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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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FRATOPIA – Festival der Entdeckungen

Sir Simon Rattle mit dem London Symphony Orechestra in der Alten Oper

von Ilse Romahn

(22.09.2021) Neue Sicht auf Altbekanntes: Mit einem Programm, das sich ausschließlich Anton Bruckners vierter Sinfonie und ihren Fassungen widmet, folgen am Donnerstag, 23. September 2021, das London Symphony Orchestra und sein Chefdirigent Sir Simon Rattle der Einladung in die Alte Oper Frankfurt.

Sir Simon Rattle
Foto: Alte Oper Frankfurt Tibor Pluto
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Ihr Konzert um 20.00 Uhr im Rahmen des Fratopia-Festivals der Alten Oper gibt dabei einen klingenden Einblick in die Werkstatt eines Komponisten, der das letzte Wort, den endgültigen Abschluss scheute.

So führt das Programm vom später eliminierten Scherzo der Urfassung der Vierten (1874) über das ebenfalls nachträglich ersetzte Finale von 1878 hin zur heute im Konzertsaal am meisten verbreiteten zweiten Fassung von 1878/1881. Diese erklingt wiederum in neuer Gestalt: Gespielt wird die Neuausgabe von Benjamin- Gunnar Cohrs im Rahmen der Anton Bruckner Urtext Gesamtausgabe, die gerade erst fertiggestellt wurde und drei Tage vor dem Frankfurter Konzert durch das Orchester in London uraufgeführt wird.

Für Sir Simon Rattle ist die Aufführung dieser Ausgabe Teil einer intensiven Beschäftigung mit dem Werk Anton Bruckners. Überzeugt von den neu vorgelegten Bruckner-Sinfonien Nr. 6 und 7 dieser derzeit entstehenden wissenschaftlich-praktischen Gesamtausgabe, hatte er nach dem Tod Nikolaus Harnoncourts dessen Part als Schirmherr der Ausgabe übernommen. Überhaupt widmet sich Rattle im Konzertsaal regelmäßig den Sinfonien Bruckners, dessen überbordende musikalische Einfälle ihn bis heute faszinieren. „Letztlich hatte er mehr Ideen, als er überhaupt verwenden konnte“, sagt Rattle. „Es gibt noch so viel wunderbare Musik, die fast nie gespielt wird“ – für ihn Grund genug, auch jene Sätze zu spielen, die nicht Teil der gängigen Finalfassung wurden.

Bevor das London Symphony Orchestra sich Bruckners vierter Sinfonie widmet, haben Interessierte die Gelegenheit, tiefer in den Kosmos der Bruckner-Sinfonien einzutauchen: Am Nachmittag, von 16.00 Uhr bis 17.45 Uhr, findet im neu gestalteten Clara Schumann Foyer in Ebene 2 des Hauses die erste Ausgabe des neuen Formats „Kienzles Klassik“ statt, das sich als lockeres Musikseminar für Wissbegierige versteht. Die Reihe, Teil des neuen Musikvermittlungsprogramms für Erwachsene, „Alte Oper Campus“, wird betreut von der Musikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Kienzle.

Und noch eine Premiere: Das Konzert mit dem London Symphony Orchestra ist der erste Termin einer neuen Abonnementreihe unter dem Titel „Orchester Premium“. Das Abo bündelt vier Konzerte von internationalen Spitzenorchestern. An diese sind die Ausgaben von „Kienzles Klassik“ gekoppelt, zudem erhalten Abonnenten vorab und im Anschluss als Service per Mail interessante Zusatzinformationen (Künstlerinterviews, Backstage- Impressionen etc.).

Abendkonzert: € 36,- / 57,- / 89,- / 115,- / 129,- / 149,- (Endpreise)
Kienzles Klassik: € 12,- (Endpreis)
Tickethotline: (069)1340400 ▪ www.alteoper.de