Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 16.04.2024

Werbung
Werbung

Frankfurter Sparkasse wächst im Jubiläumsjahr

Bilanzsumme steigt auf 22,3 Mrd. EUR

von Karl-Heinz Stier

(24.03.2023) Die Frankfurter Sparkasse beendet das Jubiläumsjahr 2022 mit einem soliden operativen Ergebnis. Dank der Ausweitung des Kundengeschäftes setzte die Frankfurter Sparkasse ihren Wachstumskurs trotz des teils schwierigen Marktumfeldes fort. So stieg die Bilanzsumme bis zum Stichtag um 3,6 % bzw. 772,8 Mio. EUR auf 22,3 Mrd. EUR. Gemessen an dieser Kenngröße ist die Frankfurter Sparkasse die fünftgrößte Sparkasse bundesweit.

Der Vorsand der Frankfurter Sparkasse stellte die Geschäftszahlen 2022 vor: Pressesprecher Dennis Vollmer, Vorstandsmitglied Dr. Arne Weicke, Vorstandsvorsitzender Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsmitglied Dr. Sven Matthiesend
Foto: Isabel Radandt, Frankfurter Sparkasse
***

Das Geschäftsjahr 2022 stand im Zeichen des Ukraine-Krieges und dessen erheblichen gesamtwirtschaftlichen Folgen. Die konjunkturellen Erholungstendenzen, die noch zu Beginn des Jahres 2022 spürbar waren, wurden mit der russischen Invasion in die Ukraine abrupt beendet. Zinsinterventionen der EZB zur Eindämmung der stark ansteigenden Inflation und hohe Volatilitäten an den Kapitalmärkten waren die Folge. 

„Die Frankfurter Sparkasse hat trotz der Krisenzeiten gut gewirtschaftet und ihr operatives Ergebnis ausgeweitet“, resümiert Dr. Ingo Wiedemeier, der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse. „Angesichts der anspruchsvollen Rahmenbedingungen sind wir unter dem Strich mit dem Geschäftsjahr 2022 zufrieden.“ 

 2022 war für die Frankfurter Sparkasse ein sehr besonderes Jahr. Unter dem Motto „200 Jahre. Miteinander. Füreinander.“ feierte die Sparkasse gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden, den Mitarbeitenden und den Menschen der Region ihr Jubiläum. Dieser festliche Anlass wurde von zahlreichen Kundenveranstaltungen, öffentlichen Konzerten und Aktionen begleitet. Vom „200 Jahre-Goldbarren“ bis zum Nachhaltigkeitsfonds stießen eigens dem Jubiläum gewidmete Produkte auf große Resonanz.

Die langfristigen Geschäftsbeziehungen und das hohe Vertrauen der Kundschaft äußerten sich 2022 in der Ausweitung des operativen Kundengeschäftes auf der Aktiv- sowie der Passivseite. So konnten die Forderungen an Kunden im Geschäftsjahr 2022 um 5,3 Prozent bzw. 531 Mio. EUR auf zuletzt 10,5 Mrd. EUR gesteigert werden. Das nachfragebedingt gute erste Halbjahr hat die anspruchsvollere Marktsituation in der zweiten Jahreshälfte weitgehend aufgefangen, sodass das Wachstum nur leicht unter dem Vorjahresniveau notierte (2021: +576 Mio. EUR). 

Im Kreditgeschäft dominierten wie bereits in den Vorjahren die privaten wie auch gewerblichen Immobilienfinanzierungen. Deren Nettowachstum betrug 339 Mio. EUR bzw. 4,6 % auf ein Volumen von zuletzt 7,7 Mrd. EUR. Zwei Drittel der Finanzierungen entfielen auf private Kundinnen und Kunden. Ein Drittel ging auf gewerbliche Immobilienfinanzierungen zurück. Infolge der gestiegenen Zinsen sowie höherer Baukosten war die Nachfrage im zweiten Halbjahr niedriger. 

In Summe verzeichnete das Kundenkreditvolumen, das neben dem originären Kreditgeschäft auch die Eventualverbindlichkeiten, die Schuldscheindarlehen sowie die unwiderruflichen Kreditzusagen einbezieht, zum 31.12.2022 einen Zuwachs um 3,5 % bzw. 382,2 Mio. EUR auf insgesamt 11,4 Mrd. EUR.

Auf der Passivseite der Bilanz sind die Einlagen der Kundinnen und Kunden um 4,2 % bzw. 761 Mio. EUR auf 18,7 Mrd. EUR angewachsen. Gerade in Zeiten der Unsicherheit suchen die Anlegerinnen und Anleger vermehrt den sicheren Hafen des im besten Sinne konservativen und soliden Geschäftsmodells der Sparkassen.

Zudem konnte die Frankfurter Sparkasse nach der eingeleiteten Zinswende der EZB ihren Kundinnen und Kunden auch im Einlagengeschäft wieder Zinssätze anbieten. Auch diese haben maßgeblich zum Wachstum der Kundeneinlagen beigetragen.

Schon im Geschäftsjahr 2022 hat die Frankfurter Sparkasse zeitnah attraktiv verzinste Angebote im Festgeldbereich umgesetzt und so neue Kundengelder gewinnen können. Aktuell offeriert die Frankfurter Sparkasse je nach Anlagedauer und -volumen bis zu 2% Zinsen.

Wertpapier-Anleger brauchten im Börsenjahr 2022 gute Nerven. Die geopolitischen Spannungen, aber auch die Zinsentscheidungen der Notenbanken drückten die Kurse. Trotz hoher Volatilität und Unsicherheit lag die bilanzneutrale Wertpapierersparnis mit +303 Mio. EUR weiter auf einem hohen Niveau, kam aber nicht an den Rekordwert des Vorjahres heran (2021: 408,7 Mio. EUR). Der Gesamtumsatz im Wertpapiergeschäft lag im Berichtsjahr bei 3,0 Mrd. EUR nach 3,5 Mrd. EUR im Vorjahr. Das gesamte Kundendepotvolumen summierte sich zum Jahresende auf 6,1 Mrd.

Mit dem Anstieg der Leitzinsen konnte die Frankfurter Sparkasse ihre Profitabilität auch im Passivgeschäft steigern. Dies zeigte sich in einem Ergebnisbeitrag aus Zinsen, der 2022 mit 235,5 Mio. EUR um 10,6 Mio. EUR oder 4,7 % über dem Vorjahreswert notierte. 

Nachdem der Provisionsüberschuss bereits im Jahr 2021 die Zielmarke von 100 Mio. EUR überschritten hatte, ist es im Geschäftsjahr 2022 erneut gelungen, den Ergebnisbeitrag aus Provisionen leicht auf 102,5 Mio. EUR auszubauen.  

Abseits der wirtschaftlichen Dimension und ihrer Bedeutung für die Prosperität der Region übernimmt die Frankfurter Sparkasse aus tiefster Überzeugung und Verbundenheit ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung. Die Förderschwerpunkte liegen auf Kunst, Kultur, Sozialem, Bildung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Im Jubiläumsjahr war es der Frankfurter Sparkasse ein Anliegen, der Verantwortung für die Region und die hier lebenden Menschen mit zusätzlichen finanziellen Förderungen in Höhe von 200.000 Euro verleihen. 

Diese zusätzlichen Mittel kamen unter anderem der Caritas Flüchtlingshilfe und der Tafel Frankfurt zugute. Außerdem wurde ein mit 30.000 EUR dotierter Ideenwettbewerb zur Förderung der Biodiversität ins Leben gerufen, den gemeinsam mit der Goethe-Universität, dem Palmengarten, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und dem Umweltdezernat der Stadt Frankfurt durchgeführt wurde.

Die Frankfurter Sparkasse ist der größte Ausbildungsbetrieb für Bankkaufleute am Finanzplatz Frankfurt am Main. Im Jahrgang 2022 wurden vierzig Ausbildungsstellen erfolgreich besetzt. Um ihren Bedarf an hochqualifizierten Nachwuchstalenten zu decken, soll die Zahl der Auszubildenden im laufenden Geschäftsjahr auf rund 60 erhöht werden. Das Ausbildungsprogramm der Frankfurter Sparkasse umfasst neben den Ausbildungsplätzen zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann, Stellen für duale Studierende und Ausbildungsplätze zur Kauffrau/zum Kaufmann für Dialogmarketing.

Ausblick auf das Jahr 2023: Die Frankfurter Sparkasse wird auch künftig weiter in ihre Mitarbeiterschaft und die ihre strategische Infrastruktur investieren. Neben den stationären Einheiten werden die digitalen Kanäle noch weiter ausgebaut und zukunftsfähig aufgestellt.

Im Hinblick auf die im Ballungsgebiet Frankfurt erwartbar steigenden Mieten werden Kundinnen und Kunden mittelfristig abwägen müssen, ob auch erhöhte Finanzierungskosten bei Eigentumserwerb im Vergleich zum Mietzins wirtschaftlicher sind.

Kreditprogramme der Förderinstitute wie der KfW oder der WIBank werden angesichts der Potenziale im Bereich der energetischen Sanierung noch mehr Gewicht erhalten.

In Zeiten der anhaltend hohen Inflation bleibt die Einbeziehung von Wertpapieren in die individuelle Anlagestrategie alternativlos. Insofern wird das Wertpapiergeschäft auch im Jahr 2023 eine hohe Relevanz genießen.

Ein wichtiges Wachstumsfeld der Frankfurter Sparkasse ist der Bereich des Stiftungs- und Nachlassmanagements. Mit mehr als 80 verwalteten Stiftungen ist die Frankfurter Sparkasse heute bereits mit weitem Abstand Marktführerin in diesem Segment. Diese hervorragende Marktposition soll weiter ausgebaut werden.

Angesichts wieder vorhandener Zinsen geht die Frankfurter Sparkasse mit einer Produktpalette für Sparer an den Markt, um solide Anlagen anzubieten. Die Erfahrung zeigt, dass Anlegerinnen und Anleger gerade in Zeiten der Unsicherheit das solide Geschäftsmodell der Sparkassen zu schätzen wissen.