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Letzte Aktualisierung: 02.10.2024

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Initiative »Faites votre jeu!« feiert 16. Geburtstag

Sommerfest am 3. August ab 15 Uhr im ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld

von Ilse Romahn

(01.08.2024) Am kommenden Samstag, den 3. August, lädt die Initiative »Faites votre jeu!« anlässlich ihres 16. Geburtstags Freunde, Unterstützer und alle Interessierten zum Sommerfest ins ehemalige Polizei- und ­Abschiebegefängnis ­Klapperfeld ein. Sie nutzt das Gebäude mittlerweile seit über fünfzehn Jahren als linkes Zentrum und hat dort zwei Dauerausstellungen zur Geschichte des Gefängnisses eingerichtet.

Das Sommerfest beginnt um 15 Uhr und bietet ein vielfältiges musikalisches Programm, Rundgänge durch das ­Gebäude und die ­Ausstellungen sowie Infostände verschiedener Gruppen und Initiativen. ­Kulinarisch ­können sich die Besucher auf leckeres vegetarisches und veganes Essen sowie gute Drinks freuen.

Zum Sommerfest wird außerdem die Sonderausstellung »­Abschiebeknast ist das Verbrechen – Solidarität lohnt sich« eröffnet. Die vom Bündnis /Community for All/ aus Darmstadt in Kooperation mit der Initiative »Faites votre jeu!« konzipierte Ausstellung versammelt Stimmen von Menschen, die von ­Abschiebung bedroht sind. In ­Audioaufnahmen und Texten berichten sie von ihren Schicksalen und ihren Erlebnissen seit der Flucht nach Deutschland – sei es in Abschiebehaft, im Kirchenasyl oder im Soli-Asyl. Dorothea Köhler von Community for All erläutert: »Die Ausstellung zeigt die historischen Entwicklungen von Abschiebepolitik in Deutschland. Sie verdeutlicht die Auswirkungen der immer repressiveren Politik auf das Leben der Betroffenen und hebt hervor, was diese Politik für Menschen bedeutet, die unter der ständigen Bedrohung von Abschiebung leben. Gleichzeitig erzählen die Geschichten, wie wichtig die Unterstützung solidarischer Menschen ist und zeigen damit eindrücklich, dass Widerstand nie umsonst ist und Solidarität sich lohnt.«

Maja Koster begrüßt, stellvertretend für die Aktiven bei »Faites votre jeu!«, die Ausstellung im Klapperfeld: »­Spätestens seit den 1980er Jahren bis zu seiner Schließung im Jahr 2002 wurde das Klapperfeld unter anderem als Abschiebeknast genutzt. Auch deshalb sind wir froh, unsere Räume jetzt für eine ­Ausstellung zu öffnen, in der die dort ­vorgestellten Initiativen Mut machen, Widerstand gegen die repressive und menschenfeindliche Abschottungspolitik Deutschlands und Europas zu leisten und praktische ­Solidarität zu leben.«

Matthias Schneider, ebenfalls aktiv bei der Initiative, spannt den Bogen von der Ausstellung zur gesamtgesellschaftlichen Stimmung: »In den Parlamenten wird von Vertretern fast aller Parteien Stimmung gegen Geflüchtete und Marginalisierte gemacht, laut über Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan sowie das Ausfliegen von ­Schutz­suchenden nach Ruanda nachgedacht und die tödliche Abschottung der EU-Außengrenzen ­vorangetrieben. All das macht leider nur allzu deutlich, wie ­notwendig es ist, die Stimmen und Perspektiven von Betroffenen in den ­Mittelpunkt zu stellen und Räume zu schaffen, in denen sich Menschen gegen Abschottung und Ausgrenzung organisieren können.«

Maja Koster erklärt abschließend: »Auch deshalb möchten wir in diesem Jahr das ­ehemalige Polizeigefängnis als selbstorganisierten Raum für emanzipatorische Politik, Kultur und Geschichtsarbeit feiern.«

Weitere Informationen auf: www.faitesvotrejeu.org