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Letzte Aktualisierung: 07.10.2024

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Hartwig ins Kuratorium des Leipziger Robert-Blum-Preises berufen

von Ilse Romahn

(15.09.2023) Am 11. September konstituierte sich das Kuratorium des Leipziger Robert-Blum-Preises für Demokratie, der ab 2024 alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit aus Kultur, Kunst, Wissenschaft, Religion, Politik und Publizistik verliehen werden soll.

Kulturdezernentin Ina Hartwig wurde in das zehnköpfige Kuratorium berufen, das sich aus Vertretern der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, der Bundeszentrale für politische Bildung, des Freistaates Sachsen, der Stadt Frankfurt am Main, der Stadt Leipzig sowie weiteren Persönlichkeiten, die über das Verfahren zur Preisvergabe entscheiden, zusammensetzt. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird von der Stadt Leipzig vergeben. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übernommen.
 
Der Preis ist nach dem Theatermacher, Publizisten und Abgeordneten der ersten deutschen Nationalversammlung Robert Blum (1807-1848) benannt, der in den Jahren 1835 bis 1848 politisch und publizistisch von Leipzig aus wirkte. Für Leipzig zog er in die Frankfurter Nationalversammlung ein, die am 18. Mai 1848 eröffnet wurde. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig sagt: „Die Stiftung des Robert-Blum-Preises durch die Stadt Leipzig ist ein starkes Signal für Demokratie, Parlamentarismus und Meinungsfreiheit. Eine Auszeichnung für die Menschen, die diese Werte vertreten und verteidigen, kommt genau zur richtigen Zeit. Einerseits ist sie angesichts des erstarkenden Rechtsextremismus ein wichtiges Instrument der wehrhaften Demokratie. Ich freue mich besonders, dass der Preis nach Robert Blum benannt ist, der biografisch mit Frankfurt ebenso verbunden ist wie mit Leipzig. Es ist mir eine Ehre, unsere Stadt im Kuratorium des Preises vertreten zu dürfen.“
 
Mit dem Preis wird der Einsatz für Demokratie, Meinungsfreiheit, Aufklärung, gewaltfreien Wandel sowie innerdeutsche, europäische und weltweite Verständigung im Geiste Robert Blums ausgezeichnet. Ein besonderer Aspekt liegt dabei auf öffentlichen Ausdrucksformen, wie beispielsweise wegweisenden Reden und (künstlerischen) Darbietungen, die intolerante Macht- und Denkstrukturen offenlegen sowie demokratische Werte und Institutionen verteidigen.
 
Die Preisverleihung wird in zeitlicher Nähe zum 3. März stattfinden – einem historischen Schlüsseldatum für Robert Bums Wirken in Leipzig. Am 3. März 1848 hatte er im Zuge der Märzrevolution vor den aufgebrachten Leipziger Bürgerinnen und Bürgern vom Balkon des Alten Rathauses den Rücktritt der sächsischen Regierung, Pressefreiheit und eine Volksvertretung in der Nationalversammlung in Frankfurt verlangt, aber auch die Versammelten vor gesetzeswidrigen Aktionen gewarnt. (ffm)