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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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HörspielRäume / Junges Ensemble am Theater Rüsselsheim feiert Premiere

von Ilse Romahn

(04.02.2020) Das Junge Ensemble am Theater Rüsselsheim zeigt vom 11. bis zum 13. Februar 2020, jeweils um 20 Uhr, seine neuste Produktion mit dem Titel „HörspielRäume - Alles ist wie es war, aber nichts bleibt wie es ist“.

Ein Teil des Jungen Ensembles am Theater Rüsselsheim in den Proben für das diesjährige Live-Hörspieltheater „Alles ist wie es war, aber nichts bleibt wie es ist“
Foto: Kultur123 Stadt Rüsselsheim
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Zum 50. Jubiläum des Theaters präsentieren junge Schauspielerinnen und Schauspieler ein Live-Hörspiel unter der Regie von Christian Roth und Julia Himmelsbach. Neun junge Menschen aus dem Raum Rüsselsheim werden ihr Können auf der Hinterbühne des Theater Rüsselsheim zeigen. Gemeinsam mit dem Regie-Duo Christian Roth und Julia Himmelsbach erarbeitete das hauseigene Ensemble ein etwas anderes Bühnenstück: „Das Publikum darf sich in dieser Spielzeit auf ein live vorgetragenes Hörspieltheater freuen.“ Milena Wolf, verantwortlich für das Junge Theater am Theater Rüsselsheim ist Produktionsleitung des Ensembles: „In jedem Jahr wechselt die Besetzung des Jungen Ensembles, genau wie die Regie und wir bemühen uns, den Teilnehmenden neue Theaterformen näher zu bringen.“

Zeitsprung im Hörspieltheater
Das spannende Genre des Hörspiels eröffnet, ganz im Einklang mit dem aktuellen Fokusthema des Kulturbetriebs, „SpielRäume“, neue audiovisuelle Räume auf der Theaterbühne. „Es handelt sich im Prinzip um ein sehr reduziertes Schauspiel.“, erklärt Regisseur Christian Roth. Im Fokus stünden hierbei vor allem die Stimmen der Akteure, ebenso wie die live performte Geräuschkulisse. Das Publikum erwarte diesmal ein Stück im Stück, welches zwei unterschiedliche Zeitebenen, nämlich 1969 und 2019, miteinander verknüpfe und damit inhaltlich auch auf das 50. Jubiläum des Theater Rüsselsheim einginge. „Problematiken und Themen, die die Menschen vor 50 Jahren beschäftigten, sind denen der heutigen Generation nicht unähnlich. Unser Bühnenstück spiegelt wieder, was die Menschen heute wie damals bewegt.“

Die diesjährige Produktion war für den in Sachen Hörspiel erfahrenen Schauspieler und Sprecher, Christian Roth, eine besondere Herausforderung, da bisher kaum jemand der Teilnehmenden Erfahrungen mit dem Genre sammeln konnte: „In dieser relativ kurzen Probenzeit von Oktober bis Februar, ein solches Stück auf die Beine zu stellen, von der Figurenentwicklung und Stimmmodulation, über das Schreiben des Drehbuchs, bis hin zur Koordination des Schauspiels mit der Geräuschestation, ist schon eine spannende Aufgabe.“ Aber die Gruppe aus jungen Theaterinteressierten zeige großes Engagement. „Wir begegnen uns auf Augenhöhe.“, schätzt Julia Himmelsbach, die andere Hälfte des diesjährigen Regie-Duos, die Probensituation ein. Für die Teilnehmenden bringe diese Mischform aus Theater und Hörspiel, neue Möglichkeiten mit sich: „Ich finde den Wechsel zwischen akustischen und visuellen Reizen spannend. Ein Hörspiel im Theatersetting ist etwas ganz Besonderes.“ „Das Publikum kann der Geschichte gleichermaßen mit offenen, wie mit geschlossenen Augen folgen.“, betont Roth.

Der heimliche Star - Die Geräuschestation
Die Meinungen zum Thema Hörspiel gingen zu Beginn erst einmal auseinander: „Hörspiele waren für mich nie ein Thema.“, meint Ilias (21) aus Raunheim. „Doch nach und nach habe ich Gefallen daran gefunden. Es ist beeindruckend, welche Arbeit in so einem Hörspiel steckt.“ Die Geräuschestation habe es den jungen Leuten besonders angetan: „Man kann richtig Randale machen; Dosen und Taschen auf den Boden werfen, Bretter aneinander schlagen.“ Insa (20), agiert zum wiederholten Mal beim Jungen Ensemble am Theater Rüsselsheim und schwärmt vom Handwerk des Geräuschemachens; einem wichtigen Faktor beim Hörspiel. Denn, die Rollen verkörpern die Schauspielerinnen und Schauspieler vor allem mit ihren Stimmen, Bewegung und Aktion simulieren währenddessen die Geräuschemacher, wie Ilias erklärt: „Das Reiben des Schmirgelpapiers dient uns zum Beispiel dazu, deutlich zu machen, dass eine Zigarette aus der Packung genommen wird.“ „Beim Geräuschemachen muss man auch manchmal richtig übertreiben.“, ergänzt Elias (18), der als Fan des Genre selbst nahezu täglich Hörspiele hört. Hilfsmittel wie leere Getränkedosen, ein Hammer, eine Tasche mit Reißverschluss oder ein alter Walkman, erzeugen den gesuchten Sound für die jeweilige Handlung.

Ein besonderer Aspekt bleibt in diesem Jahr natürlich auch der inhaltliche Bezug zum goldenen Jubiläum des Theater Rüsselsheim. Die Feier im Anschluss an die Premiere am 11. Februar, 20 Uhr, sponsert erneut der Förderverein Theater Rüsselsheim e. V., der ebenfalls die Kosten für einen Teil des Honorars der Regie trägt.

Interessierte erhalten Karten in den Vorverkaufsstellen von Kultur123 Stadt Rüsselsheim, telefonisch unter (06142)832630, online auf www.kultur123ruesselsheim.de sowie an der Tages- bzw. Abendkasse.

www.kultur123ruesselsheim.de