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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Friedhof Kriftel

von Adolf Albus

(31.03.2023) In der vergangenen Ausschussrunde stellte der Erste Beigeordnete Franz Jirasek die Pläne der Gemeinde für eine Weiterentwicklung des Friedhofs vor.

Frühlingsstimmung an den Urnenrasenwahlgräbern.
Foto: Gemeinde Kriftel
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Erweitert werden sollen das Grabfeld für die anonymen Urnenbestattungen sowie die gärtnerbetreute Grabanlage. Neu zum Angebot der Grabarten hinzu kommen sollen Baumgräber für Urnen und Erdrasengräber für Särge und Urnen. Außerdem soll eine Erinnerungsstätte an die Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger der Gemeinde Kriftel errichtet werden.

Auf dem Friedhof in Kriftel besteht das anonyme Grabfeld seit 1997 (Feld 23). Nach der ersten Beisetzung im Mai 1997 bis Ende 2022 fanden dort 208 Urnenbeisetzungen statt. Aktuell können noch 14 Grabstellen belegt werden. Im Schnitt der letzten 20 Jahre finden jährlich rund neun anonyme Urnenbestattungen statt, so dass die Gemeinde rechtzeitig über die Erweiterung nachgedacht hat. Daher wird eine Erweiterung im Feld 19 hinter dem Brunnen erfolgen. Die Kosten für die bauliche Erweiterung betragen rund 7.000 Euro (brutto).

Seit 2017 gibt es auf dem Krifteler Friedhof ein gärtnerbetreutes Grabfeld, welches in Zusammenarbeit mit der Treuhandstelle Hessen Thüringen, der Firma Franz Pfeffer aus Kriftel und der Firma Steinmetz Finger aus Hofheim errichtet wurde. Die erste Beisetzung fand am 29. Juni 2017 statt. Seitdem wurden 48 Urnen beigesetzt. Die gärtnerbetreute Anlage verfügt aktuell noch über vier freie Urnenwahlgräber, 34 freie Urnenreihengräber in einer Urnengemeinschaft und 22 Urnenreihengräber. Das Feld für die Urnenwahlgräber im Hochbeet ist vollständig belegt (der aktuelle Belegungsplan ist unter www.ruhestaettenonline.de einsehbar). Mit der Firma Pfeffer fanden zwischenzeitlich bereits intensive Planungsgespräche und ein Ortstermin statt. Das Ergebnis: Grabfeld 2 würde sich für eine Erweiterung sehr gut eignen. Hier ist eine Belegung mit Erdgräbern aufgrund großer Wurzeln des vorhandenen Baumes nicht durchführbar. Die Firma arbeitet aktuell einen Gestaltungsvorschlag aus.

Die Friedhofsverwaltung plant seit längerem die Einführung eines neuen Bestattungsmodells auf dem Friedhof in Kriftel. Das neue Grabmodell soll eine Alternative zum herkömmlichen Friedwald bieten. Wiederholt wurde die Friedhofsverwaltung auf Baumgräber angesprochen und geht daher von einer Nachfrage aus. „Da die Fläche durch die Friedhofsverwaltung gepflegt wird, entfällt der Pflegeaufwand für die Nutzungsberechtigten“, heißt es in der Vorlage für die Gemeindevertreter. Unter der Erdoberfläche befinden sich die Urnenerdsysteme. Mit einer Bronzegussplatte mit Diebstahlschutz wird die Urnenröhre auf Erdbodenhöhe verschlossen, so dass nur diese sichtbar ist. Die Bronzegussplatten gibt es mit verschiedenen Motiven. „Aufgrund der großen Wiesenfläche im Feld 7 ist die Einführung des neuen Modells an dieser Stelle gut umzusetzen“, heißt es im Bericht des Gemeindevorstands weiter. Für den Ersteinbau sind 20 Urnenerdgrabsysteme für zwei Urnen und vier Urnenerdgrabsysteme für vier Urnen geplant. Die Kosten für die Lieferung der Systeme, die Bronzegussplatten mit Motiv, die Namensschilderplatten und den Einbau der Systeme inkl. der Wegeflächen beläuft sich auf etwa 40.000 Euro (brutto). Die Grabnutzungsgebühren werden auf Grundlage der Investitionskosten berechnet und sollen in etwa im Bereich der Kosten für ein Urnengrab im Kolumbarium entsprechen. Für den Ersterwerb einer Grabstätte im Kolumbarium fallen gemäß aktueller Friedhofsgebührensatzung Kosten von 2.945 Euro an.

Um der Nachfrage und den Bedürfnissen der Angehörigen Rechnung zu tragen, soll noch eine weitere Bestattungsform auf dem Friedhof in Kriftel eingeführt werden. Bisher verfügt der Friedhof über Doppelwahlgräber mit einer zu pflegenden Fläche von etwa 4,6 Quadratmeter. Bei den Überprüfungen von ungepflegten Gräbern zeigt sich oft, dass die Nutzungsberechtigten diese Fläche nicht immer pflegen können. Durch Erdrasengräber wird die zu pflegende Fläche auf 1 Meter mal 1 Meter verkleinert. „Hierdurch soll es den Nutzungsberechtigten erleichtert werden, die Fläche zu pflegen“, so Franz Jirasek. Im Feld 11 sind bislang Doppelwahlgräber. Viele der Gräber wurden bis Ende 2022 abgeräumt, wodurch eine große Fläche für die Einführung der Erdrasengräber zur Verfügung steht. Die Neubelegungen im Feld 11 soll dann mit Erdrasengräbern erfolgen. Die Kosten für die Herrichtung der Fläche, der Pflege der Gräber und die Herstellung der Metallrahmen beläuft sich auf circa 3.000, Euro (brutto). Für die Anfangsphase wird ein Mustergrab hergestellt. Die Grabnutzungsgebühren werden auch hier auf Grundlage der Investitionskosten berechnet und schätzungsweise im Bereich der Kosten für ein Doppelwahlgrab entsprechen. Für den Ersterwerb eines Doppelwahlgrabes fallen gemäß aktueller Friedhofsgebührensatzung Kosten von 3.287 Euro an.

Bisher war vorgeschrieben, dass die Nutzungsberechtigten bei Doppelwahl- und Einzelwahlgräbern die Einfassungen einheitlich mit einem vorgegebenen Stein (nordischer Quarzit) herstellen lassen. Die Gräber waren über die Grabeinfassungen miteinander verbunden. Da es hier zunehmend Probleme mit Absprachen und Anlage der Einfassung gab, wird künftig die Wahl der Grabeinfassung den Nutzungsberechtigten überlassen und die Erdwahlgräber können jeweils einzeln und nicht miteinander verbunden eingefasst werden.

 

Erinnerungsstätte soll vor Ostern errichtet werden

Bereits seit einigen Jahren wird über die Errichtung einer Erinnerungsstätte auf dem Krifteler Friedhof nachgedacht. Es wurde durch ein Unternehmen ein Konzept für zwei verschiedene Varianten erarbeitet. Entschieden hat sich die Verwaltung für einen Obelisk in der Mitte einer Platzfläche: Das Unternehmen Grabmale Finger hat den Auftrag für die Lieferung und den Einbau des Obelisken mit entsprechenden Schrifttafeln mit den Namen der Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger erhalten. Wahrscheinlich klappt es mit einer Aufstellung noch vor Ostern.

Die Kosten insgesamt: rund 11.000 Euro (brutto). Die Landschaftsbauarbeiten werden von der Firma Franz Pfeffer ausgeführt, welche aktuell einen Rahmenvertrag mit der Gemeinde Kriftel für die Landschaftsbau- und Pflegearbeiten auf dem Krifteler Friedhof hat. Hier ist mit Kosten von rund 10.000 Euro (brutto) zu rechnen.