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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Fratopia – Festival der Entdeckungen

Festival, das die Alte Oper an den Beginn der Saison 2021/22 stellt

von Ilse Romahn

(17.09.2021) Das Fratopia-Festival verknüpft Musik verschiedenster Genres mit aktuellen Fragestellungen nach der Zukunft der Stadt Frankfurt und nach neuen Vermittlungsmöglichkeiten von Musik im Konzertsaal.

Alte Oper Frankfurt Fratopia
Foto: istock.com, Alte Oper Frankfurt
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Mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle oder den (gemeinsam einen Abend gestaltenden) Pianisten Pierre-Laurent Aimard und Michael Wollny sind internationale Stars mit von der Partie. Aber auch hiesige Künstlerinnen und Künster und Ensembles (darunter etwa das Bridges-Kammerorchester) bekommen ihr Podium auf der „Bühne für Frankfurt“. Es geht von Frankfurt in die Welt – mit einem Abend mit Daniel Hope und Katja Riemann auf den Spuren von Goethes Faszination für den Orient.

Utopie wiederum ist Thema etwa, wenn im Film-Musik-Konzert des hr-Sinfonieorchesters der Klassiker „Metropolis“ auf dem Programm steht. Und konkrete Utopien für Frankfurt stehen beim „Ideenmarathon“ im Mittelpunkt, wenn Expertinnen und Experten ebenso wie Bürgerinnen und Bürger zum Diskurs ins Haus eingeladen sind; mit dabei sind auch der Architekt Daniel Libeskind und die Schriftstellerin Zoë Beck.

Gleich zweimal fangen Künstler im Auftrag des Festivals Eindrücke aus der Stadt ein und verarbeiten sie auf musikalische Weise: Der Schlagzeuger Alexej Gerassimez wird mit seiner Percussiongruppe im Mozart-Saal auf Videoaufnahmen reagieren, die ein Filmteam draußen parallel vom urbanen Leben einfängt. Und der schwedische Jazz-Posaunist Nils Landgren, Residenzkünstler der Alten Oper in der Spielzeit 2021/22, besuchte bereits vorab markante Orte der Stadt und spielte dort alleine Posaune – um im Konzert auf die zuvor entstandenen (und nun in den Saal zugespielten) Bild- und Tonaufnahmen gemeinsam mit seinem Trio zu reagieren.

Ziel des Festivals ist nicht zuletzt auch, neuartige Erlebnisräume für Musik zu schaffen. Für einige Tage wird die starre Anordnung der Sitzreihen im Großen Saal aufgelöst, um im „Open Space“ eine engere Begegnung des Publikums mit den Musikerinnen und Musikern zu ermöglichen, aber auch, um verschiedene Sparten miteinander zu verzahnen. Einen dieser Abende bestreitet die Junge Deutsche Philharmonie mit einem „360°-Konzert“, einen anderen die Jazzrausch Bigband, die gemeinsam mit Alexej Gerassimez Brücken schlägt von Avantgarde zu Jazz ebenso wie zu Techno.

Diese Formate, die von der Nähe leben, unterliegen freilich in besonderem Maße den geltenden Maßnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie und werden entsprechend geplant und angepasst.

Intendant Dr. Markus Fein, der nicht nur für dieses Festival, sondern für die gesamte Spielzeit 2021/22 erstmals als Programmplaner der Alten Oper verantwortlich zeichnet, möchte mit „Fratopia“ zum Hinhören und neuen Erleben verführen: „Als Festival der Entdeckungen, als Experimentierfeld für neue Konzertformate haben wir ‚Fratopia‘ konzipiert, aber im Grunde freuen wir uns nun nicht nur auf neue Perspektiven und Formate, sondern überhaupt darauf, die Musik in unserem Haus zu feiern. Das geteilte Erleben von Musik hat uns allen so gefehlt, umso mehr wollen wir in unseren Konzerten Nähe stiften und unmittelbare Begegnungen ermöglichen. Auch in der aktuellen Situation ist vieles möglich – und das mutige Nach-vorne-Denken haben wir uns ja nicht umsonst im Festivaltitel als Leitgedanken selbst gesetzt.“

Weitere Informationen unter www.alteoper.de/fratopia