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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Handwerkskammerpräsident Ehinger: ‚Die Zukunft der beruflichen Bildung denken‘

von Ilse Romahn

(13.01.2020) Bei der Meisterfeier in der Frankfurter Paulskirche haben 195 Jungmeister aus 13 Gewerken ihre Meisterbriefe entgegengenommen.

Meisterfeier der Handwerkskammer in der Paulskirche
Foto: Stadt Frankfurt / Andreas Varnhorn
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Handwerkskammerpräsident Bernd Ehinger sagte, die Leistung der Absolventen sei dem Erfolg der dualen Bildung geschuldet. Er forderte die Gesellschaft daher dazu auf, verstärkt in die berufliche Bildung zu investieren.

„Wir suchen als Handwerkskammer derzeit aktiv das Gespräch mit Politik, Wissenschaft, Berufsschulen und Handwerk, um über die Zukunft der beruflichen Bildung zu sprechen. Ziel muss sein,
die Ausbildung in den 130 Berufen des Handwerks möglichst attraktiv und zukunftsfähig aufzustellen, etwa durch einen möglichen Campus für berufliche Bildung. Dies wäre nicht nur ein starkes Bekenntnis der Region für die Gleichwertigkeit der beruflichen Bildung. Das Konzept käme auch den Nachwuchstalenten, den Unternehmen und dem Wirtschaftsstandort FrankfurtRheinMain zugute“, sagte Ehinger. Er unterstrich: „Lassen Sie es uns gemeinsam anpacken!“

Birgitta Wolff, Präsidentin der Frankfurter Goethe-Universität, gratulierte in ihrer Festrede den neuen Jungmeisterinnen und Jungmeistern zu ihren Auszeichnungen. Wolff hob das riesige theoretische und praktische Wissen hervor, das die Handwerksmeister erworben hätten. Mit ihren Ideen und ihrer Arbeit setzten sie Impulse in Gegenwart und Zukunft. „Sie bilden aus – das ist eine unglaublich große, aber auch schöne Verantwortung! Durch die Ausbildung Ihrer Lehrlinge geben Sie ganz viel an die Zukunft weiter.“ Berufsbildung und akademische Bildung müssten zur Bewältigung der großen Zukunftsaufgaben noch viel stärker kooperieren. Mit dem gemeinsamen Projekt „yourPUSH“, so Wolff, leisteten die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und die Goethe-Universität gemeinsam einen Beitrag für die Anerkennung der Gleichwertigkeit von dualer und akademischer Bildung in der Gesellschaft.

Oberbürgermeister Peter Feldmann hob die Wichtigkeit des Traditionsgewerbes für die Stadt hervor: „Das Handwerk findet in Frankfurt seit jeher goldenen Boden. Das traditionelle Wirken und die Manufakturskunst der Handwerksbetriebe kann man aktuell besonders gut in unserer neuen Altstadt bestaunen. Hier haben Handwerksbetriebe wieder schier Unmögliches geschaffen.“

Bei der Meisterfeier erhielten 14 Absolventen der Fortbildung „Internationaler Meister“ und „Geprüfter Fachmann in der internationalen Zusammenarbeit“ ihre Urkunden. Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), sagte: „Handwerk schafft weltweit Beschäftigung und Einkommen. Mit dem Internationalen Meister können junge Menschen ihr Handwerkswissen in Berufsbildungsprojekte der Entwicklungszusammenarbeit einbringen – und so entscheidende Impulse vor Ort anstoßen. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern ist das wichtig, damit sich Menschen eine Zukunft aufbauen können.“

Zehn Absolventen erhielten ihre Zeugnisse „Geprüfte Verkaufsleiter im Lebensmittelhandwerk.“ Sechs Jungmeister und ein Absolvent der Fortbildung „Geprüfter Betriebswirt nach der Handwerksordnung“, wurden von der Frankfurter Handwerksstiftung für ihre Leistungen ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr haben 760 Damen und Herren im gesamten Kammerbezirk ihre Meisterprüfung erfolgreich abgeschlossen.

Informationen über die Weiterbildungsmöglichkeiten bei der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main gibt es unter https://www.rhein-main-campus.de im Internet. Der Bezirk der Handwerkskammer reicht vom Main- und Hochtaunus, bis hin in die Bergstraße und den Odenwald, ist für 33.000 Mitgliedsbetriebe, 150.000 Arbeitnehmer, davon 10.000 Azubis, zuständig. (ffm)