Letzte Aktualisierung: 06.09.2024
Hessischer Film- und Kinopreis feiert Gala und Kino-Wochenende
von Ilse Romahn
(08.09.2023) Der 34. Hessische Film- und Kinopreis kehrt zurück zu seinen Wurzeln – und schafft gleichzeitig Neues: Für Freitag, 20. Oktober 2023, lädt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn wieder zu einer festlichen Gala mit Stars, Rotem Teppich und Musik in die Alte Oper ein, wo die Preisverleihung bis zum Einschnitt durch die Corona-Pandemie jährlich zu Gast war.
Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Am Samstag und Sonntag nach der Verleihung, also am 21. und 22.Oktober, zeigen ausgewählte Kinos in Frankfurt, Bad Nauheim, Witzenhausen und Darmstadt die Siegerfilme in voller Länge. Die Nominierungen und die Gewinnerinnen und Gewinner in einigen Preiskategorien gaben Ministerin Dorn, Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger als Mitglied der Filmpreisjury sowie Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspielerpreis des Hessischen Rundfunks heute bei einer Pressekonferenz bekannt.
„Willkommen zurück beim Hessischen Film- und Kinopreis, willkommen zurück im Kino, das nach Corona-Einschränkungen und trotz Inflationssorgen Hoffnung schöpft. Die Ticketverkäufe steigen wieder an, statt Streaming genießen wieder mehr Menschen das Gemeinschaftserlebnis vor der Leinwand. Zu dieser Entwicklung passt eine glanzvolle Gala in der Alten Oper und ein Filmwochenende, mit dem wir ausgezeichnete Kunst zu den Menschen in die Kinos bringen“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Mit dem Preis würdigen wir die harte Arbeit und die Leidenschaft, die viele Menschen jeden Tag für den Film und das Kino aufbringen. Wir als Landesregierung haben trotz Pandemie alles umgesetzt, was wir uns im Koalitionsvertrag vorgenommen hatten. So haben wir die Filmförderung vom sogenannten Bürgschaftsmodell auf eine mit normalen Haushaltsmitteln finanzierte Förderung umgestellt und damit einen echten Standortnachteil für Hessen beseitigt. Wir haben die Förderung der Filmfestivals verdoppelt und damit die Professionalisierung und angemessenere Bezahlung in der Branche unterstützt. Wir haben zusätzliche Mittel für das ,Grüne Drehen‘ zur Verfügung gestellt und besonders für die Talent- und Nachwuchsförderung. Dass sich dieser Fokus auf Nachwuchsförderung lohnt, zeigt auch die Auswahl für den Hessischen Filmpreis: Hessen ist ein starkes Filmland!“
Der Newcomerpreis
Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, geht an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. Er wurde 1978 in Ahwaz geboren und lebt seit 1985 in Deutschland. Das Studium an der Kunsthochschule Kassel schloss er mit Auszeichnung ab. Sein Abschlussfilm „Bahar in Wonderland“ nahm an über 150 Filmfestivals teil und gewann zahlreiche Preise. Behrooz Karamizades erster Langfilm „Leere Netze“ ist für den diesjährigen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm nominiert. Er erzählt die Geschichte des jungen Iraners Amir, der bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres anheuert, um das Geld für die Heirat mit seiner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Dabei verstrickt er sich in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei.
„Behrooz Karamizade ist 1978 geboren und entspricht damit vielleicht nicht dem Bild eines typischen Newcomers. Aber es geht bei dem Preis nicht unbedingt um junge Menschen, sondern um solche, die gerade ankommen in der Hessischen Film- und Medienbranche. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade, der gerade seinen ersten Langfilm ‚Leere Netze‘ vorgelegt hat. Diese Auszeichnung soll ihn dabei unterstützen, Fuß zu fassen und sichtbar zu werden“, begründet Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn ihre Entscheidung.
Schauspielerpreis des Hessischen Rundfunks
Wie immer verleiht der Hessische Rundfunk im Rahmen der Filmpreis-Gala seinen Schauspielerpreis. „Es ist immer eine Herausforderung, die schauspielerischen Leistungen in ganz unterschiedlichen TV-Genres zu vergleichen“, erklärt Cécile Schortmann, die beim Hessischen Rundfunk für den Preis verantwortlich zeichnet. „Dieses Mal haben wir uns entschieden, jeweils drei Schauspieler in der Kategorie beste Haupt- und beste Nebenrolle zu nominieren und sind sehr glücklich über die Vielfalt der deutschen Fernsehlandschaft, die sich darin zeigt.“
Kategorie Hauptrolle: Xidir Koder Alian (in „Asbest“); Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“); Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“)
Kategorie Nebenrolle: Lana Cooper (in „Martha Liebermann - Ein gestohlenes Leben“); Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“); Anatole Taubmann (in „Asbest“).
Folgende Nominierungen hat die Jury des Filmpreises beschlossen:
Spielfilm: „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade; „Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner: „Was man von hier aus sehen kann” von Aron Lehmann
Dokumentarfilm: „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer; „Fitness California“ von Nadine Zacharias: „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel-
In diesen Kategorien beträgt das Nominierungsgeld 4.000 Euro.
Kurzfilm: „Emo Doc“ von Chao Wu; „Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer; „Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi
Hochschulabschlussfilm: Animationsfilm „Vom Duft der roten Bete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel; Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain
Dokumentarfilm: „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel.
Drehbuch: „Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah; „Paws“ von Lukas Rinker; „Jumoke“ von Oliver Hardt.
Das Nominierungsgeld in diesen Kategorien beträgt jeweils 1.000 Euro.
Alle Informationen dazu sowie zu den Filmen auf www.hessischerfilmpreis.de