Im Rentenalter gut versorgt
Privat fürs Alter vorsorgen und Träume erfüllen
Für die meisten von ihnen sieht der wohlverdiente Ruhestand jedoch anders aus. Die gesetzliche Rente ist zwar die wichtigste Säule der Altersvorsorge. Wer seinen Lebensstandard im Alter jedoch nicht deutlich senken und sich darüber hinaus den einen oder anderen Traum erfüllen möchte, sollte zusätzlich eine private oder eine betriebliche Altersvorsorge abschließen – im besten Fall beides.
„Es ist nie zu spät und nie zu früh, sich über die eigene Altersvorsorge Gedanken zu machen. Fest steht: Mit der gesetzlichen Rente allein droht nicht nur vielen Berufstätigen, die wenig in die Rentenversicherung eingezahlt haben, die Altersarmut“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Nach Auskunft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales muss fast jeder Fünfte über 65 Jahre in Deutschland mit weniger als 1.135 Euro im Monat auskommen. Die Zahl der von Altersarmut betroffenen Rentnerinnen und Rentner steigt seit Jahren. Die Inflation und die hohen Energiepreise sorgen zusätzlich dafür, dass sich Rentner im Alter immer weniger werden leisten können.
Betriebliche Altersvorsorge
Eine Möglichkeit sich eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen, ist die betriebliche Altersvorsorge. Arbeitnehmer haben darauf einen gesetzlichen Anspruch, allerdings haben nur etwa 40 Prozent eine solche zusätzliche Altersvorsorge mithilfe des Arbeitgebers abgeschlossen. Wie und in welcher Form eine betriebliche Altersvorsorge organisiert ist, bestimmt der Arbeitgeber. Er überweist auch die Beiträge. In einigen Fällen beteiligt er sich an den Zahlungen oder finanziert sie sogar ganz. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bekommen für ihren Anteil an einer betrieblichen Altersversorgung eine staatliche Förderung.
Private Altersvorsorge
Unabhängig vom Arbeitgeber können Berufstätige jederzeit private Altersvorsorge betreiben. Das Angebot reicht von klassischen Rentenversicherungen mit garantierter Mindestrente bis zu Anlageformen mit höheren Renditechancen. Wer sich zum Beispiel für eine staatlich geförderte Rürup- bzw. Basis-Rente entscheidet, kann dafür einen staatlichen Zuschuss bekommen. Dazu muss das Produkt, etwa eine Versicherung, zertifiziert sein und damit gesetzlich vorgegebene Kriterien erfüllen. Letztlich ist eine zusätzliche Altersvorsorge eine Frage der individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten jedes Einzelnen. In den meisten Fällen hilft eine qualifizierte Beratung.
Individuell vorsorgen
Gleich, ob es eine private oder betriebliche Altersvorsorge sein soll oder ein Mix aus beidem: Die seit Jahrzehnten niedrige Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung stellen die gesetzliche Rentenversicherung auch künftig vor große Probleme. Immer mehr Rentenbezieher stehen immer weniger Beitragszahlenden gegenüber. Andererseits darf der Beitragssatz nicht zu stark steigen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland nicht zu beeinträchtigen. Daher wird die gesetzliche Rente in den kommenden Jahrzehnten laut der Deutschen Rentenversicherung Bund langsamer wachsen als die Löhne. Außerdem wird der steuerpflichtige Teil der Rente schrittweise bis 2040 steigen. Wer sich im Rentenalter nicht massiv einschränken möchte, kommt daher an einer zusätzlichen Altersvorsorge nicht vorbei.