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Letzte Aktualisierung: 13.09.2024

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Frankfurts Gold „der Apfelwein“ lädt zum 12. Apfelweinfestival ab Freitag ein

von Ralph Delhees

(08.08.2024) Der Apfel gehört in den kommenden zehn Tagen auf dem Roßmarkt ins Gerippte. Apfelweinkelterer schenken aus und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm läd vom 9. bis 18. August ein. Im Jahr 1754 wurde erstmals das Stöffche als Ausschankwein erlaubt.

Bildergalerie
Das Logo des 12. Apfelweinfestival, das am Freitag für 10 Tage auf dem Roßmarkt breginnt
Foto: Repro: Ralph Delhees
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Apfelweinkönigin Larissa I. wird das Festival rund um den Apfel eröffnen
Foto: Foto-Archiv: Ralph Delhees
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Die Eröffnungszeremonie des Apfelweinfestivals im vergangenen Jahr. Auf dem Podium die verschiedensten Majestäten zusammen mit dem Vorsitzenden des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e.V. Martin Heil mit Apfelweinkönigin Larissa I. und dem TSV-Geschäftsführer Thomas Feda.
Foto: Foto-Archiv: Ralph Delhees
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Frankfurt und die Rhein-Main-Region, wo die meisten Apfelbäume wachsen, frönen ab Freitag für die kommenden zehn Tage dem Apfelwein. Zum 12. Mal wird auf dem Roßmarkt inmitten der Stadt von Freitag, 9., bis Sonntag, 18. August, das beliebte Apfelweinfestival ausgerichtet. In Frankfurt ist die Apfelweinkultur gelebte Tradition. Es erwartet die Apfelwein- aber auch Apfel-Liebhaber und -innen auf dem Apfelweinfestival rund 30 Stände der Kelterer, die rund 100 der verschiedensten Sorten des Apfelweins anbieten, darunter neben dem traditionellen Apfelwein, Rauscher, Apfelsaft, Seccos, Sekte, aber auch Apfelweinmixgetränke. Für jeden Geschmack des Volksgetränkes ist etwas dabei von säuerlich bis süß. Auch für die Kulinarik rund ums „Stöffche“ bzw. dem „Eppler“ wie der Apfelwein liebevoll genannte wird, ist bei Musik und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm gesorgt.

Eröffnet wird das 12. Apfelweinfestival am Freitag um 18 Uhr durch die seit 2018 amtierende Frankfurter Apfelweinkönigin Larissa I „was für sie jedes Jahr ein Highlight in ihrem Königinnen-Kalender ist, dabei wird sie wieder viele Majestäten auf dem Podium begrüßen und zusammen mit dem Vorsitzenden des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien Martin Heil das Apfelweinfass anstechen und zu freiem Apfelwein, aus dem Fass, animieren. Durch das Programm führt TCF-Geschäftsführer Thomas Feda.

Von der Schankerlaubnis über das Stöffchefest zum Festival
Frankfurts Nationalgetränk ist seit 2010 das eigene Festival gewidmet, davor gab es von 2005 bis 2009 das eintägige Stöffchefest, welches die Kelterer durchführten. Da dem Apfelwein als Nationalgetränk mehr als nur ein Tag Aufmerksamkeit gehören war es für die damalige Oberbürgermeisterin Petra Roth Zuwenig und so setzten sich Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF) die Kelterer mit ihrem Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien an einen Tisch und daraus wurde das zehntägige Apfelweinfestival. Denn der Apfelwein, der je nach Mundart in der Region auch u.a. als Äppelwei, Äpfelwein, Äppelwoi geschrieben und ausgesprochen wird, ist seit Jahrhunderten ein Volksgetränk, welches vor 270 Jahren, im Jahre 1754 hochoffiziell in Frankfurt dem Gärtner J.K. Werner eine Schankerlaubnis erteilte, die das Recheneinamt überwacht den sogenannten ‚Straßenzapf‘ unter dem Zeichen des Grünen Kranzes erlaubte. Daher stammt auch der Spruch: „Wo’s Kränzje hängt, wird ausgeschenkt“.

Ein Getränk das zur Geselligkeit und Gemütlichkeit beiträgt
„Der Apfelwein ist nicht nur ein frisches und süffiges Getränk, sondern steht auch für Geselligkeit, Gemütlichkeit und für Frankfurter Tradition“, sagt Thomas Feda, Geschäftsführer der veranstaltende Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF). „Deshalb ist unser Apfelweinfestival im Herzen Frankfurts, bei dem der Apfel im Mittelpunkt aller kulinarischen Genüsse steht, eine gute Gelegenheit für Gäste aus dem Ausland, gemeinsam mit Frankfurterinnen und Frankfurtern bei einem gemütlichen Beisammensein die Frankfurter Kultur hautnah zu erleben.“
 
„Kaum ein Getränk steht so für seine Region wie der Apfelwein für Hessen. Zu Recht ist dem Apfelwein deshalb ein eigenes Festival gewidmet“, stellte Martin Heil fest, Vorsitzender des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien und Vorstand Ralf Walther von der  Kelterei Walther in Bruchköbel, bei der Programmvorstellung fest. „Er ist bekannt von der Nordsee bis zu den Alpen und über die Landesgrenzen hinaus. Das merken wir nicht zuletzt am Welt-Apfelwein-Tag am 3. Juni, wenn Fans weltweit das Stöffche feiern.

Dass Apfelwein mittlerweile selbst ein Festival-Getränk geworden ist, zeigt sich allerorts auf Festivals, bei denen auch und vor allem die Jugend Apfelwein in großer Menge trinkt, pur und in verschiedenen Mix-Varianten. Apfelwein begeistert generationsübergreifend“. In diesem Zusammenhang ist der Verband auch besonders stolz, dass die Apfelweinkultur in Hessen 2022 auf die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes gesetzt wurde.

Schon Karl dem Großen lag der Apfelwein besonders am Herzen
Bei „Ebbelwoi Frankfurt“ im Internet sind einige Daten der Geschichte zu erfahren, so u.a., dass der Apfelwein erstmals um 800 n. Chr. urkundlich erwähnt wird. So soll sich bereits Karl der Große mit Apfelwein in Stimmung gebracht und um eine sachgemäße Herstellung des Stöffches bemüht haben. Allerdings ist in allen Kulturen schon vor vielen Jahrhunderten von Obstsäften die Sprache, die auch gegoren getrunken wurden. In Frankfurt ist der Apfelwein um das Jahr 1600 nachgewiesen. Bereits 1638 wurde per Ratsverordnung eine Reinhaltungsbestimmung festgelegt, an die sich die Apfelweinkelterer noch heute halten müssen.

1754 wurde, wie bereits erwähnt, die erste Schankerlaubnis in Frankfurt erteilt, seit diesem Zeitpunkt wurde das Getränk auch versteuert. Und so manche Geschichte rangt sich um den Apfelwein u.a. wie er durch das Apfelstampfen in einer Kanone erfunden wurde und das eine oder andere Gedicht von Adolf Stolze und auch Lieder bis in die heutige Zeit veranschaulichen wie sehr der Apfelwein in der Region beheimatet ist und nicht umsonst ein Nationalgetränk Frankfurts ist.

Bühnenprogramm des Apfelweinfestival
Gemeinsam mit den größten Keltereien Heil, Possmann, Rapp‘s, Höhl und Nöll wurde ein buntes musikalisches Live-Programm zusammengestellt. Für die richtige Grundlage sorgen Frankfurter Spezialitäten, Leckeres vom Grill wie Handkäsbratwurst und Kreationen rund um den Apfel, wie Langosch mit Apfelmus oder süße Flammkuchen mit Apfel. Geöffnet ist das Apfelweinfestival von Sonntag bis Donnerstag: 12 – 23 Uhr und Freitag und Samstag von 12 – 24 Uhr.

Das Programm:
Freitag, 9. August
18 – 19 Uhr: Offizielle Eröffnung
19 – 23 Uhr: Heil + Batschkapp Abend mit mit „Terrible noises“ und „Frankfort special“

Samstag, 10. August
15.15 – 17 Uhr: Too young to rust
19.15 – 23 Uhr: Key to kingdom

Sonntag, 11. August
13.15 – 16 Uhr: Stadtkapelle Bergen-Enkheim
18.15 – 22 Uhr: Hi5

Montag, 12. August
18.15 – 22 Uhr: Rabaz

Dienstag, 13. August
18.15 – 22 Uhr: Let the butterfly

Mittwoch, 14. August
18.15 – 22 Uhr: The late guys

Donnerstag, 15. August
18.15 – 22 Uhr: Fayette

Freitag, 16. August
19.15 – 23 Uhr: Evas Apfel
Samstag, 17. August

15.30 – 17 Uhr: Fussball 2000 live – SGE Vorschau
20.15 – 23 Uhr: Silhouette dream

Sonntag, 18. August
13.15 – 16 Uhr: Terstegen & Friends
18.15 – 22 Uhr: Jazzapple.