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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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In Hessen startete neue Apfelwein-Saison

von Karl-Heinz Stier

(22.09.2022) Für die Mitglieder des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V. beginnt die wichtigste Zeit des Jahres: Die Apfelernte und das anschließende Keltern des Apfelweins. „Wegen des langen, heißen Sommers rechnen wir zwar mit einer etwas geringeren Erntemenge als im vergangenen Jahr, dafür aber mit einem qualitativ hochwertigen Apfelwein“, stellt Verbandsvorsitzender Martin Heil fest.

Alexander Nöll, Kelterei Nöll, Martin Heil (Vorsitzender des Verbandes), Kelterei Heil, Oliver Conz, Staatssekretär Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Foto: Verband der Hessischen Apfelwein – und Fruchtsaft-Keltereien e.V.
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Gemeinsam mit Staatssekretär Oliver Conz aus dem Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie Kelterer Alexander Nöll eröffnete er in der Kelterei Nöll in Frankfurt–Griesheim die diesjährige Ernte- und Keltersaison. Je nach Apfelsorte beginnt jetzt die Ernte und dauert bis etwa Ende Oktober.

Die Apfelwein-Lager in der hessischen Gastronomie sind weitgehend leer: Der lange Sommer und die aktuell entspannte pandemische Lage haben dazu geführt, dass die Menschen in Hessen häufig ausgegangen sind, gefeiert und viel von ihrem Nationalgetränk konsumiert haben. Umso mehr freuen sich Gastronominnen und Gastronomen auf den frischgekelterten Apfelwein.

Der Annahmepreis ist oft höher als 2021. Um die Arbeit der Erntenden zu honorieren, zahlen die meisten Apfelannahmestellen in Hessen, meist Keltereien, einen höheren Preis als im Vorjahr. Eine Übersicht über alle Annahmestellen gibt es auf der Website www.apfelwein.de. Mit seiner Kampagne „Äpfel gehören ins Glas“ unterstreicht der Verband die große Bedeutung der privat gepflückten Äpfel. „Der hessische Apfelwein ist ein ganz besonderes hessisches Kulturgut. Er ist  das Produkt einer wertvollen Kulturlandschaft: Mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben auf einer Streuobstwiese, die damit zu den artenreichsten Lebensräumen in Hessen gehört", erläutert Staatssekretär Oliver Conz. Um diese Artenvielfalt zu schützen, wurde im Juni dieses Jahres die Streuobstwiesenstrategie ins Leben gerufen, die den Fortbestand der Streuobstwiesen sichern soll.

Während auf dem internationalen Markt Obstverarbeitung, Vergärung, Lagerung und Abfüllung des fertigen Apfelweins seit langem in verschiedenen Betrieben stattfinden, führen Hessens Keltereien alle Arbeitsschritte in der Regel selbst aus. Abgefüllt wird hauptsächlich in umweltfreundliche Mehrweg-Gebinde. „Das Haltbarmachen der Säfte und das Reinigen der Flaschen ist energieintensiv und die daraus resultierenden Kosten machen den Keltereien zu schaffen“, berichtet Martin Heil. „Mit Sorge blicken daher unsere Keltereien auf die Entwicklung der Energiepreise. Umso bemerkenswerter ist es, dass noch mehr als 30 Unternehmen in Hessen Apfelwein und Fruchtsäfte produzieren. Diese Strukturen gilt es zu erhalten, damit auch dezentral Äpfel in die Keltereien gebracht werden können. Hier sehen wir einen Ansatz, bei dem die Landesregierung helfen könnte.“