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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Early English & Co.: Frühes Fremdsprachen Lernen für Kinder

von Bernd Bauschmann

(23.06.2022) Es ist bekannt, dass es leichter ist, Fremdsprachen zu lernen, je früher wir damit anfangen. Kinder in zweisprachigen Familien wachsen bilingual auf, ohne die Sprache bewusst lernen zu müssen, solange die Eltern mit ihnen von Anfang an darin kommunizieren.

Foto: Unsplash / Andrew Ebrahim
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Auch Eltern einsprachiger Familien hoffen darauf, ihren Kindern die Lernerfahrung zu erleichtern und Chancen im späteren Leben mit dem frühen Lernen einer Fremdsprache zu verbessern. Wie unterstützen wir unsere Kinder dabei, eine Fremdsprache zu lernen, und wann sollte man damit anfangen?

Die Vorteile vom frühen Sprachen-Lernen für Kinder

Unsere Welt wird zunehmend globalisiert. Durch das Internet haben wir einen leichteren Zugang zu Informationen aus anderen Ländern, können mit deren Einwohnern leichter interagieren und haben häufiger Chancen auf internationale Karrieren.

Dieser erleichterte Austausch – sowohl mental als auch physisch – hat zu einem starken Anstieg an Aus- und Einwanderern, internationalen Business-Beziehungen und multikulturellen Familien geführt.

Aufgrund dieser Entwicklungen gibt es viele Gründe, früh mit dem Lernen von Fremdsprachen anzufangen:

●     Erleichtertes Lernen

Wer Glück hatte und bilingual aufgewachsen ist, oder früh begonnen hat eine Fremdsprache zu lernen, kann sich nicht wirklich daran erinnern, dass Mühe darauf aufgewendet wurde. Im Vergleich dazu ist es für Erwachsene schwer, eine neue Sprache zu lernen. Die Grammatik, Vokabeln und die korrekte Anwendung der Sprache lernt man nur langsam und mit stetigem Aufwand, bis man sie wirklich verinnerlicht hat.

  • Bei Kindern hingegen ist die Hirnchemie so aufgebaut, dass das schnelle Lernen von Dingen erleichtert wird. In den ersten Jahren sind wir darauf konditioniert, Informationen ganz automatisch aus unserer Umwelt aufzunehmen, sie zu imitieren und zu verinnerlichen, und das meist ganz unterbewusst.
  • Noch dazu fangen Kinder damit an, einzelne Wortbedeutungen mit den dazugehörigen Objekten und Co. zu verknüpfen, und müssen sich noch nicht bewusst mit Grammatik auseinandersetzen.
  • Nicht zuletzt sind Kinder weniger darin gehemmt, eine neue Sprache auszuprobieren und dabei Fehler zu machen.

Von Vorteilen wie diesen wird beispielsweise in Sprachcamps (wie https://www.fokuscamps.com) Gebrauch gemacht. Dabei wird das Lernen einer Fremdsprache mit Spaß, Spielen und Freundschaften verknüpft. Für Erwachsene gibt es Möglichkeiten wie diese selten.

  • Türen öffnen sich

Das Beherrschen von Fremdsprachen wird sowohl im Privatleben als auch für berufliche Perspektiven immer bedeutsamer.

Heute ist es nicht mehr selten, dass Sprachkenntnisse und Auslandserfahrungen in Bewerbungen Pflicht sind, oder dazu dienen, sich positiv von anderen Bewerbern abzugrenzen. Für viele Jobs ist das Sprechen möglichst vieler oder spezifischer Sprachen ein wichtiges Asset für den Zugang zu neuen Positionen und Beförderungen.

Auch privat hilft uns die Fremdsprache. Sie ermöglicht es uns, mehr Dinge zu erleben und mit Personen aus anderen Kulturen zu kommunizieren. So öffnet sich unsere Welt für viele interessante Erfahrungen.

  • Sprache als Identitätsfaktor

Viele fremdsprachige Elternteile, die mit ihrem Partner und Kind in dessen Heimat leben, haben Probleme damit, ihren Kindern die eigene Sprache beizubringen, wenn diese permanent von der Heimatsprache vor Ort umgeben sind. Statt das Leben des Kindes und der Familie zu komplizieren, entscheiden sich manche ihre Muttersprache nicht gezielt beizubringen.

Die Sprache und Kultur beider Elternteile sind aber ein wichtiger Faktor in der Identität des Kindes, auch wenn diese erst später im Leben relevant wird. Viele Menschen, die mit zweisprachigen Eltern aufgewachsen sind, aber nicht beide derer Sprachen gelernt haben, nehmen es ihren Eltern später übel, dass sie es ihnen verwehrt haben, die Sprache zu lernen als es noch einfach war.

Was ist das passende Alter, um Fremdsprachen zu lernen?

Früh zu starten ist nicht der einzige Weg zum Erfolg, und es ist auch keine Garantie. Das spätere Lernen von Sprachen ist nicht unmöglich, es läuft nur anders ab. Statt unterbewusst zu lernen, wechselt das Gehirn im Alter von 7 bis 8 Jahren um und lernt über Regeln und Grammatik.

Wer von dem intuitiven Lernen Gebrauch machen möchte, kann theoretisch direkt nach der Geburt damit anfangen. Babys lernen die zweite Sprache allerdings genau so, wie ihre „erste“: durch eine dauerhafte Konfrontation. Deshalb sind Sprachkurse, die nur an einzelnen Tagen der Woche stattfinden, nicht die Lösung. Das Kind muss bereits früh ständig von der zweiten Sprache umgeben sein und darf dabei auch keine falsche Grammatik und Co. lernen.

Auch wenn das frühe Anfangen möglich ist, ist es auch wichtig anzumerken, dass Kinder, die zwei Sprachen lernen, beide weniger schnell lernen als einsprachige Kinder. In den ersten Jahren ihres Lebens haben viele bilinguale Kinder Probleme damit, dass sie Worte und Grammatik beider Sprachen miteinander vermischen. Das kann ihre Sozialisierung erschweren. Ab dem Alter von drei Jahren fangen diese Kinder an zu lernen, die Sprachen und mit wem welche gesprochen werden können auseinanderzuhalten.

Wie kann man das Sprachen Lernen anleiten?

Den besten Fortschritt erhalten wir, wenn das Kind die Sprache täglich durch einen kompetenten Anwender hört. Deshalb sind zweisprachige Kindergärten oder ein Au-pair, das mit dem Kind in seiner Muttersprache redet, der beste Einstieg.

Auch danach muss man aber sicherstellen, dass das Kind durchgängig mit der Sprache in Kontakt kommt, auch wenn es neue Lebensabschnitte eingeht. Bei dem Wechsel von einem zweisprachigen Kindergarten in die Schule, beispielsweise, ist es wichtig darauf zu achten, dass das Kind weiterhin viel der Sprache hört. Neben Sprachunterricht helfen Dinge wie die oben genannten Sprachcamps dabei, auch in der Freizeit das Lernen zu unterstützen.

Viele Kinder wehren sich, etwas zu lernen, woran sie selbst kein Interesse haben. Deshalb hilft es, das Lernen mit spaßigen Aktivitäten zu verbinden. Dabei helfen Software, Spiele und Apps. Daneben lohnt es sich, wenn wir privat Medien in der Fremdsprache konsumieren, und dabei deutsche Untertitel einschalten. So hört das Kind die Sprache häufig und kann, wenn es Lesen kann, Sätze mit ihrer Bedeutung verknüpfen.

Fazit

Mehrere Sprachen zu sprechen, öffnet im Leben viele Türen. Deshalb lohnt es sich, von der erleichterten Lernerfahrung in der Kindheit zu profitieren.

Um ein Kind effizient dabei zu unterstützen, eine Fremdsprache zu lernen, muss es bereits früh regelmäßig mit ihr konfrontiert werden. Dazu eignen sich Muttersprachler am besten. Zweisprachige Kindergärten, Schulen und Freizeitcamps sowie Au-pairs, sind gute Möglichkeiten, das umzusetzen. Zusätzlich hilft es, das Kind durch Spiele, Medien und Software mit der Sprache in Kontakt zu bringen.