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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Individuell und frei – die Jazz-Verbindung BROM im Theater Rüsselsheim

von Ilse Romahn

(13.01.2023) Die Jazz-Fabrik Rüsselsheim lädt am Mittwoch, 25. Januar, zu einem brodelnden Jazz-Abend mit dem Berliner Trio BROM ins Theater Rüsselsheim ein. In elementarer Besetzung spielen Alexander Beierbach, Tenorsaxophon, Bassist Jan Roder und Christian Marien am Schlagzeug ihre eigene, freie Musik aus offenen Kompositionen und Improvisationen.

BROM – dahinter verbirgt sich in diesem Fall weder ein chemisches Element noch das geheimnisvolle Kürzel einer verschworenen Loge. Die Buchstabenfolge zählt die Initialen der Namen dreier Musiker auf. Beierbach, Roder, Marien. Seit 2010 arbeitet das Trio an seiner gemeinsamen Musik, die sich gleichermaßen aus Komposition wie Improvisation nährt.

Den Stücken von BROM liegt musikalisches Material zugrunde, das in aller Regel vom Bandleader Alexander Beierbach erdacht wurde. Liegt dies auf dem Pult, dann geht es keineswegs um die möglichst perfekte Exekution der Notation. Im Gegenteil: Der Saxophonist versteht seine Stücke letztlich als Vorschläge, als gestalterische Ausgangs- und Zielpunkte, als Orientierungslinien für sich und seine Mitmusiker. „Free Jazz“ hätte man vor geraumer Zeit dazu gesagt, wohlwissend, dass die in diesem Begriff postulierte Freiheit hier ein zweifelhafter Begriff ist. Der offene, regellose Raum hat sich längst als Falle entpuppt. Hör- und Spielgewohnheiten erobern sich vermeintlichen Freiraum zurück. Beierbachs Kompositionen reagieren demnach auch auf eine künstlerische Praxis, die sich längst als Trugbild verraten hat. Jede Band des „freien“ Jazz entwickelt zwangsweise im Lauf der Zeit eine unverwechselbare Identität. Die Personalstile der beteiligten Musiker sind stärker als das Angebot, sich nichts und niemanden unterordnen zu müssen. Was allerdings vom „Free Jazz“ bleibt, sind individuelle Artikulationsformen und Improvisationsweisen, die sich im Lauf der Zeit einschleifen.

Die Entwicklungsgeschichte dieser Band blickt auf eine lange Dauer zurück. 2013 erschien ihre erste CD there., 2018 fixierten die drei Musiker mit Cardboard Sea eine weitere Zwischenbilanz kollektiver Kreativität. So gesehen, beschreibt der Name BROM in trefflicher Sachlichkeit einen über Jahre hart erarbeiteten Ausdruck. Diese Musik stammt von Alexander Beierbach, Jan Roder und Christian Marien. Sie könnte auch von keinem anderen gespielt werden. Sie gehört nur diesen drei Künstlern. Und darin liegt ein Maximum an Freiheit.

Jazz-Trio: Alexander Beierbach – Tenorsaxophon; Jan Roder – Bass; Christian Marien – Schlagzeug.

Am Mittwoch, 25. Januar, präsentiert die Jazz-Fabrik im Rahmen der Kleinen Reihe das Jazz-Trio BROM um 20 Uhr im Foyer im Theater Rüsselsheim. Einlass ist ab 19 Uhr.

Tickets und Ermäßigungen sind online und in den Servicestellen von Kultur123 Stadt Rüsselsheim erhältlich. Eintritt: 15 Euro pro Person.

Interessierte erhalten Karten in den Vorverkaufsstellen von Kultur123 Stadt Rüsselsheim, telefonisch unter (06142)832630, online auf theater-ruesselsheim.de