Hochchorkonzert mit den Darmstädter Barocksolisten im Frankfurter Dom
Der gotische Hochchor des Frankfurter Doms ist in der Regel nur im Rahmen einer offiziellen Domführung zugänglich. An diesem Ort – umgeben von dem kunsthistorisch hochbedeutenden Wandfries, der von der Legende des Heiligen Bartholomäus erzählt – ein Konzert zu erleben, gehört wohl zu den ganz besonderen Gelegenheiten im Frankfurter Konzertbetrieb.
Foto: Barbara Aumüller
Am Freitag, 7. November, 20 Uhr, bietet sich eine solche Gelegenheit: Im Rahmen der Frankfurter Domkonzerte ist mit den „Darmstädter Barocksolisten“, die sich aus Musikerinnen und Musikern des Staatsorchesters Darmstadt zusammengefunden haben, eine der interessantesten und spielfreudigsten Gruppierung im Bereich der Alten Musik in der Region zu Gast im Frankfurter Kaiserdom.
Das Ensemble hat es sich neben bekannter Literatur vordringlich zur Aufgabe gemacht, selten gespielte Werke der barocken Periode zu erarbeiten. Entsprechend stehen nicht nur Werke der früheren Darmstädter Hofkomponisten auf dem Programm des Kammerorchesters, sondern auch Kompositionen europäischer Musikschaffender der Barockzeit, die heute nahezu unbekannt oder in Vergessenheit geraten sind. Dazu zählen beispielsweise Musiker wie Antonio Broschi, Giuseppe Antonio Brescianello oder Johann Friedrich Fasch, von welchen jeweils eine instrumentale „Sinfonia“ mit teilweise atemberaubend virtuosen Sätzen aufgeführt werden. Das Hochchorkonzert mit den Darmstädter Barocksolisten verspricht somit eine aufregende Begegnung mit hoch spannender Instrumental- und Vokalmusik aus der Barockzeit in einer erlesenen räumlichen Atmosphäre zu werden.
Die Darmstädter Barocksolisten gründeten sich 2004 aus Musikerinnen und Musikern des Staatsorchesters Darmstadt. Als einziges Barockensemble in Darmstadt, dessen Mitglieder ausschließlich Profi-Musiker sind, haben sie sich mittlerweile auch überregional einen Namen gemacht. Auftritte und Konzertreisen führten die Barocksolisten ins benachbarte europäische Ausland und in die Türkei.
Das Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter Berücksichtigung verschiedener musikhistorischer Überlieferungen einen eigenen Zugang zur „Alten Musik“ zu finden. Unter der künstlerischen Leitung von Ethem Emre Tamer werden neben bekannter Literatur auch selten gespielte Werke erarbeitet und zu Gehör gebracht. Dabei stehen die barocken Werke der Darmstädter Hofkomponisten immer wieder im Mittelpunkt. So erklangen bei den Konzerten der Barocksolisten mit Kompositionen von Johann Samuel Endler, Christoph Graupner und Wolfgang Carl Briegel auch einige musikalische Kostbarkeiten, die von Emre Tamer und dem Kontrabassisten Johannes Knirsch in der Darmstädter Universitätsbibliothek wiederentdeckt und musikalisch eingerichtet wurden.
Die Darmstädter Barocksolisten haben sich mit ihren vielseitigen und spannenden Konzerten längst in die Herzen einer stetig wachsenden Zuhörerschaft gespielt und stellen mittlerweile eine große Bereicherung des Darmstädter Musiklebens dar. Die intensive Beschäftigung mit der musikhistorischen Vergangenheit Darmstadts und das stilistische Verständnis im Umgang mit englischer, französischer, deutscher und italienischer Barockmusik spiegelt sich kontinuierlich in ihren Aufführungen wider, die von großer Sorgfalt und Professionalität geprägt sind. In der Zusammenarbeit mit international namhaften Solisten wie Giuliano Carmignola, Reinhard Goebel, Enrico Onofri, Maurice Steger, Johannes Pramsohler und Sonia Prina finden die Mitglieder der Barocksolisten Inspiration und vielfältige Anregungen.
2016 erhielten die Darmstädter Barocksolisten den begehrten Darmstädter Musikpreis. 2018 produzierten sie gemeinsam mit Johannes Pramsohler die CD „Violin Concertos from Darmstadt" (Audax-Records), die durch ihre Zusammenstellung mit Werken von Johann Jakob Kress, Johann Friedrich Fasch, Johann Samuel Endler und Georg Philipp Telemann eine Weltpremiere war.
Das „Hochchorkonzert mit den Darmstädter Barocksolisten“ findet am Freitag, 7. November, 20.00 Uhr, im Frankfurter Kaiserdom, Domplatz 1, statt. Die Schirmherrschaft hat Christian Wolff. Karten sind zum Preis von 25 Euro erhältlich an der Abendkasse, unter Telefon (069)13 40 40 -0 oder unter www.frankfurtticket.de.
