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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Gedenkort für Opfer der Corona-Pandemie

Er wurde im Universitätsklinikum Dresden eingeweiht

von Holger Ostermeyer

(25.11.2021) Jetzt gibt es auch einen Gedenkort für Opfer der Corona-Pademie. Er wurde am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden für die dort in der Corona-Pandemie Verstorbenen eingerichtet. Die hierfür geschaffene und im Seelsorgezentrum des Klinikums aufgestellte Holzskulptur wurde am Montag, 22. November, in aller Stille eingeweiht. Eine offizielle Feierstunde mit Angehörigen musste aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens abgesagt werden.

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Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand Uniklinikum Dresden, Künstler Prof. Ulrich Eißner, Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand Uniklinikum Dresden, und Seelsorger Pfarrer Christoph Behrens (v.l.n.r.) legen Rosen am Corona-Gedenkort nieder.
Foto: UKD/Kirsten Lassig
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Der Gedenkort für die Opfer der Corona-Pandemie im Seelsorgezentrum auf dem Gelände des Universitätsklinikums Dresden
Foto: UKD/Kirsten Lassig
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„Angesichts der erneut dramatisch steigenden Infektionszahlen und der zunehmenden Belastung in den Kliniken erleben wir bereits in diesen Wochen, dass wieder mehr Menschen den Kampf gegen das Virus verlieren“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden. „Wir verbinden die Einweihung mit dem dringenden Appell zur Vorsicht, für Abstand, Hygiene und zur Impfung. Nur wenn wir alle gemeinsam Verantwortung zeigen, können wir die vierte Welle der Pandemie noch aufhalten. Das ist ein Kraftakt für uns alle.“

Der Gedenkort im Seelsorgezentrum steht symbolisch für die Menschen, die bisher an den Folgen einer Corona-Infektion am Uniklinikum verstorben sind. Ihre Angehörigen können ihrer vor dem Omega aus Holz gedenken und sich erinnern. Der Ort soll aber auch Mitarbeitenden der Hochschulmedizin die Möglichkeit zum Innehalten und Kraft sammeln geben. Auch an ihnen gehen die Folgen der Pandemie und der oft lange Kampf um die Covid-19-Patienten nicht spurlos vorbei. Angesicht der erneuten dramatischen Zunahme an Infizierten ist die Anstrengung und Anspannung enorm.

„Die Pandemie hat uns vor noch nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Wir haben mit einem hervorragend ausgebildeten Team sehr vielen Patienten helfen können. Dennoch haben zahlreiche Patienten den Kampf gegen COVID-19 leider verloren. In Gedenken an diese Menschen möchten wir mit dem Kunstwerk einen Ort der Erinnerung schaffen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Mit dem Gedenkort wollen wir Angehörigen die Möglichkeit geben, ihrer Verstorbenen zu gedenken und zugleich ein Zeichen der Wertschätzung und des Danks setzen für die vielen Mitarbeiter, die sich um die Versorgung der Patienten auch heute noch Tag für Tag kümmern“, ergänzt Pfarrer Christoph Behrens aus dem Team der Seelsorgenden am Uniklinikum Dresden.

Die Skulptur des Künstlers Prof. Ulrich Eißner in Form des griechischen Omegas, das für das Ende des Lebens steht und dem Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie dient, fügt sich in das Seelsorgezentrum auf dem Campus der Hochschulmedizin ein und erweitert sein Spektrum. Dort gibt es mit dem Raum der Stille eine Möglichkeit zum Innehalten, dem Gedenken und für Trauer – nicht nur für Angehörige, sondern auch für andere Patienten sowie für Mitarbeiter und Besucher. Symbolisch für die Pandemie sind hinter dem Omega medizinische Geräte aus der Intensivstation ausgestellt. Sie stehen für den Kampf der Pflegenden und Mediziner sowie Therapeuten um jedes Leben – auch mit Hilfe der Technik.

Die Einweihung fand in aller Stille statt. Die Vorstände des Klinikums, Prof. Michael Albrecht und Frank Ohi, legten zusammen mit den Seelsorgenden Blumen niederlegen. Der Gedenkort ist im Seelsorgezentrum zugänglich – dies jedoch in Abhängigkeit von den aktuellen Besucherregeln. Derzeit herrscht am Uniklinikum ein Besuchsverbot. (idw)