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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Gewerbesteuereinnahmen in Hessen klettern 2019 auf 5,5 Milliarden Euro

von Helmut Poppe

(28.01.2020) Frankfurt am Main knackt die 2 Milliarden Euro-Marke. Die kreisangehörigen Gemeinden verzeichnen kräftigen Zuwachs. Das 2. Halbjahr 2019 war aber deutlich schwächer als 2. Halbjahr 2018.

Gewerbesteuervorauszahlungen_Hessen_2019
Foto: StatistikHessen
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Die hessischen Städte und Gemeinden konnten 2019 ihre Einnahmen aus der Gewerbesteuer im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent steigern. Mit einem Plus von 195 Millionen Euro wurde der neue Rekordwert von insgesamt 5,5 Milliarden Euro erreicht. Während die kreisangehörigen Gemeinden sowie die Stadt Frankfurt am Main mit deutlichen Zuwächsen (jeweils 4,6 Prozent) zu diesem Ergebnis beitrugen, lagen die Einzahlungen der kreisfreien Städte ohne Frankfurt am Main 1,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Unter den kreisfreien Städten hatte besonders Offenbach am Main mit rückläufigen Gewerbesteuereinnahmen zu kämpfen. Nach einem Rekordhoch im Jahr 2018 konnten im vergangenen Jahr lediglich Einzahlungen in Höhe von 60,3 Millionen Euro verbucht werden – ein Minus von 37,0 Prozent. Auch Kassel musste Einbußen hinnehmen. Mit einem Wert von 149,7 Millionen Euro verlor Kassel im Jahresvergleich 13,2 Prozent. Positiv entwickelten sich die Einnahmen in Wiesbaden (plus 10,2 Prozent auf 351,6 Millionen Euro) und Darmstadt (plus 8,0 Prozent auf 170,9 Millionen Euro).

Einen naturgemäß großen Anteil an den gesamten Gewerbesteuereinnahmen in Hessen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro hat Frankfurt am Main (2019: 36,9 Prozent). Mit 2,0 Milliarden Euro übertraf die Mainmetropole im vergangenen Jahr erstmals die 2 Milliarden-Marke.

Die 418 kreisangehörigen Gemeinden in Hessen generierten 2019 mit 2,7 Milliarden Euro ebenfalls so hohe Einzahlungen aus der Gewerbesteuer wie nie zuvor. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr betrug 119,7 Millionen Euro. Damit trugen sie knapp die Hälfte (49,6 Prozent) des Gesamtbetrags bei. Außergewöhnlich hoch fielen die Anstiege in Großkrotzenburg im Main-Kinzig-Kreis (plus 468,7 Prozent auf 3,0 Millionen Euro) sowie in Helsa im Landkreis Kassel (plus 179,7 Prozent auf 1,0 Millionen Euro) aus. Beide Gemeinden hatten 2018 einen ausnehmend niedrigen Wert ausgewiesen.

Insgesamt 249 kreisangehörige Gemeinden konnten ihre Gewerbesteuereinnahmen im Jahresvergleich steigern, 169 mussten einen Rückgang hinnehmen. Im Vorjahr lag die Zahl der Kommunen mit Zuwächsen (222) und mit Rückgängen (196) noch wesentlich dichter beisammen. Auch in der Breite hat sich also das Aufkommen der Gewerbesteuer erhöht.

Besonders erwähnenswert unter den kreisangehörigen Gemeinden sind die Städte Königstein im Taunus (Hochtaunuskreis) und Rödermark (Landkreis Offenbach). Beide weisen seit 2010 und damit 10 Jahre in Folge steigende Gewerbesteuereinnahmen nach. Im Mittel verbuchte Königstein Jahr um Jahr Zuwächse von 18,0 Prozent, in Rödermark fiel die durchschnittliche Steigerung mit 8,8 Prozent pro Jahr ebenfalls deutlich aus.

Die positive Entwicklung 2019 beruhte vor allem auf einer besonders dynamischen ersten Jahreshälfte. Von Januar bis Juni lagen die Gewerbesteuereinzahlungen der hessischen Städte und Gemeinden 13,9 Prozent über dem Vorjahresergebnis des gleichen Zeitraums. Im 2. Halbjahr 2019 verfehlten die Einnahmen den Wert des 2. Halbjahres 2018 um 5,4 Prozent und lagen auch leicht unter dem Aufkommen von Juli bis Dezember 2017.

Diese und weitere interessante Informationen sind in den Zeitreihentabellen „Einzahlungen aus der Gewerbesteuer (brutto) der hessischen Gemeinden" unter https://statistik.hessen.de/zahlen-fakten/finanzen-personal-steuern/finanzen/tabellen enthalten. (HSL)