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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Integrationsdezernentin Weber erinnert an Helga Nagel

von Ilse Romahn

(14.02.2020) Die ehemalige langjährige Leiterin des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) ist am Dientag, 11. Februar, nach kurzer Krankheit verstorben.

Helga Nagel
Foto: Stadt Frankfurt / Rolf Oeser
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„Die plötzliche Todesnachricht hat mich tief bestürzt. Aus meiner Zeit im Ausschuss für Bildung und Integration habe ich Helga Nagel lange Jahre kennen und schätzen gelernt: als eine kundige und stets zugewandte Amtsleiterin, die zu Recht auf allen Seiten hohen Respekt erfuhr. Mit der Zeit ihrer Amtsleitung sind viele Entwicklungen verbunden, die bis heute Bestand haben. Der Integrationspreis wurde eingeführt, ebenso Einbürgerungsfeiern. Die Begleitung des interreligiösen Dialogs wurde Teil der Arbeit des AmkA, ebenso die kritische Auseinandersetzung mit einzelnen Gemeinden. Ein besonderes Anliegen waren ihr die Sprach- und Orientierungskurse, aus deren Modell später die bundesweiten Integrationskurse wurden. Ich habe immer gemerkt: Hier ist jemand, mit einem Gespür für Zusammenhänge, auch wenn sie anderen nicht so auffallen. Das AmkA hatte stets Glück mit seinen Amtsleitungen, und Helga Nagel nimmt in dieser Geschichte eine Schlüsselstellung ein. Die jetzt eintreffenden Würdigungen ihrer Arbeit machen uns bewusst, welch zentrale Rolle unsere Frankfurter Amtsleitungen innehaben und wie wichtig das gute Zusammenwirken von Dezernaten, Ämtern und Betrieben ist. Darauf baue ich auch heute auf. Unser AmkA ist etwas ganz Besonderes, und daran hat Helga Nagel einen bleibenden Anteil. Die weitere Entwicklung hat sie aufmerksam verfolgt und war noch im November zu Gast im Haus. Es hat mich persönlich sehr gefreut, sie im vergangenen Herbst bei der 30-Jahr-Feier des Amtes in der Paulskirche begrüßen zu können. Die Stadt Frankfurt am Main und viele Menschen werden sich ihrer dankbar erinnern. In unseren Gedanken sind wir bei ihrer Familie und allen, die um sie trauern", sagt Integrationsdezernentin Sylvia Weber.

„Die Todesnachricht war für mich ein Schock“, sagte der Leiter des AmkA, Armin von Ungern-Sternberg. „Im AmkA danken wir allen, die ihrer Trauer Ausdruck geben. Frankfurt verliert eine kluge und engagierte Frau. Viele werden Helga sehr vermissen. Aus der gemeinsamen Zeit bleiben mir zwei Dinge: ihr phänomenales Urteilsvermögen und ihr kluger Humor. Wie alle Amtsleitungen wusste Helga, dass komplexe Probleme keine einfachen Antworten vertragen: Das verschlimmere die Situation. Engagement musste für sie immer eines sein: Nicht nur gut gewollt, sondern gut gemacht.“

Bereits am Mittwoch, 12. Februar, hatte das AmkA in Rücksprache mit den Hinterbliebenen die Information mit einem kurzen Nachruf auf seiner Homepage und auf Facebook veröffentlicht.

Helga Nagel, geboren 1947, studierte Deutsch und Sozialkunde für das Gymnasiallehramt und engagierte sich früh im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ an der Volkshochschule Frankfurt, seit 1980 dort fest angestellt. Im Jahr 2000 wechselte sie ins Amt für multikulturelle Angelegenheiten, dessen Leiterin sie von 2002 bis 2012 war. Als Amtsleiterin arbeitete Helga Nagel mit den Integrationsdezernenten Albrecht Magen, Jean-Claude Diallo sowie Nargess Eskandari-Grünberg zusammen. (ffm)