Letzte Aktualisierung: 07.02.2025
Historisches Museum; Direktorin Doreen Mölders stellt Programm vor
von Ilse Romahn
(29.01.2025) Nach einem Rückblick über das vergangene Jahr durch Susanne Gesser, Leiterin des Jungen Museums und der Abteilung Vermittlung und Partizipation, sowie kommissarische Direktorin des Historischen Museums und seit 2025 stellvertretende Museumsdirektorin, stellte sich die neue Direktorin des Historischen Museums Frankfurt, Dr. Doreen Mölders und ihr attraktives Jahresprogramm vor.
„Das Historische Museum Frankfurt ist durch seine innovative Museumsarbeit ein Vorbild für viele andere Kulturhäuser. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, die Zukunft dieses außergewöhnlichen Hauses mitgestalten zu dürfen. Der bereits eingeschlagene Weg ist strategisch mit dem Team und mit der Frankfurter Stadtgesellschaft weiterzuentwickeln. In den nächsten Jahren werden uns vor allem die Themen Digitalisierung von Sammlungsbeständen und nachhaltige Museumsarbeit beschäftigen. Die Sammlung online zu stellen ist ein dringendes Handlungsfeld, da sich mit Künstlicher Intelligenz in Zukunft die Form des Wissenserwerbs und der Wissensverarbeitung verändern wird. Abgesehen von den Aufgaben im Museum freue ich mich sehr auf die Stadt Frankfurt, die für mich aufgrund ihrer Diversität in der Bevölkerung und der Kultur zu den spannendsten Städten in Deutschland gehört“, so Mölders. Inhaltlich liegen ihre Schwerpunkte in der Geschichte der Arbeit sowie in der Sozial- und Demokratiegeschichte. Geplant ist, noch 2025 eine Tagung zum Thema „Museum und soziale Klassen“ am Historischen Museum Frankfurt durchzuführen.
Bereits ab 15. März 2025 zeigt das Junge Museum „Kinder haben Rechte!“ Die Sonderausstellung thematisiert ausgewählte Kinderrechte und regt altersgerecht und spielerisch junge Menschen dazu an, zuzuhören, zu diskutieren, sich zu informieren, um sich aus alle dem eine eigene Meinung zu bilden.
Im partizipativen Ausstellungsformat „Stadtlabor“ startet am 18. Juni die Ausstellung „Alle Tage Wohnungsfrage. Vom Privatisieren, Sanieren und Protestieren“. Angelehnt an das 100-jährige Jubiläum des Neuen Frankfurt richtet die Ausstellung den Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Wohnungsfrage. Einst stand Frankfurt für wohlfahrtsorientiertes Bauen. Heute steigt der Bedarf an bezahlbaren Mietwohnungen, während öffentlich geförderter Wohnraum beständig zurückgeht. Wie gehen wir in Zukunft mit diesem drängenden Thema um?
Die Bibliothek der Generationen, das künstlerische Erinnerungsprojekt von Sigrid Sigurdsson läuft noch bis ins Jahr 2105. Nach einem Viertel der geplanten Laufzeit feiert es in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum.
Eine Skulptur der Frankfurter Künstlerin Cornelia Heier wird ab Anfang Mai im Rahmen der Reihe „Kunst im Lichthof – Positionen zeitgenössischer Kunst“ neben dem Rententurm zu sehen sein.
Dr. Doreen Mölders studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Alte Geschichte an den Universitäten Leipzig und Freiburg i. Br. Von 2005 bis 2010 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Lehr- und Forschungsaufgaben an der Universität Leipzig tätig. Ihr Graduiertenstudium an der Research Academy Leipzig schloss sie mit einer Dissertation zur Wissenschaftsgeschichte ab. Als Kuratorin am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (2013-2018) realisierte sie nationale und internationale Ausstellungen. Sie ist Stipendiatin des Akademieprogramms „Museion21“ der Alfred Töpfer Stiftung zur Förderung von Nachwuchs-Führungskräften im Museum. Von 2019 bis 2024 leitete Mölders das Westfälische Landesmuseum für Archäologie und Kultur des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL-MAK). Unter ihrer Führung entwickelte sich das Haus strategisch weiter, insbesondere in den Bereichen Kulturgeschichte, Digitalisierung, Diversität und Nachhaltigkeit. Sie verantwortete mehrere Sonderausstellungen zu archäologischen und kulturhistorischen Themen und initiierte das bundesweit beachtete Projekt „Museum als CoLabor. Öffne die Blackbox Archäologie!“, das mit über einer Million Euro von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde. Das Projekt entwickelte innovative digitale Vermittlungsformate unter partizipativer Einbindung der Bürger und etablierte eine Kultur der Digitalität in den Museumsstrukturen.
Historisches Museum Frankfurt www.historisches-museum-frankfurt.de
Information zum Historischen Museum Frankfurt
Das Historische Museum Frankfurt erklärt die Stadt: Es ist das Frankfurt Museum. Als Geschichtsmuseum verbindet es Stadtthemen mit der allgemeinen Gesellschaftsgeschichte. Mit seinem Jungen Museum macht es besondere Angebote für junge Menschen, Familien und Schulen. Die Vielfalt der Stadtgesellschaft spiegelt sich in Sammlung, Ausstellung und Vermittlung wider. Alle Menschen sind dazu eingeladen, am Kulturort Museum teilzuhaben und ihn mitzugestalten.