Letzte Aktualisierung: 09.12.2023
Inklusives Pilotprojekt „Mittendrin“ des Vereins Freunde für’s Leben stellt sich vor
von Ilse Romahn
(26.09.2023) Das inklusive Pilot-Wohnprojekt „Mittendrin“ hat bei der Lebenshilfe Frankfurt auf Gut Hausen am 25. September den Beginn der heißen Phase zur Erarbeitung des Bauantrags gefeiert.
Im Mai hatte die ABG Frankfurt Holding zusammen mit dem gemeinnützigen Verein Freunde für’s Leben den ersten Vorvertrag für das Grundstück zur Realisierung eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts im künftigen Klimaschutzquartier „Hilgenfeld“ im Norden Frankfurts geschlossen. Dieser wichtige Meilenstein des Projekts wurde gemeinsam mit Vereinsmitgliedern, Wegbegleiterinnen sowie Wegbegleitern und Unterstützerinnen sowie Unterstützern der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Wir freuen uns als Stadt Frankfurt sehr, dass mit der Unterzeichnung des Vorvertrages durch den Verein Freunde für’s Leben und die ABG Frankfurt Holding nun eine wesentliche Voraussetzung für die zeitnahe Umsetzung des inklusiven gemeinschaftlichen Wohnprojektes ‚Mittendrin‘ vorliegt. Im Vorvertrag werden unter anderem wesentliche Eckpunkte und Meilensteine der Projektumsetzung, wie beispielsweise die zeitnahe Einreichung des Bauantrags und die Planung von Quartiersangeboten, verbindlich geregelt, so dass das Projekt nun in die heiße Phase gehen kann. Auch mit diesem Projekt setzen wir den Frankfurter Baulandbeschluss um, wonach 15 Prozent der Wohnflächen für gemeinschaftliche, genossenschaftliche und innovative Projekte verwendet werden müssen“, erklärt Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen. Unterstützt haben beim Vorvertrag die Stabsstelle Wohnungsmarkt, Mietrecht und innovative Wohnprojekte des Amtes für Wohnungswesen.
Das Wohnprojekt „Mittendrin“, in dem junge Erwachsene mit zum Teil umfassenden Behinderungen mit Studierenden, Familien und älteren Menschen zusammenleben werden, entsteht im Neubaugebiet Hilgenfeld. Entsprechend dem Baulandbeschluss wurden 15 Prozent der Fläche von der Stadt in Zusammenarbeit mit der ABG Frankfurt Holding im Konzeptverfahren an gemeinschaftliche Wohnprojekte vergeben.
Der Verein Freunde für’s Leben überzeugt dabei mit seiner Konzeptidee eines inklusiven, generationsübergreifenden und gemeinschaftlichen Wohnprojektes. „Wir können gut einschätzen, was für ein funktionierendes Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung notwendig ist, da wir selbst alle ein Kind mit umfassender Behinderung haben und seit vielen Jahren im Bereich der Inklusion unterwegs sind. Wir wollen im neuen Viertel ein Miteinander, kein Nebeneinander schaffen; im Erdgeschoss wird es deswegen einen großen Gemeinschaftsraum geben, in dem die ‚Konduktive Förderung nach Petö‘ – eine ganzheitliche Therapieform aus Ungarn – auch für Externe angeboten werden wird. Außerhalb der Therapiezeiten wollen wir hier die Nachbarschaft des neu entstehenden Quartiers zu verschiedenen Veranstaltungen, saisonalen Angeboten und Festen zu uns einladen“, sagt Ulrike Fehn vom Vorstand der Freunde für’s Leben.
Birgit Kasper vom Vorstand des Vereins Forum Gemeinschaftliches Wohnen ergänzt, dass das Projekt damit auch ein Beleg dafür sei, dass gemeinschaftliche Wohnprojekte einen wichtigen Beitrag zu einer bedarfsgerechten, lebenswerten und vielfältigen Stadt leisteten. (ffm)