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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Crack

Drogenreferat stellt die Ergebnisse der Expertenrunde zur Diskussion

von Ilse Romahn

(30.01.2023) Die internationale Frankfurter Fachtagung zu Crack in deutschen Großstädten Anfang Oktober 2022 hat erste greifbare Ergebnisse hervorgebracht.

Expertinnen und Experten aus der Praxis der Suchthilfe, aus Medizin und Wissenschaft sowie aus Verwaltung und Politik haben im Nachgang der Konferenz im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Crack in Großstädten vorgelegt und in einer Broschüre zusammengefasst. Die Publikation steht unter folgendem Link zum Download bereit oder kann ab Februar als Print-Version beim Verein akzept bestellt werden: Südwestkorso 14, 12161 Berlin, Telefon (030)82706946, E-Mail akzeptbuero@yahoo.de.
 
„Wir brauchen in der Drogenpolitik bundesweit neue politische und rechtliche Rahmenbedingungen. Nur dann können wir den veränderten Konsumgewohnheiten vor allem in Bezug auf die Auswirkungen des Crack Konsums, nachhaltig begegnen und schwer suchtkranken Menschen wirksam helfen. Die Handlungsempfehlungen sind ein wichtiger Impuls für unsere Überlegungen zu künftigen Angeboten und Aktivitäten in der Suchthilfe“, sagt Frankfurts Gesundheitsdezernent Stefan Majer, der die Crack-Tagung gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, eröffnet hatte.
 
Nicht alle Empfehlungen wurden von den beteiligten Expertinnen und Experten im Konsens verabschiedet, sondern spiegeln unterschiedliche Einschätzungen und Perspektiven wider. Dr. Artur Schroers, Leiter des Drogenreferats und einer der Mit-Autoren der Handlungsempfehlungen, sieht die dokumentierte Meinungsvielfalt positiv: „Dadurch bieten sich umso mehr Anstöße und Anregungen, um fachlich und politisch in den Diskurs zu gehen.“
 
Aber nicht nur das, betont Schroers: „Die Handlungsempfehlungen bieten zu verschiedenen Themen und Aufgabenfeldern sehr konkrete Vorschläge, was getan werden kann, um Probleme und Konflikte im öffentlichen Raum zu lindern.“ Das fängt bei der Gestaltung der Eingangsbereiche von Konsumräumen an, sagt er, und reicht bis zu staatlichen finanzierten Modellprojekten, um medikamentöse Behandlungsansätze für Crackkonsumierende zu erproben.
 
Je nach Themengebiet richten sich die Handlungsempfehlungen an eine Vielzahl an Akteurinnen und Akteure aus ganz verschiedenen Fachgebieten und Disziplinen. Dazu gehören zum Beispiel psychosoziale Versorgungsdienste wie die Drogenhilfe, Psychiatrien oder Sozialdienste, Medizinerinnen und Mediziner, sowie alle Verantwortliche für die Versorgung Abhängigkeitserkrankter in Bund, Ländern und Kommunen. (ffm)