltestellen selbst, sondern auch Übergänge im Umfeld barrierefrei gestaltet.

Zentrales Projekt zur Herstellung der Barrierefreiheit ist auch der Umbau des Knotenpunktes Lyoner Straße/Mainkai. Der Weg aus der Bürostadt Niederrad ans Mainufer – oder umgekehrt – ist derzeit für den Fuß- und Radverkehr nur über eine nicht barrierefreie Brücke möglich. Ab Oktober dieses Jahres soll sich das ändern. In sechs Monaten Bauzeit, so die Planung, soll die Brücke verschwinden und es werden barrierefreie Übergänge im gesamten Kreuzungsbereich geschaffen. „Ein wichtiges Projekt, weil damit Anreize geschaffen werden, die Bürostadt mit dem Fahrrad anzusteuern“, erläutert Amtsleiterin Kraft.

Problemlos über den Main
Abgerundet wird das Maßnahmenpaket mit Projekten im Bereich Brückenbau. Prominent ist auch hier ein Vorhaben, das der Barrierefreiheit dient: Die Main-Neckar-Brücke erhält auf der Südseite einen barrierefreien Zugang mittels einer Rampe. Die beim Fuß- und Radverkehr gleichermaßen beliebte Verbindung über den Main ist auf der Südseite derzeit nur über Treppenstufen zu erreichen. In der Zeit von April bis Oktober wird sich dies ändern.

Auf der Nordseite existiert bereits eine Rampe, die jedoch zu steil ist, um als barrierefrei zu gelten. Eine neue Rampe auf der Nordseite benötigt mehr Platz, sodass die Eigentumsverhältnisse für die erforderlichen Flächen noch geklärt werden müssen. Somit können die städtischen Planerinnen und Planer zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Realisierungszeitpunkt für eine Rampe „Hibbdebach“ benennen.

Im Fokus steht auch der Ersatzneubau des Heddernheimer Stegs am Nordwestzentrum. Die direkte Verbindung von Heddernheim zum Nordwestzentrum über den Erich-Ollenhauer-Ring ist in einem schlechten Zustand und wird deshalb ab dem Frühjahr durch einen Neubau ersetzt. Verbunden mit den Arbeiten erneuert die Stadt unter anderem auch die Treppenanlage auf der Ostseite der Brücke und baut überdachte Fahrradstellplätze. Erste Vorboten der Baumaßnahme waren vor Kurzem ein Grünrückschnitt und das Fällen von vier Bäumen, für die selbstredend Ersatz gepflanzt wird.

Zum Jahresende planen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ASE zudem, mit dem Rückbau der Cassellabrücke und der Sanierung der Schwedlerbrücke zu beginnen. Für die Cassellabrücke soll nach dem Abbruch ein Neubau folgen, die Schwedlerbrücke soll revitalisiert werden.

Querungen der Eschersheimer Landstraße
Die Gleise der U-Bahn trennen Ost- und Westseite der Eschersheimer Landstraße. An zwei weitere Stellen soll diese Trennung nun überwunden und abgemildert werden: Auf der Höhe Am Dornbusch/Marbachweg und Höhe Sinaipark/Klimsch-Anlage sollen ab Herbst oberirdische und ebenerdige Querungen neu gebaut werden. Am Dornbusch entfällt damit der Gang unter die Erde durch die B-Ebene und der Sinaipark wird auf diese Weise bis Frühjahr 2022 mit der Klimsch-Anlage verbunden.

Zahlen, Daten, Fakten
Das Frankfurter Straßennetz ist 1457 Kilometer lang. Das ASE kümmert sich um eine Straßenfläche von knapp 22 Millionen Quadratmetern. Der – zumindest bilanzielle – Wert der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze liegt bei rund 549 Millionen Euro, hinzu kommen Brücken, Tunnel und weitere konstruktive Ingenieurbauwerke: Diese haben einen Bilanz-Vermögenswert von knapp 234 Millionen Euro. (ffm)