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Letzte Aktualisierung: 10.12.2024

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Im Garten der Zufriedenheit

Die Sammlung Chinesische Malerei im Museum Angewandte Kunst

von Ilse Romahn

(02.04.2024) Die chinesische Malerei hat viele Gesichter: Landschaften, religiöse und mythologische Sujets, Genreszenen oder auch Porträts. Dabei wird seit langer Zeit unterschieden zwischen Auftragsarbeiten, die von Berufsmalern ausgeführt wurden, und solchen, die von gebildeten „Amateuren“ geschaffen wurden und seit jeher weit höher geschätzt werden als die ersteren.

Bunte Päonien Brokatmontierung
Foto: Museum Angewandte Kunst
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Diese „Literatenmalerei“ hat viele Erscheinungsformen, zeichnet sich grundsätzlich jedoch durch eine bemerkenswerte Kontinuität und eine zurückhaltende, leise Sprache aus. Nicht selten wird auf Farbe völlig verzichtet, erscheint die Welt in ihnen allein in zarten Tuschespuren. Für Betrachterinnen und Betrachter bieten derartige Werke große Herausforderungen. Und so ist es kaum verwunderlich, dass, anders als zum Beispiel das chinesische Porzellan, die Malerei aus dem Reich der Mitte erst sehr viel später und in weit geringerem Umfang den Weg in westliche Sammlungen gefunden hat.
 
Auch im Museum Angewandte Kunst, dessen umfangreiche Asiatische Sammlungen in ihren Anfängen auf das späte 19. Jahrhundert zurückgehen, blieb die chinesische Malerei lange ein Nischenthema. Doch immerhin rund 60 teils hochbedeutende Werke sind heute Teil der Museumssammlung. Aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit werden sie nur selten und für begrenzte Zeit gezeigt. Alle ausgewählten Bilder wurden in einem mehrjährigen Forschungsprojekt ab 2020 wissenschaftlich aufgearbeitet. Anlässlich der Fertigstellung des Projekts wird die bislang weitgehend unbekannte Sammlung Chinesische Malerei im Museum Angewandte Kunst nun bis Sonntag, 14. Juli, in einer Ausstellung präsentiert, die von Stephan von der Schulenburg kuratiert wird. Parallel dazu sind alle Werke mit genauen Beschreibungen, Umschriften und Übersetzungen aller Aufschriften im neuen Online-Katalog der Sammlungsbestände des Museum Angewandte Kunst der Öffentlichkeit zugänglich. So wird die leise und vielschichtige Sprache dieser Kunstwerke umfassend erfahrbar.
 
Der Zugang zur Sammlung digital ist unter sammlung-digital.museumangewandtekunst.de möglich. (ffm)

Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, Frankfurt am Main    www.museumangewandtekunst.de