Inklusion im Job: Erfolgsfaktor für Unternehmen
Veranstaltung zu Chancen der Inklusion für Arbeitgeber in der IHK Frankfurt
Unternehmen, jobsuchende Menschen und beratende Institutionen begegneten sich in vertrauensvoller Atmosphäre und pflegten einen regen Austausch. Experten und Unternehmen vermittelten wertvolle Tipps. Institutionen präsentierten ihre Unterstützungsangebote. Jobsuchende Menschen mit Behinderung und jobbietende Arbeitgeber begegneten sich in persönlichen Gesprächen.
Gastgeber der Veranstaltung waren das Netzwerk Inklusion Deutschland, die Stadt Frankfurt, die IHK Frankfurt am Main, die Nachhaltigkeitsberatung Good Growth und die Aktion Mensch.
Warum ist so eine Veranstaltung notwendig? Frankfurts Sozialdezernentin Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld erklärte: „Menschen mit Behinderung sind fast doppelt so oft arbeitslos wie der Durchschnitt. Dabei gibt es handfeste Argumente für Unternehmen, genau diese Menschen einzustellen.“ Im Schulterschluss ergänzte Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt: „Ohne die besonderen Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung sind viele Erfolge erst gar nicht möglich.“
Haupterkenntnis der Veranstaltung: Inklusion bietet Unternehmen zahlreiche Chancen und ist oft einfacher als gedacht. Richtig umgesetzt, ist sie nicht nur ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Fachkräftesicherung, sondern hat nachweislich auch weitere positive Auswirkungen.
Karen Hoyndorf, Stellvertretende Präsidentin IHK Frankfurt am Main, erklärte: „Menschen mit Behinderung können in einem Unternehmen eine neue Kultur der Vielfalt schaffen. Sie stechen oftmals hervor durch ihre Loyalität, Empathie und ihren Teamgeist, aber auch durch Kreativität – wer im Alltag mit Herausforderungen zu kämpfen hat, bringt häufig auch am Arbeitsplatz innovative Denkansätze mit.“
Dass diese Worte in der Praxis bereits gelebt werden können, demonstrierte Alexander Kraemer von der AfB gGmbH: „Bei AfB ist Inklusion kein blumiges Randthema, sondern Kern unserer Geschäftsstrategie. Aktuell besteht unsere Belegschaft zu 49% aus Mitarbeitern mit Beeinträchtigung, gemeinsam erbringen wir erfolgreich professionelle IT-Dienstleistungen an 18 Standorten für über 680 Unternehmen in Europa.“
Doch Inklusion ist kein Selbstläufer und die Veranstaltung ging über Sonntagsreden hinaus. Dass in Hessen noch viel zu tun ist, erklärte Dagmar Greskamp von der Aktion Mensch. Sie präsentierte das Inklusionsbarometer 2016, gemäß dem Hessen momentan das Schlusslicht im Vergleich der Bundesländer ist.
„Grundvoraussetzung für Inklusion ist vor allem die innere Einstellung und Haltung. Wer Inklusion will, findet Wege. Wer sie nicht will, findet Ausreden“, so Alexandra Cremer vom Netzwerk Inklusion Deutschland. Und nicht nur Unternehmen könnten dabei an sich arbeiten. Dr. Alexandra von Winning von Good Growth ermutigte die Betroffenen zu mehr Selbstvertrauen: „Machen Sie sich bewusst, was Sie einem Arbeitgeber zu bieten haben: Ihre Fähigkeiten, Ihr Engagement, Ihre Problemlösungskompetenzen. Warum sollte nicht auch ein Mensch mit Behinderung sich den Arbeitgeber aussuchen?“ Birkenfeld stellte fest: „Diese große Veranstaltung in der IHK zeigt: Die berufliche Inklusion ist in der Arbeitgeberschaft angekommen!“
Auch die Teilnehmer der Veranstaltung gaben sehr positive Feedbacks: „ausgezeichnete Vorträge“, „sehr gute Kontakte und Gespräche“, „viele engagierte Menschen“, „vielfältiges Angebot“.
Die Veranstalter ziehen ein sehr positives Fazit und wünschen sich, dass die Offenheit für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung weiter zunimmt. Denn beide Seiten, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, profitieren davon.