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Letzte Aktualisierung: 09.12.2024

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Frauen und Mädchen vor Gewalt schützen

"Mehr Personal und sichere Wohnplätze für Jugendhilfe!"

von Norbert Dörholt

(26.11.2024) Vor dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen hat die frauenpolitische Sprecherin der Frankfurter CDU-Fraktion, Christina Ringer, den Magistrat aufgefordert, sich mehr für Mädchen und Frauen zu engagieren, die Gewalt erleben mussten. Speziell bei der Jugendhilfe und bei schutzbedürftigen jungen Frauen sieht sie erhebliche Defizite.

„Junge Frauen brauchen dringend und nachhaltig Unterstützung", sagte Ringer. "Wenn sie Opfer von Misshandlungen geworden sind, benötigen sie ein sicheres Umfeld, in dem sie sich von ihren traumatischen Erlebnissen erholen und eine neue Perspektive aufbauen können. Dazu gehören eine adäquate Unterbringung, Betreuung und psychologische Unterstützung. Doch viele Mädchen müssen aufgrund fehlender Anschlussstellen zu lange in Mädchenhäusern bleiben, bei Freunden Zuflucht suchen oder sogar wieder in ihre Familien zurückkehren. Sie brauchen aber ein sicheres Zuhause, um ein Leben ohne Gewalt und Angst führen zu können. Es ist falsch, wenn Einrichtungen in Frankfurt wie z.B. ‚FeM‘ und ‚Vaia‘ ihre ohnehin wenigen Plätze aufgrund von Personalmangel reduzieren müssen. Der Magistrat muss handeln!“

Mit einer Anfrage will die CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung die Nachsorge für junge Frauen mit Gewalterfahrung zum Thema machen. „Wir wollen wissen, welche Gespräche der Magistrat mit dem Land Hessen über eine Veränderung des Betreuungsschlüssels für stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe führt. Auch für die städtische Schutzeinrichtung im Stadtteil Bornheim sind zehn Plätze letztlich zu wenig. Ziel muss sein, in Frankfurt mehr Wohnplätze für schutzbedürftige junge Frauen und Mädchen anzubieten – mit Betreuung möglichst rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche“, so Ringer.

Eine wichtige Voraussetzung für einen Neuanfang nach erlittener Gewalt sei außerdem eine zügige Fallbearbeitung beim Jugendamt. Ringer: „Das gilt besonders bei der Inobhutnahme von Mädchen oder bei den Hilfen für junge Volljährige, etwa im Fall von Zwangsverheiratung oder Ehrgewalt.“ Mit Nachdruck macht sich die Fraktionssprecherin  für eine Aufstockung des Personals stark, damit die Betroffenen eine individuelle und umfassende Betreuung erhalten können: „Die einzelnen Träger wie auch die Kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bemühen sich, gute und attraktive Arbeitgeber zu sein, dennoch trifft der allgemeine Fachkräftemangel die sozialen Einrichtungen im Bereich Gewaltschutz besonders hart. Hier könnte ein leichterer Zugang von qualifizierten Personen mit ausländischen Berufsabschlüssen Abhilfe schaffen.“