Hessentag mit positiver Resonanz
Fast eine Million Besucher in Bad Vilbel
Der Hessentag 2025 in Bad Vilbel war nach Aussagen von Ministerpräsident Boris Rhein und Bürgermeister Sebastian Wysocki ein großer Erfolg. „Das können wir mit voller Überzeugung sagen“, erklärten die beide Politiker unisono. Was die Stadt gemeinsam mit Hunderten von Ehrenamtlichen, Sicherheitsbehörden und Rettungskräften auf die Beine gestellt und erreicht hätten, sei überaus beachtlich.
Zehn Tage lang belebten rund 1600 kostenfreie Programmpunkte rund um Kultur, Bildung, Musik und Sport die Quellenstadt. Nahezu eine Million Menschen waren in Bad Vilbel zu Gast und feierten gemeinsam das 62. Landesfest. Das waren 200 000 mehr als erwartet. Fast alles sei reibungslos verlaufen, sagte ein Stadtsprecher in einer Bilanz. Die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr, Rettungskräften oder Bundeswehr habe funktioniert. Auch mit der Bewältigung der Hitze zeigte sich die Stadt zufrieden. Hin und wieder habe es einen Sanitäter-Einsatz gegeben, aber keine größeren Zwischenfälle. Die Polizei zog ebenfalls eine überwiegend positive Bilanz: Insgesamt nahm sie nach eigenen Angaben aber 34 Strafanzeigen in Verbindung mit dem Hessentag auf. Im Wesentlichen sei es um Eigentumsdelikte und Körperverletzungen gegangen.
Es gab auf dem Hessentag viel zu sehen und zu erleben. Zu den Höhepunkten zählten sicherlich einige Konzerte. So sorgten gerade die Auftritte der Heavy-Metal-und Hardrock-Bands in der Stadtwerke-Arena bei den etwa 10 000 Besuchern für riesige Begeisterung. Dort ließen „Judas Priest“, „Accept“ und „Phil Campbell and the Bastard Sons” ein wahres Rock-Gewitter über die Quellenstadt niedergehen. Ebenso zogen die „Sisters of Mercy“ oder die Sängerin „Elif“ im Vilco-Saal eine große Schar von Fans an, welche die Songs frenetisch bejubelten. Große Resonanz gab es beim ausverkauften Abend mit Urban Priol in der Wasserburg. Der Kabarettist sorgten mit seinen klugen Spitzen für lange Lachsalven im Publikum.
Informationen über die Landespolitik
Doch es gab auch viele andere Programmpunkte, die großen Zuspruch fanden. So konnten sich im „Treffpunkt Hessen“ zahlreiche Besucherinnen und Besucher über die hessische Landespolitik informieren. Viele tauschten sich dabei mit deren Vertreterinnen und Vertretern aus des Landtags aus Ebenfalls beliebt war die Sonderausstellung „Der Natur auf der Spur“, wo man viel über die Flora und Fauna im Bundesland erfuhr.
Die Stadt Willingen hatte sich Originelles ausgedacht. Der hessische Wintersportort, der internationale Wettkämpfe im Skispringen ausrichtet, hatte eine Mini-Sprungschanze aufgebaut, auf der Jung und Alte einmal ein paar Meter so richtig abheben konnten. In die Lüfte ging es auch beim Riesenrad von FFH. Der Radiosender betrieb daneben eine stark frequentierte Beach Bar. Beim Hessischen Rundfunk wiederum erklärten Moderatorinnen einem interessierten Publikum die Abläufe im Studio. In der katholischen St.Nikolaus-Kirche konnten sich die Gäste des Hessentags mal eine kleine Auszeit nehmen und bei einem Gebet oder Gedanken entspannen.
Kleine Misstöne
Einen Stand hatte auch die „Therme Bad Vilbel“, Doch werde Informationen über das Bauprojekt in der Quellenstadt erwartet hatte, wurde enttäuscht. Hier bekam man nur Durstlöschendes. Und wenn wir schon beim Durst sind: Bei Hassia gab es drei Flaschen Limo in einem Leinensäckchen für stolze 9,90 Euro. „Ich mach doch für den Preis nicht auch noch kostenlos Reklame für die“, schnaubte eine Besucherin. Überhaupt waren viele Besucher mit der Preisgestaltung auf den Hessentag nicht so ganz glücklich. Bei saftigen sechs Euro für einen Äppler oder ein Bier, Cocktails zu sieben bis neun Euro (an manchen Ständen gab es gar keine Preisangaben) hatten so manche Gästen zu schlucken. Auch die Schreibweise mancher Getränke gestaltete sich teilweise überraschend. So etwa wurde ein „Prosseco“ offeriert.
Recht gesalzen auch die Kosten für feste Nahrung. Bei sechs Euro für eine Wurst, sechs bis acht Euro für ein Tütchen Pommes, fünf Euro für einen schlichten Maiskolben oder gar vierzehn Euro für ein Schälchen Pasta mit Hähnchenstreifen verging nicht wenigen Besuchern der Appetit. Apropos Speisen: Bei der Vilco-Eingangskontrolle zeigte sich das Personal des Sicherheitsdienstes hochmotiviert. So durfte eine ältere Dame mit Gehstütze ihre Wurst mit Brötchen nicht mit hineinnehmen. Die Besucherin eines Konzertes konnte aber ihren Snack vor dem Eingang auf dem Gepäckträger eine Fahrrades einnehmen. Wie großzügig.
Den traditionellen Festumzug, den Höhepunkt zum Abschluss verfolgten Zehntausende, wie ein Stadtsprecher berichtete. Unter den Zuschauern waren auch Ministerpräsident Boris Rhein und sein Kabinett. Der Landesvater dirigierte zum Umzugs-Auftakt das Landespolizeiorchester und mischte sich später unter die Teilnehmer. Unter dem Motto „Wir bringen Hessen auf die Bühne“ repräsentierten Motivwagen, Fuß-, Theater- und Musikgruppen ihre Heimat - darunter Sport-, Kerbe- und Karnevalsvereine. Das Hessentagspaar 2025, Matthias Kallmeyer und Ena Kaufmann, sprach am Ende von zehn wunderbaren Tagen und einem friedlichen Fest mit fröhlichen Besuchern.