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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Informationen des Gesundheitsamtes zum neuen Coronavirus (2019-nCoV)

von Ilse Romahn

(22.01.2020) Am 31. Dezember 2019 meldeten chinesische Behörden eine Häufung von Lungenentzündungen in Wuhan, der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei. Bereits eine Woche später konnte ein neuartiges Coronavirus (2019-nCoV) als Krankheitserreger nachgewiesen werden.

Frühe Symptome der Krankheit sind Fieber, Husten, Luftnot und Halsschmerzen, so dass ohne eine spezielle Laboruntersuchung von Atemwegssekreten eine Unterscheidung von einer Grippe nicht möglich ist. Im weiteren Verlauf der Krankheit entwickelt sich häufig eine Lungenentzündung.

Mit Stand von Dienstag, 21. Januar, 8 Uhr sind offiziellen Angaben zufolge 224 Personen gesichert an dem neuartigen Coronavirus erkrankt. Vier Erkrankte sind daran verstorben.

Die Mehrzahl der Erkrankten hat einen Fischmarkt in Wuhan besucht, auf dem auch Geflügel, Katzen, Fledermäuse, Murmeltiere und andere Wildtiere verkauft werden, so dass die primäre Infektionsquelle dort vermutet wird. Auch medizinisches Personal ist erkrankt, so dass an der Übertragbarkeit des Virus von Mensch zu Mensch nicht mehr zu zweifeln ist.

Einzelne Fälle der Krankheit sind bei Reisenden aus Wuhan auch in Peking, in der südchinesischen Provinz Guangdong, in Thailand, Japan und Korea aufgetreten, ohne dass es dort zu Ausbrüchen gekommen ist.

Das Risiko der Einschleppung einer Erkrankung durch das neuartige Coronavirus nach Deutschland ist derzeit gering, da es keine direkten Flugverbindungen von Wuhan gibt. Daher werden im Einklang mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aktuell keine Einreisekontrollen im Sinne von Gesundheitschecks an deutschen Flughäfen durchgeführt. Bei begründeten Verdachtsfällen werden die üblichen Maßnahmen mit Isolierung des Patienten und Überwachung der Kontaktpersonen vom Kompetenzzentrum für hochpathogene Infektionserreger koordiniert. Dazu gehören die Labordiagnostik im Institut für Virologie in Marburg und die Versorgung des Patienten auf der Sonderisolierstation des Universitätsklinikums Frankfurt, die über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Erkrankungen durch SARS, Ebolafieber und Lassafieber verfügt.

Am Mittwoch, 22. Januar, wird die WHO die Lage in China neu bewerten und gegebenenfalls weitere Empfehlungen aussprechen. (ffm)