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Glas- und Keramikmuseum Großalmerode ist „Museum des Monats“ Dezember

Auszeichnung würdigt lebendige Kulturvermittlung und qualitätsvolle Museumsarbeit

Das Glas- und Keramikmuseum Großalmerode ist „Museum des Monats“ Dezember. In Vertretung für Kunst- und Kulturminister Boris Rhein übergab Ministerialdirigent Eric Seng 1.000 Euro Preisgeld an den Trägerverein „Geschichtsverein Großalmerode e.V.“.

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Ministerialdirigent Eric Seng überreicht der Vorsitzenden des Geschichtsvereins Petra Schneider (r.) im Beisein des Bürgermeisters von Großalmerode Finn Thomsen (l.) die Auszeichnung „Museum des Monats“ Dezember.
Foto: „kunst.hessen.de“

Das Museum informiert über das Leben der Menschen vom Beginn der Industrialisierung bis zu den 1960er Jahren und nimmt dabei stets die Tradition der Stadt in der Ton- und Glasverarbeitung in den Blick.

Minister Boris Rhein: „Hessen ist stolz auf seine vielfältige Museumslandschaft. Mit unserer Auszeichnung möchten wir das großartige Engagement der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern würdigen und auf die wertvolle Kulturarbeit aufmerksam machen, die die Museen in den ländlichen Regionen Hessens leisten. Dem Geschichtsverein Großalmerode gelingt das mit dem Glas- und Keramikmuseum schon seit Jahren auf hervorragende Weise.“

Die „Stadt des guten Tones“ Großalmerode kann auf eine 800-jährige Tradition in der Ton- und Glasverarbeitung zurückblicken. Im Glas- und Keramikmuseum erhalten die Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die Sozial- und Gewerbegeschichte der Region. Die Ausstellung präsentiert die Arbeitsprozesse zur Gewinnung und Verarbeitung des Rohstoffs Ton, der vom benachbarten Hirschberg stammt. Die im Laufe der Jahrhunderte stetig erweiterte Palette der in Großalmerode produzierten Tonwaren reicht von Haushaltskeramik, Tonpfeifen, Murmeln, Apothekengefäßen und Schneiderkreide bis zu großformatigen Schmelztiegeln und hochspezialisierten Feuerfeststeinen der Gegenwart. Die reichen Vorkommen an qualitätsvollem Ton, Sand und Wald begünstigten auch die Ansiedlung von Glasmachern seit dem Mittelalter. So entwickelte sich Großalmerode im 16. Jahrhundert zu einem bedeutenden Zentrum des Glasmachergewerbes. An die vergangene Waldglasproduktion in der Region erinnert im Museum ein eigener Abschnitt. Im Dachgeschoss des Museums widmet sich eine Galerie dem Leben und Schaffen des in Laudenbach am Meißner geborenen Heimatmalers Heinrich Pforr (1880–1970). Erst kürzlich wurden dem Museum drei Bilder des Künstlers von einem Stadener Ehepaar geschenkt.

„Das Glas- und Keramikmuseum Großalmerode ist ein beeindruckendes Haus, das Geschichte und Kunst in einer außerordentlich schön gestalteten Ausstellung präsentiert. Die inszenierten Arbeitsplätze geben einen authentischen Einblick in das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne und mittels moderner Medien wird die Tradition der Stadt lebendig und sehr ansprechend vermittelt. Ich freue mich sehr, dass der Geschichtsverein Großalmerode viele begeisterte Mitglieder hat und danke der Vorsitzenden Petra Schneider sehr herzlich für dieses tolle Engagement“, sagte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Hintergrund: Die Auszeichnung „Museum des Monats“
Die Auszeichnung „Museum des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, wird seit Juni 2018 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Der Hessische Museumsverband trifft hierfür eine Vorauswahl aus den mit Projektfördermitteln des Landes Hessen privatrechtlich geförderten Museen. Die Mindestanforderungen an ein Museum müssen erfüllt sein, weiterhin geht es um qualitätsvolle Museumsarbeit, die sich durch besondere Vermittlung, Forschung oder Ausstellungen auszeichnet. Bevorzugt werden Museen im ländlichen Raum ausgewählt. Alle ausgezeichneten Museen werden auf kunst.hessen.de vorgestellt.