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Letzte Aktualisierung: 24.01.2025

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IHK mahnt vor zunehmenden Staus in Frankfurt

von Ilse Romahn

(09.01.2025) Zwei aktuelle Analysen von Verkehrsdaten zeigen, dass der Autoverkehr in der Frankfurter Innenstadt immer langsamer fließt. Damit bestätigen sich Aussagen von Speditionsunternehmen, die berichten, dass sie immer langsamer im Stadtverkehr vorankommen und daher mehr Fahrzeuge zur Andienung der gleichen Zahl von Kunden einsetzen müssen, was die Stausituation letztendlich nicht entschärft.

„Besonders betroffen sind Unternehmen, die täglich im gesamten Stadtgebiet unterwegs sind und Lieferungen ausfahren oder Dienstleistungen beim Kunden vor Ort erbringen. Hier addieren sich die verlängerten Fahrzeiten über das Jahr hinweg auf. Und so verringern sich die Anzahl der möglichen Kundentermine oder Lieferungen und steigert die Kosten für die Leistungen", sagt Susanne von Verschuer, Vizepräsidentin der IHK Frankfurt und Vorsitzende des IHK-Ausschusses für Verkehr, Logistik und Mobilität.

Ein hoher Anteil der Pendler und Kunden ist für seine Alltagswege auf das Auto angewiesen und muss dafür zunehmend mehr Zeit einplanen. Bei freier Fahrt benötigt ein Autofahrer in der Frankfurter Innenstadt etwa 20 Minuten für zehn Kilometer. Durch die Vielzahl an Pendel- und Wirtschaftsverkehren betrug die durchschnittliche Fahrzeit im Jahr 2024 fast 26,5 Minuten. Zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Abend sogar über 30 Minuten. Die Fahrzeit verlängert sich entsprechend um über 50 Prozent. Pendler in Frankfurt verbringen jährlich etwa 80 Stunden zusätzlich im Auto – nur durch Staus. Dies ging aus der Auswertung von Daten des Navigationsherstellers TomTom hervor.

„Für Pendler und Kunden ist die aktuelle Verkehrssituation in Frankfurt zunehmend eine Belastung. Kunden suchen sich neue Einkaufsgelegenheiten außerhalb der Innenstadt.", sagt von Verschuer.

Den ÖPNV als Alternative zum eigenen Auto zu nutzen wird ebenfalls zusehends unattraktiver. Aufgrund der zahlreichen Ausfälle bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Frankfurt und der Rhein-Main-Region sehen viele Pendler den ÖPNV nicht als verlässliche Alternative zum PKW und steigen daher nicht um. Dieser Entwicklung könnte entgegnet werden, indem das Angebot im Bus- und Bahnsystem stabilisiert und ausgeweitet wird. Nur ein verlässlicher und attraktiver ÖPNV ist für Pendler und Kunden eine Alternative zum PKW.

„Die Umgestaltung von Hauptverkehrsstraßen zugunsten anderer Verkehrsträge ohne die entsprechenden Alternativen für Pendler und Kunden sorgt nicht für weniger PKW-Verkehr, sondern führt zu mehr Stau, mehr Emissionen und mehr Verkehrschaos. All das schadet dem Wirtschaftsstandort Frankfurt. Der Fokus der Verkehrspolitik sollte daher in Zukunft auf der Ausweitung des ÖPNV-Angebots in und nach Frankfurt liegen. Dies umfasst sowohl eine Taktverdichtung, neue Linienverbindungen sowie im Bereich der Schiene auch neue Infrastruktur", fordert von Verschuer.

Der Wirtschaftsstandort Frankfurt und seine Unternehmen profitieren von den zahlreichen Pendlern, Kunden und Lieferanten, die täglich aus der ganzen Rhein-Main-Region in die Mainmetropole strömen. Zu der Vielzahl an Aus- und Binnenpendlern in Frankfurt kommen täglich bis zu 400.000 einpendelnde Fach- und Arbeitskräfte.

http://www.frankfurt-main.ihk.de
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