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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Gemeinsam berufliche Bildung neu denken

Besuch von Oberbürgermeister Feldmann beim Handwerk

von Ilse Romahn

(25.02.2021) Oberbürgermeister Peter Feldmann hat auf Einladung von Präsidentin Susanne Haus den Bildungsstandort der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main in der Schönstraße besucht.

Besuch des Bildungsstandortes der Handwerkskammer in der Schönstraße: Oberbürgermeister Peter Feldmann, Handwerkskammer-Präsidentin Susanne Haus, Hauptgeschäftsführer Christof Riese
Foto: Stadt Frankfurt / Andreas Varnhorn
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Im Kammerbezirk Frankfurt-Rhein-Main gibt es insgesamt drei Berufsbildungs- und Technologiezentren: Neben Frankfurt betreibt die Handwerkskammer noch zwei weitere Ausbildungsstätten in Weiterstadt und Bensheim. In den handwerklichen Bildungseinrichtungen wird etwa die „überbetriebliche Lehrlingsunterweisung“ angeboten - neben der Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule die dritte Ausbildungsstation junger Nachwuchstalente im Wirtschaftssektor.

Zudem gibt es in den Bildungszentren der Handwerkskammer Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Gesellen, zum Beispiel Meistervorbereitungskurse oder die Weiterbildung zum Internationalen Meister. Schüler, beispielsweise von Kooperationsschulen aus der Region, sind regelmäßig im Rahmen der Berufsorientierung zu Gast in den verschiedenen Werkstätten. „Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main verfolgt bei ihrer Bildungsarbeit bereits seit einigen Jahren die Idee eines Campus für Handwerker: Aus- und Weiterbildungsangebote an allen drei Standorte können über den ‚Rhein Main Campus‘ (RMC) digital gebucht werden“, erläuterte der Oberbürgermeister.

Der Frankfurter Bildungsstandort der Kammer blickt auf eine über 100-jährige Tradition in der Aus- und Weiterbildung zurück. 1913 wurde er als zweite „Gewerbeförderungsanstalt“ eröffnet. Seit den frühen 50er Jahren ist er in der Schönstraße im Gutleut in Hauptbahnhofsnähe ansässig. Aufgrund der begrenzten Platzkapazitäten und der fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten für zeitgemäße Ausbildungsinhalte hat sich die Vollversammlung der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main vor rund zwei Jahren entschlossen, nach einem alternativen Standort in Frankfurt Ausschau zu halten, um die Ausbildung junger Handwerkerinnen und Handwerker zukunftsfähig aufzustellen.

„Die berufliche Bildung ist auch dank des Engagements unseres Handwerks ein echter Exportschlager“, sagte Feldmann bei seinem Besuch in den Werkstätten Zweirad und Zahntechnik. Dort wurden zukunftsweisende Ausbildungsinhalte wie digitales Schweißen vorgestellt. „Die Verzahnung von praktischem Lernen vor Ort mit überbetrieblicher Aus- und Weiterbildung ist Dreh- und Angelpunkt unseres international hoch geachteten Ausbildungssystems. Das heißt aber nicht, dass wir nicht noch besser werden können. Das Konzept für einen beruflichen Campus weißt in die richtige Richtung. Es wertet die berufliche Bildung auf, macht unsere Handwerksberufe noch attraktiver.“

„Wir wollen die Zukunft der beruflichen Bildung aktiv gestalten und uns gemeinsam mit Berufsschulen, Innungen, Fachverbänden und Kreishandwerkerschaften auf den Weg machen, Aus- und Weiterbildung aufzustellen. Dazu gehören auch moderne, attraktive Lernorte, ein zukunftsweisendes pädagogisches Konzept mit entsprechenden Inhalten und die entsprechende Bildungsinfrastruktur. Wir freuen uns, wenn uns neben den Partnern aus Bund und Land auch die Stadt Frankfurt bei der Gestaltung eines beruflichen Campus hier in Frankfurt unterstützt. Wir würden uns freuen, wenn wir ein neues Haus für die berufliche Bildung bauen und gemeinsam angehen“, sagte Kammerpräsidentin Haus. „Das berufliche und akademische Bildung gleichwertig und eine herausragende Karrierechance für alle Schulabsolventen sind, muss sich auch in den Lernorten widerspiegeln. Durch das Campus-Konzept wird es uns gemeinsam gelingen, die Angebote von Berufsschule und Handwerk so effizient und attraktiv zu verzahnen, dass sie den Nachwuchstalenten von morgen im Handwerk zu Gute kommen werden.“

Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main vertritt die Interessen von rund 32.700 Handwerksbetrieben, 143.000 Handwerkern sowie 10.000 Azubis im Kammerbezirk Frankfurt-Rhein-Main in 130 Berufen. Neben einer Vertretung in Brüssel und den drei Bildungszentren hat sie weitere Standorte in Frankfurt und Darmstadt. Der Kammerbezirk reicht von der Bergstraße, über den Odenwald, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Offenbach in den Main- und Hochtaunuskreis. An den Standorten der Kreishandwerkerschaften beraten Ausbildungs- und Betriebsberater Handwerkerinnen und Handwerker aus der Region gemeinsam. (ffm)