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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Hin und her und wieder zurück

Fraport Skyliners verlieren in Hamburg mit 70:84

von Norbert Dörholt

(27.03.2023) Das Auswärtsspiel bei den Veolia Towers Hamburg gestaltet sich für die Frankfurter Bundesliga-Basketballer Fraport Skyliners über drei Viertel hinweg als spannend, intensiv und spektakulär. Beide Teams starten Läufe, finden Antworten auf gegnerische Aktionen und bieten den Fans ein sehenswertes Spiel. Im Schlussakt finden die Gastgeber die besseren Antworten und treffen auch über die gesamte Spieldauer konstanter, so dass die 70:84-Niederlage gerechtfertigt ist.

Foto: Fraport Skyliners
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Frankfurts Headcoach Klaus Perwas versucht im vierten Viertel noch mal mit schnellen Auszeiten sein Team in die Spur zu kriegen, doch bleibt Hamburg nervenstark (25:13 - 16:27 – 19:16 – 24:14). Frankfurter Topscorer  ist Isaiah Washington mit 18 Punkten. Nicht mitgewirkt haben Laurynas Beliauskas (Muskelbündelriss) und Matt Haarms (Ausländerkontingent). Die nächste Aufgabe wird für die Fraport Skyliners keineswegs leichter. Denn am Sonntag, den 2. April, begrüßen sie den amtierenden deutschen Meister ALBA BLERIN in der Süwag Energie ARENA. Sprungball ist um 15 Uhr. Und natürlich gilt wie bei allen Heimspielen: Alle kommen in Blau!

Stimmen zum Spiel

Klaus Perwas (Headcoach, Fraport Skyliners): „Glückwunsch an Hamburg. Es gibt eigentlich gar nicht so viel zu sagen. Hamburg war heute sehr gut eingestellt, hat mit hoher Intensität gespielt und viel Druck ausgeübt, obwohl sie noch unter der Woche gespielt haben. Ich denke, dass sie heute auch deutlich besser getroffen haben als sonst. Am Ende muss man aber als Gastmannschaft die Intensität der Gastgeber mitgehen oder besser sogar drüber sein, um eine Siegchance zu haben. Die Towers haben heute einen guten Job gemacht, dass muss man akzeptieren.“

Benka Barloschky (Headcoach, Veolia Towers Hamburg): „Wir haben über drei Viertel einen sehr guten Job gemacht. Im zweiten Viertel war dann der Ausrutscher. Da haben wir den Ball zu oft verloren. Ich sage es immer wieder, es geht bei uns sehr viel darum, die Energie zu beschützen. Im zweiten Viertel haben wir zu wild gespielt und Dinge gemacht, die wir nicht im Training machen. So etwas führt zu Ballverlusten. Ich bin sehr glücklich mit der Leistung. Man sieht, dass das Team über die letzten Wochen resilienter wird. Wir schaffen es, uns aus Tälern wieder rauszuspielen. Ich bin zudem ein wenig emotional, da Linus Hoffmann heute sein Debüt gegeben hat, was ein besonderer Moment für mich ist, da Linus und ich einen langen Weg gemeinsam gegangen sind.“

Isaiah Washington: „Wir haben heute nicht die Stopps erzwungen, die wir benötigen. Wir müssen einfach weiterkämpfen und als Team spielen. Wir denken nur von Spiel zu Spiel, werden die Fehler aus diesem Spiel analysieren und dann im nächsten Spiel besser sein.“

Erste Fünf – Was gegen Chemnitz funktioniert hat, soll auch gegen Hamburg funktionieren. Also schickt Headcoach Klaus Perwas Quantez Robertson wieder in die Starting Five und stellt ihm Lukas Wank, JJ Frazier, Isaiah Washington und Derek Cooke jr. an die Seite.  

Viertel 1 – Kopf durch die Wand bringt Kopfschmerzen - 25:13

„Es kann Spaß machen, so ein Spiel zu bestreiten“, sagte Klaus Perwas vor der Partie und spielte auch auf die Bedeutung an. Und Spaß am Spiel haben zu Beginn beide Teams. Hamburg eröffnet per Alleyoop, Lukas Wank antwortet mit Dreier – 2:3 (1. Minute). Doch so recht ist das Frankfurter Spiel noch nicht in Hamburg angekommen, denn vor allem die Wurfquote von der Dreierlinie bewegt sich im sehr niedrigen zweistelligen Bereich, während die Gastgeber fröhlich vor sich hintreffen – 18:11 (6.). Headcoach Klaus ahnt, dass seine Jungs eine Ansprache brauchen und reagiert mit der Auszeit. Danach ist die Marschroute klar: Ab Richtung Korb, dahin wo es weh tut. Aber selbst die Freiwürfe wollen nicht durch die Reuse. Nahezu mit der Viertelpause steht dann auch die erste zweistellige Hamburger Führung – 25:13.

Ein Treffer bei acht Versuchen (17%). So lautet die ernüchternde, aber gleichzeitig auch Hoffnung machende Quote von der Dreierlinie. Warum Hoffnung? Weil es sehr viel schlechter gar nicht gehen kann. Dazu gehen auch alle vier Freiwürfe des ersten Viertels daneben. So wird es natürlich gleich doppelt schwer.

Viertel 2 – Verkehrte Welten und Thesen – 16:27

Mit einem Dreier eröffnet JJ Frazier das zweite Viertel, muss aber im Gegenzug mitansehen, wie Hamburg ebenfalls trifft. Vorne beginnt hinten, könnte eine leicht paradox klingende Devise sein. Denn die Frankfurter Offensive kommt über intensivierte Verteidigung besser in ihren Rhythmus – 28:21 (13.). Doch der Schwung hat nur kurz Bestand, so dass die nächste Frankfurter Auszeit nicht lange auf sich warten lässt. „Wir machen mit unserer Offensive der Defensive das Leben schwer, indem wir dumme Würfe nehmen und dann nicht in Position sind“, verkehrt Coach Perwas in seiner Ansprache die vorher gestellte These.

Es geht in der Folge zweimal über Marcus Lewis, der glatte fünf Punkte erzielt und auf 33:29 (15.) verkürzt. Isaiah Washington legt ebenfalls fünf Punkte nach und schon sind es nur noch zwei Punkte Rückstand – 36:34 (16.). Was sich dann rund drei Minuten hinzieht, geschieht in der 19. Minute: Nämlich der Führungswechsel zum 39:40. Auch wenn die letzten Punkte des Viertels und somit die Führung den Gastgebern gehören, kann das zweite Viertel als Erfolg des Frankfurter Willens verbucht werden – 41:40.

Die Fraport Skyliners werden bisher vom Trio Lukas Wank, Marcus Lewis (je 11 Pkt) und Isaiah Washington (9 Pkt) getragen. Auch ein Grund für die Trendwende im zweiten Viertel: Die verdoppelte Dreierquote. 35% sind es mittlerweile, was absolut sechs Treffer bei 17 Versuchen bedeutet. Ein weiterer Schlüssel: Neun Ballverluste leisten sich die Hamburger, die Frankfurter Jungs nur fünf.

Viertel 3 – Fortuna steht auf Seiten von Hamburg – 19:16

Erneut eröffnet Hamburg das Viertel per Alleyoop, aber Isaiah Washington hat heute leckere Marmelade an den Fingern und rollt den Ball im Gegenzug mit viel Effet in den Korb – 43:42 (22.). Im Gegenzug ist Hamburgs Yoeli Childs nicht zu stoppen und punktet nach Lust und Laune unter dem Korb. Die Partie ist nicht nur extrem spannend und intensiv, sondern im dritten Viertel bisher auch wahnsinnig spektakulär mit tollen Aktionen auf beiden Seiten. Wenn Punkte fallen, dann kracht es immer wieder mal – 47:47 (25.). Die Fraport Skyliners lassen einige gute Gelegenheiten liegen, die Führung an sich zu reißen. So nutzt Hamburg die Chance, um dranzubleiben und immer wieder selbst die Führung zu holen – 53:51 (28.). Die Führungswechsel geben sich mit fast jedem Treffer die Klinke in die Hand. Mit etwas mehr Fortuna auf ihrer Seite beenden die Hamburger den Durchgang – 60:56.

Kein Dreier im dritten Viertel hilft natürlich nicht. Alle vier Versuche des Viertels verfehlen ihr Ziel. Darf im vierten Viertel gerne anders laufen. Insgesamt stehen die Frankfurter nach Viertel drei bei 29% (6/21). Probleme machen auch die Rebounds. Denn die greifen die Hamburger deutlich besser ab. Gleich 26 sind es für die Norddeutschen, bei 16 für die Frankfurter.

Viertel 4 – Big Plays auf der falschen Seite – 24:14

Es dauert exakt 46 Sekunden bis Headcoach Klaus Perwas eine Auszeit nimmt. Körpersprache, Einstellung und Energielevel schmecken ihm zu Beginn des Viertels so gar nicht. Beide Teams tauschen in der Folge munter die Punkte aus, was den Hamburgern einen Deut besser gelingt – 70:61 (33.). Die zweite Frankfurter Auszeit folgt auf dem Fuße. „Wir müssen einfach besser spielen“, ist einer der Sätze, die dem Team klar machen sollen, dass Basketball gar nicht so schwer ist. Vorne Ball rein, hinten gleiches verhindern, Punkt. Leicht gesagt, schwer in der Umsetzung. Gerade dann, wenn die Würfe, einfach oder auch schwer, nicht fallen wollen und der Gegner die Gelegenheiten beim Schopfe packt. Beim Stand von 76:64 (37.). ist die letzte Frankfurter Auszeit fällig. Eines ist klar: Es muss jetzt schnell gehen. Das funktioniert schon nur bedingt, dazu hat Hamburg in den letzten Minuten die Big Plays und gewinnt am Ende mit 84:70.

Die Hamburger treffen über das gesamte Spiel hinweg zu hochprozentig und stehen am Ende bei 65% Zweier (20/31) und 52% Dreier (12/23).

Die nächsten Termine

·  HEIMSPIEL - Sonntag, 2. April, um 15 Uhr gegen Berlin

·  Sonntag, 9. April, um 15 Uhr in Rostock

·  HEIMSPIEL – Sonntag, 16. April, um 15 Uhr gegen Weißenfels

·  Mittwoch, 19. April, um 19 Uhr in München

·  HEIMSPIEL – Sonntag, 23. April, um 15 Uhr gegen Bayreuth

Tickets für alle Heimspiele sind erhältlich über Tel. 069-92887619, online über www.fraport-skyliners.de oder die Vorverkaufsstellen von AdTicket.