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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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In der Hyt mitten im Bayerischen Wald

Der Wild Berghof Buchet erfüllt mit dem Tiny House Kinderträume

von Karin Willen

(22.04.2020) Deutschlandurlaub einmal anders: Das sind Ferienerlebnisse mitten in der Natur. In Ostbayern können Familien ihre Ferien in kleinen, praktisch eingerichteten Scheunenhäuschen auf Rädern verbringen.

Bildergalerie
Neugierig auf die Besucher: Rotwild im Hirschpark Buchet im Bayerischen Wald
Foto: Karin Willen
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Abenteuerferien: die Hyt mit Platz für vier bis fünf Personen
Foto: Karin Willen
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Ein seltsames, leises Brummen ließ mich in den frühen Morgenstunden die Augen öffnen. Verschlafen drehte ich mich zur Seite und schaute aus dem Fenster, das gleich neben dem Kopfkissen eingelassen ist − und blickte in zehn tiefbraune Augenpaare, noch nicht einmal drei Meter entfernt. Mit jeder Muskelfaser bereit zum Sprung äugte und witterte das Rehwild die „Neuen“ in der Hyt unter dem Apfelbaum.

Hyt? So nennt Thomas Gstettenbauer das umgebaute Scheunenhaus auf Rädern, das am Zaun des Hirschparks in Rufnähe zu seinem Wild Berghof Buchet steht. Das sind 15 Quadratmeter Dach über dem Kopf für besondere Naturferien. Vier Personen kommen in dem kleinen hölzernen Hotelzimmer unter. Vorne bilden Holzofen, Waschbecken, Stauraum und ein eingebauter Kühlschrank den Küchenbereich. Unter der Küchenzeile sind ein Tisch und zwei Hocker platzsparend untergebracht. Eine Nasszelle schließt sich mit Campingtoilette und Waschbecken an. Gegenüber zwei Sitzgelegenheiten und ein Kühlschrank. Hinten rechts und links ein Stockbett. Zum Lagerfeuer für Stockbrot und Co. sind es wenige Schritte über die Wiese.

Im Hirschwild-Reservat

Die Hyt steht im größten Hirschwild-Reservat im Naturpark Bayerischer Wald in Bernried bei Deggendorf. Etwa 200 Rot-, Dam-, Sika- und Muffelwild leben hier auf weitläufigen Weideflächen am Wald. Wildrundwanderwege und Kräuterwanderungen führen um die weitläufigen Gehege herum. Das Rotwild erweist sich zwar als ungewöhnlich nahbar, aber nicht wirklich an Menschen interessiert. So plötzlich, wie die kleine Herde vor dem Fenster erschien, verschwand sie nach wenigen Minuten auch wieder in der Ferne des Reservats.

Regionale Spezialitäten im Berghof

Gstettenbauer, sein Besitzer, ist Jäger wie seine Vorfahren und gelernter Koch. Den Familiengasthof führt er in dritter Generation. Jagdgäste lernen von ihm das Zerlegen und Auslösen und bereiten mit ihm gemeinsam das Wildmenü in der hochmodernen Scheunenküche. „Wir machen die Nahrungskette vom Ursprung des Fleisches über die Verarbeitung bis zum Genuss nachvollziehbar“, sagt er nicht ohne Stolz und lässt uns seine Hirschsalami kosten. Ausgesprochen aromatisch. Im Gasthof serviert er nach wie vor Wildgerichte. Im Hofmarkt nebenan verkauft er seine Salami neben regionalen Spezialitäten von fast 60 Erzeugern und Handwerkern, auch online. Und in der ehemaligen Scheune werden Hochzeiten gefeiert und treten Künstler auf.

Erfüllte Kinderträume

Mit der Hyt geht Gstettenbauer einen anderen Weg. Er erfüllt Kindheitsträume von Wald, Tiererlebnis und Lagerfeuer. Die Natur erleben statt sie zu belasten, das war der Grundgedanke seiner Idee, mehr Gäste aufzunehmen als die Zimmer über seinen traditionsreichen Wirtsstuben zuließen. Anbauen kam für ihn nicht in Frage. Stattdessen bietet er an, die Hyt mit dem Trecker auch an andere Plätze seines privaten Hirschparks zu transportierten. Für Naturferien am Tor zum Nationalpark Bayerischer Wald.