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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Hurzlmeier Malerei

Neue Ausstellung im Caricatura Museum ab 2. Dezember

von Karl-Heinz Stier

(01.12.2021) Das Caricatura Museum Frankfurt präsentiert in der neuen Ausstellung die besten und komischsten Arbeiten des Künstlers aus den vergangenen 35 Jahren.

Plakat zur Ausstellung
Foto: Caricatura Museum
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Hier in  Stichworten sein Lebensgang: Rudi Hurzlmeier wurde 1952 im Klostersanatorium der Armen Franziskanerinnen zu Mallersdorf als mittleres von sieben Kindern geboren. Mit 16 Jahren brach er seine Schullaufbahn ab und begann eine Lehre als Schaufensterdekorateur, die er ebenfalls nicht beendete. Es folgten verschiedenste Jobs als Hotelbus-Koch, als Bühnenbauer des Filmarchitekten und Oskar-Preisträgers Rolf Zehetbauer, Spezialausstatter der Fernsehserie „Aus heiterem Himmel“, als Taxifahrer und als Antiktrödelhändler.

Während dieser Tätigkeiten folgte er seiner wahren Leidenschaft: dem Zeichnen und Malen, was er schon damals gerne zu seinem Hauptberuf gemacht hätte. Gleich viermal lehnte man ihn an der Kunstakademie ab, so studierte er als Autodidakt intensiv die großen Meister in Büchern und Museen. Bei der frisch gegründeten Münchner Stadtzeitung erhielt er 1980 eine feste Seite für seine Cartoons. Er zeichnete Cartoons für Zeitschriften wie „Gong“, „HörZu“, „Stern“ und „Bunte“. Seit 1985 ist er als ständiger Mitarbeiter des Satiremagazins Titanic tätig.

Über vierzig Bücher und Kataloge dokumentieren das Schaffen des Künstlers. Mehr als hundert Einzel- und Themenausstellungen im In- und Ausland stellen seine Popularität als Meister der Komischen Kunst unter Beweis. Als Illustrator arbeitete er für namhafte Autoren wie Robert Gernhardt, Elke Heidenreich, Truman Capote, Peter Hacks, Thomas Gsella, Hans Zippert, Wiglaf Droste und Klaus Bittermann. In gleich sieben Bänden dichtete Harry Rowohlt kongeniale Verse zu Hurzlmeiers Tierbildern. Rudi Hurzlmeier wurde mehrfach für sein Werk ausgezeichnet: so u.a. 2004 mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Silber, 2010 und 2014 in Gold, 2005 mit dem Sondermann-Preis für Komische Kunst

Das OEuvre Hurzlmeiers umfasst Zeichnungen und Cartoons, Plastiken genauso wie großformatige Gemälde in Aquarell und Acryl. Die üppig ausgestatteten Gemälde laden ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Denn es gibt, um Robert Gernhardt zu zitieren, in Rudi Hurzlmeiers Bildern „zwar jede Menge zu belachen, doch unendlich mehr zu beschauen, zu bewerten und zu bewundern.“ Oft ergibt sich auch der eigentliche Witz erst aus der Kombination des Motives mit dem jeweiligen Bildtitel.

Die Ausstellung im Caricatura Museum für Komische Kunst zeigt 100 Werke auf Leinwand und Papier von Rudi Hurzlmeier, die allesamt in der TITANIC erschienen sind. Zu sehen sind großformatige Acrylgemälde, aber auch eine breite Auswahl von Cartoons, die ergänzend dazu das zeichnerische Schaffen des Künstlers dokumentiert. Es gibt verschiedenste Serien zu bewundern: z.B. den „Regelvollzug Aquarellmalkurs“, bei dem sich Hurzlmeier als Kursleiter im Knast verdient machte, Funde „Aus Gurlitts Sperrmüll“, und aktuell immer noch allmonatlich in Zusammenarbeit mit den Kollegen Rattelschneck und Hauck & Bauer erscheinend die Rubrik „Hier lacht der Betrachter“. Zudem wird seine Abhandlung „Über das Lächerliche an komischen Zeichnungen. Eine Doktorarbeit — quasi“ präsentiert, in der Hurzlmeier das eigene Zeichnen reich bebildert gleichermaßen wissenschaftlich und hochkomisch reflektiert. Insgesamt 13 Plastiken von Rudi Hurzlmeier komplettieren die Schau im Caricatura Museum Frankfurt. Begrüßt und verabschiedet werden die Gäste im Schaufenster des Museums von einem (annährend) lebensgroßen Skulptoon des Kasseler Bildhauers Sigi Böttcher, der das Plakatmotiv „Selbst im Raumgleiter“ von Rudi Hurzlmeier.

Die Ausstellung geht bis 18. April 2022, eröffnet wird sie am 2. Dezember . Öffnungszeiten: DI-SO 11-18 Uhr, montags geschlossen.