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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Internationaler Friedenspreis „Dresden-Preis“ für Daniel Libeskind

von Ilse Romahn

(30.01.2023) Der US-amerikanische Architekt Daniel Libeskind wird am Sonntag, 19. Februar, in der Semperoper mit dem 14. Internationalen Friedenspreis „Dresden-Preis“ für seine außerordentlichen künstlerischen Beiträge zur Kultur des Erinnerns und Mahnens geehrt.

Daniel Libeskind
Foto: Stefan Ruiz
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„Libeskind erhält in diesem Jahr den Dresden-Preis für einen ganz besonderen Teil seines Schaffens, den man Erinnerungsarchitektur nennen kann. Wie kaum ein anderer Architekt hat der Künstler in den letzten Jahrzehnten einen angemessenen architektonischen Rahmen für das Erinnern an die Opfer von Holocaust, Krieg und Terror geschaffen“, so die Begründung der Preisjury. „Libeskinds Herangehensweise lässt keinen Raum für Ignoranz und Relativierung. Die Form, die Architektur selbst geben die Richtung des Erinnerns vor.“

Zu seinen ikonischen Gebäuden zählen unter anderem das Jüdische Museum in Berlin, das Imperial War Museum in Manchester und das Holocaust-Mahnmal in Amsterdam. Als Masterplaner des neu erbauten World Trade Center in New York ist Libeskind maßgeblich an dessen Neugestaltung beteiligt. In Dresden hat Libeskind mit dem Umbau des Militärhistorischen Museums einen architektonischen Ort geschaffen, der sich als weltweit bedeutendes Antikriegsmuseum mit den Folgen von Militarismus und Kriegen auseinandersetzt. „Wenn alles vorbei zu sein scheint, ein Krieg, ein Genozid, eine Terrorattacke, bleibt das Erinnern“, sagt Heidrun Hannusch, Vorsitzende des Friends of Dresden Deutschland e.V. „Und wie erinnert wird, könnte auch mit darüber entscheiden, ob sich das alles wiederholt. Wir brauchen Stätten der Erinnerung und der Mahnung. Und sie sollten sein wie die von Daniel Libeskind entworfenen: unübersehbar.“

Einen Ehrenpreis erhält im Rahmen der Veranstaltung der Politiker Gerhart Baum. Der 90-jährige Elder Statesman der FDP hat sich in seinem Leben unermüdlich für die Menschenrechte und den Frieden engagiert, heißt es in der Begründung des Friends of Dresden e.V.

Da die Verleihung des „Dresden-Preises“ 2022 auf 2023 verschoben werden musste, nimmt nun auch der Träger des „13. Dresden-Preis“ in der Semperoper seinen Preis entgegen: Der niederländische Klima-Anwalt Roger Cox kämpft mit den Mitteln des Rechts gegen die Ursachen des Klimawandels. Zu seinen Erfolgen zählt unter anderem der gewonnene und Zeichen setzende Klima-Prozess gegen den Shell-Konzern.

Neben zahlreichen Ehrengästen werden als Laudatorinnen und Laudatoren Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, Marion Ackermann, sowie Helena Marschall, Klimaaktivistin und Pressesprecherin der Bewegung Fridays for Future Deutschland, erwartet. Das musikalische Rahmenprogramm der Preisgala gestalten das Dresdner Elektro-Pop-Duo ÄTNA, das Dresdner Stahlquartett und der Cellist Jan Vogler. Durch die Verleihungsgala in der Semperoper führt der Dresdner Autor und Mitorganisator der Veranstaltung Peter Ufer.

Der Internationale Friedenspreis „Dresden-Preis“ ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Klaus Tschira Stiftung gefördert. Ausgelobt wird er von Friends of Dresden Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Semperoper Dresden.

Verleihung Internationaler Friedenspreis „Dresden-Preis“ am 19. Februar 2023, 11 Uhr, in der Semperoper Dresden,

Karten für die Veranstaltung sind zum Preis von ab 5 Euro erhältlich in der Schinkelwache am Theaterplatz, telefonisch unter +49(0)3514911705 sowie online unter semperoper.de und sz-ticketservice.de