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Letzte Aktualisierung: 17.04.2024

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Gemeinsame Kampagne für Besetzung von Ausbildungsplätzen

Herausforderungen durch die Corona-Pandemie

von Karl-Heinz Stier

(04.06.2021) Die Besetzung offener Ausbildungsplätze in den Bereichen Handwerk, Industrie und Handel ist aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie mit enormen Herausforderungen verknüpft.

Die Kooperationspartner für die Besetzung von Ausbildungsplätzen(v.l.n.r.): Susanne Haus (Präsidentin der Handwerkskammer Rhein-Main), Ulrich Caspar(IHK-Präsident Frankfurt), Claudia Cernohorsky-Grüneberg ( Jobcenter Frankfurt), Stefanie Krömer(Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt)
Foto: Karl-Heinz Stier
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Daher haben die vier Kooperationspartner Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, Agentur für Arbeit Frankfurt am Main sowie das Jobcenter Frankfurt am Main eine gemeinsame Kampagne gestartet, um junge Menschen und Eltern auf die vielseitigen Karrierechancen der beruflichen Bildung hinzuweisen sowie diese mit Betrieben zusammenzubringen.

Die Aktion der vier Partner steht unter dem Motto „7777+ Chancen in FrankfurtRheinMain – Ausbildung direkt vor der Tür“. Die Zahl bezieht sich auf  die Gesamtzahl der jährlichen Ausbildungs-Angebote in den  Agenturbezirken Frankfurt und Bad Homburg in den vergangenen Jahren. Mit dem Plus-Zeichen wollen die Partner zeigen, dass dieses Angebot überboten werden kann, wenn genügend Schulabgänger sich bewerben und wenn genügend Unternehmen merken, dass das Ausbildungsinteresse steigt. Die Unternehmen in Frankfurt und Rhein-Main bieten viele Möglichkeiten zum Einstieg ins Berufsleben – in fast 300 Berufen der beruflichen Bildung. Jedes Jahr gibt es bis zu 8.000 Ausbildungsplätze und Chancen auf eine Karriere durch die berufliche Bildung, unter denen Schulabgänger in der Region wählen können.

Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt, sagte: „ Die anhaltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben besonders junge Menschen verunsichert. Dennoch werden Fach- und Nachwuchskräfte gesucht und der Bedarf ansässiger Betriebe steigt weiter an. Das eröffnet jungen Menschen neue Chancen und viele Möglichkeiten, ihre berufliche Zukunft zu gestalten und vor allem jetzt anzugehen!“ Die Agentur möchte  Jugendliche direkt oder über ihre Familien und deren Freundeskreise erreichen, z.B. mit der bundesweiten Kampagne #AusbildungKlarmachen und regional mit der digitalen Berufsorientierungsmesse „Dein Sommer der Zukunft“ am 18. Juni. Außerdem eine Veranstaltungsreihe rund um Ausbildung und Studium, in der unterschiedliche Aspekte aufgegriffen werden – unter anderem am 24. Juni die „Freiwilligendienste“.

Claudia Czernohorsky-Grüneberg, Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt, meinte: „Wir sind im Jobcenter gut aufgestellt, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erreichen. Wichtig ist, dass die Aktion 7777+ keine einmalige Kampagne ist, sondern dass wir als Kooperationspartner kontinuierlich im Sinne der jungen Menschen zusammenarbeiten. Der Zeitpunkt ist zu jeder Zeit der richtige – bedingt durch die Pandemie nehmen wir alle verstärkt die Herausforderungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wahr. Im RheinMain-Gebiet haben wir eine Menge Potential, das wir mit Hilfe unserer Kooperation ausschöpfen wollen.“

Nach der Befürchtung  von Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, ist die berufliche Bildung „aktuell aus dem Fokus geraten.  Wir haben in unserem Lehrstellenradar derzeit mehr als 2.000 Ausbildungsplätze für Handwerksberufe veröffentlicht. Das sind 30 Prozent weniger als im Jahr 2019. Wir arbeiten an besonderen Formaten, um junge Menschen, Eltern und Schulen zu erreichen. So haben wir einen digitalen Messestand eröffnet, werben mit 3D-Videos, die über VR-Brillen abgespielt werden und platzieren Imagevideos in den sozialen Netzwerken, um auf die Gleichwertigkeit der beruflichen zur akademischen Bildung hinzuweisen“.

Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, vertrat die Auffassung, dass  die Wirtschaft  langsam wieder anziehe. Daher gebe es keinen Grund mehr abzuwarten, bis alle auf den Ausbildungsmarkt drängeln. Wer sich jetzt bewerbe, könne aus über 1.100 Angeboten allein in der IHK-Lehrstellenbörse wählen. Im Juni  werde ein Speed-Dating veranstaltet, bei dem man ganz einfach an ein Vorstellungsgespräch kommt. „Wir merken, dass die Pandemie den Fachkräftebedarf nicht beseitigt hat.  Der Engpass bei qualifizierten Fachkräften mit einer Berufsausbildung macht 85 Prozent der gesamten Fachkräftelücke aus! Daher warten viele Aufstiegschancen auf die zukünftigen Auszubildenden. Meister und Fachwirte sind dringend gesucht“. Das Bewerbungsjahr endet nicht zu Ferienbeginn, sondern werde  sich bis in den September ziehen.

Die Webseite www.7777plus.de bietet den Jugendlichen einen Überblick über vielseitige Berufe und Karrieremöglichkeiten. Durch direkte Links sollen Ausbildungssuchende und Ausbildungsbetriebe aus der Region FrankfurtRheinMain schneller zusammenkommen. Medienpartner der Aktion „7777+ Chancen“ ist planet radio.