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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Hessen im EU-Vergleich — Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftswachstum

von Helmut Poppe

(31.03.2020) Das BIP in Hessen im Jahr 2019 belief sich auf 295 Milliarden Euro. Die BIP-Spannweite in der Europäischen Union lag zwischen 13 Milliarden (Malta) und 3 436 Milliarden Euro (Deutschland). Mehr als die Hälfte der Mitgliedsstaaten weist ein geringeres BIP als Hessen auf.

Bruttoinlandsprodukt 2019 Länder im Vergleich
Foto: HSL
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Die ökonomischen Gewichte der Staaten, die unter dem Dach der Europäischen Union versammelt sind, unterscheiden sich deutlich. Die Spannweite der nominalen (d. h. ohne Ausschaltung der Preisentwicklungen) Bruttoinlandsprodukte (BIP) reichte 2019 von 13 Milliarden Euro (Malta) bis 3 436 Milliarden Euro (Deutschland), teilt das Hessische Statistische Landesamt mit.

Außer Deutschland lag nur Frankreich mit 2 419 Milliarden Euro über der 2000er-Marke. 21 der 27 EU-Staaten, also die große Mehrheit, produzierten im Jahr 2019 Waren und Dienstleistungen im Wert von jeweils weniger als 500 Milliarden Euro, davon 10 weniger als 100 Milliarden Euro.

Hessen erwirtschaftete in Jahr 2019 ein BIP von 295 Milliarden Euro. Wäre Hessen eigenständiges EU-Mitglied, läge es zwischen Dänemark (311 Milliarden Euro) und Finnland (241 Milliarden Euro), d. h. zwischen dem 11. und dem 12. Platz. Mehr als die Hälfte der Mitgliedstaaten erwirtschaftete im Jahr 2019 ein geringeres BIP als Hessen.

Die absolute Größe des BIP hängt wesentlich von der Größe der Bevölkerung ab, sodass sich die Wirtschaftskraft verschieden großer Regionen nur unter Bezug auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner vergleichen lässt. Diese "Bereinigung" verringert das Spektrum gegenüber den absoluten Niveaus deutlich. Die Unterschiede bleiben aber immer noch beachtlich. Bei der Kennzahl "BIP je Einwohnerin und Einwohner" belegten vor allem kleinere Länder die Spitzenplätze. Insbesondere traf das auf Luxemburg zu, das mit 100 300 Euro weit vor dem zweitplatzierten Irland (70 500 Euro) lag und auf das Zwölffache des bulgarischen Wertes (8 700 Euro) kam. Hessen lag mit 46 900 Euro zwischen dem drittplatzierten Dänemark (53 400 Euro) und den Niederlanden (46 700 Euro), das den vierten Rang erreichte. Damit lag Hessen näher an Deutschland (41 300 Euro) als an der außereuropäischen Ökonomie USA, die 57 900 Euro je Einwohnerin und Einwohner erwirtschaftete. China platzierte sich mit 9 000 Euro nur knapp vor Bulgarien, das in der EU den letzten Platz einnahm.

Bei der Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung führte Irland mit einem Wirtschaftswachstum 2019 von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Spannweite ist mit 5,2 Prozentpunkten – Italien belegte mit 0,3 Prozent den letzten Platz – beträchtlich. Hessen lag mit plus 1,1 Prozent unter dem Durchschnitt der EU 27 (1,5 Prozent). Kräftiger zulegen konnten die USA (2,3 Prozent). China lag mit plus 6,1 Prozent auf dem Spitzenplatz aller hier betrachteten Volkswirtschaften. (HSL)