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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Frankfurter Sparkasse 2020 im Plan

Jahresüberschuss von 15 Mio. Euro

von Karl-Heinz Stier

(29.03.2021) Für die Frankfurter Sparkasse war das Geschäftsjahr 2020 trotz der außergewöhnlichen Rahmenbedingungen und der Corona-Pandemie zufriedenstellend.

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Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Sparkasse
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Das operative Ergebnis ist um 18,7 % auf 65,3 Mio. Euro zwar erwartungsgemäß gesunken, unterschreitet aber nur leicht die Planung. Das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 46,2 Mio. Euro hat sich gegenüber dem Jahr 2019 zwar ebenfalls deutlich um rund 40 % vermindert, ungeachtet der nicht vorhersehbaren Belastungen aus der Corona-Pandemie wurde der Planwert aber leicht übertroffen. Nach Berücksichtigung der Steuern weist die Frankfurter Sparkasse im Geschäftsjahr 2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von 15,0 Mio. Euro aus.

„Vor dem Hintergrund des außergewöhnlichen Corona-Jahres 2020 sind wir mit einem Geschäftsergebnis nach Plan zufrieden“, fasst Dr. Ingo Wiedemeier, Vorsitzender des Vorstandes, die Ergebnisse zusammen.

Mit einer Bilanzsumme in Höhe von 21,0 Mrd. Euro ist die Frankfurter Sparkasse eine der größten deutschen Sparkassen und die größte Sparkasse in Hessen. Mit einem Anstieg um 1,2 Mrd. Euro war das Wachstum der Bilanzsumme deutlich stärker als im Vorjahr und weitaus höher als zunächst geplant. Der Zuwachs ging auf beiden Seiten der Bilanz sowohl vom Kunden- als auch vom Interbankengeschäft aus. Auf der Aktivseite erwiesen sich die Forderungen an Kunden mit einem Anstieg um 6,1 % auf 9,4 Mrd. Euro erneut als ein wichtiger Wachstumsträger. Das Wachstum auf der Passivseite wurde wie schon im Vorjahr maßgeblich durch Kundengelder getragen. Die Interbankenpositionen nahmen um 38,9 % auf 1,9 Mrd. zu.

Ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen befand sich das Kreditgeschäft weiterhin auf Wachstumskurs und trägt mittlerweile rund 60 % zum Zinsergebnis des Gesamtvertriebs bei. 2020 sagte die Frankfurter Sparkasse ihren Kunden Kredite und Darlehen (ohne Dispositions- und Kontokorrentkredite) im Umfang von 1,6 Mrd. Euro zu. Im Vorjahr waren es 1,8 Mrd. Euro.

Hauptwachstumstreiber des originären Kreditgeschäfts waren wie schon in den Vorjahren die Bau- und Immobilienfinanzierungen. Die steigenden Preise für Wohnimmobilien in Frankfurt, welche durch das weiterhin zu geringe Angebot für die hohe Nachfrage entstehen, schrecken die Kunden der Sparkasse nicht ab. Viele Anleger sehen in Immobilienkäufen eine sichere Anlage ihres Kapitals. Insgesamt nahmen bei der Frankfurter Sparkasse die Bau- und Immobilienfinanzierungen in der Berichtsperiode um 3,3 % oder 223,1 Mio. Euro auf 6,9 Mrd. Euro zu. Zwei Drittel des Wachstums resultieren aus den privaten und ein Drittel aus den gewerblichen Finanzierungen.

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat die Sparkasse bis zum Jahresende 2020 1.740 Darlehen im Umfang von 428,3 Mio. Euro gestundet.

Beim Wertpapiergeschäft war eine deutliche Belebung festzustellen. Der Gesamtumsatz nahm in 2020 um 32,6 % oder 789,2 Mio. Euro auf 3,2 Mrd. Euro zu, wobei sich die positive Tendenz auf Aktien und Investmentanteile konzentrierte. Auch die Zahl der Abschlüsse von Wertpapier-Sparplänen ist erfreulicherweise deutlich gestiegen.

Das klassische Zinsgeschäft wurde durch die Fortdauer der Negativ- bzw. Niedrigzinsphase und des strukturellen Einlagenüberhangs weiterhin spürbar belastet. Der Abwärtstrend beim Zinsüberschuss setzte sich somit in 2020 weiter fort, wenngleich der Rückgang weniger stark ausfiel als erwartet. Der Zinsüberschuss sank um 6,9 % oder 17,5 Mio. Euro auf 235,3 Mio. Euro. Diese Entwicklung zeigt, dass mit dem Passivgeschäft derzeit nicht mehr viel verdient werden kann.

Die Sparkasse setzt ihre Aktivitäten zur Senkung des Verwaltungsaufwands fort. Der Verwaltungsaufwand konnte gegenüber dem Vorjahr um 4,1 % oder 10,7 Mio. Euro auf 252,0 Mio. Euro deutlich verringert werden.

Der Provisionsüberschuss wurde in 2020 weiter ausgebaut und legte im Vorjahresvergleich um 13,7 % auf insgesamt 97,3 Mio. Euro zu. Die Sparkasse ist ihrem mittelfristigen Ziel, das Provisionsgeschäft zu forcieren, um die Ertragsentwicklung unabhängiger vom Zinsgeschäft zu machen, damit ein Stück näher gerückt.

Das Stiftungs- und Nachlassmanagement verzeichnet auch in 2020 weiterhin ein stetiges Wachstum. Mit der langjährigen Expertise zählt es in diesem Bereich zu den ersten Adressen in Frankfurt. Insgesamt gründeten die zertifizierten Stiftungsberater und -manager der Frankfurter Sparkasse gemeinsam mit ihren Kunden acht neue Stiftungen. Zum aktuellen Zeitpunkt werden insgesamt 75 Stiftungen betreut. Mit dieser Expertise konnten in 2020 1,3 Mio. Euro Fördermittel der von der Sparkasse betreuten Kundenstiftungen für gemeinnützige Zwecke ausgeschüttet werden.

Mit ihren drei eigenen Stiftungen, der Frankfurter Bürgerhilfe, der Stiftung der Frankfurter Sparkasse und der mainFrankfurt-Stiftung, fördert die Frankfurter Sparkasse gemeinnützige Projekte in der Stadt und in der gesamten Region. In 2020 konnte die Frankfurter Sparkasse mit insgesamt 19 Projekten Fördermittel in Höhe von 243.850 Euro ausschütten. Darin enthalten sind beispielsweise Corona-Hilfen für 75 Vereine aus der Region. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den Gebieten Kunst, Kultur, Soziales, Bildung, Ökologie und Digitalisierung.

Die Aktion „Daheim im Verein“ unterstützte Ende April 2020 schnell und unbürokratisch regionale, gemeinnützige Vereine, die von den Auswirkungen des Coronavirus finanziell besonders betroffen waren. Sie konnten sich um eine Spendensumme von insgesamt 50.000 Euro bewerben. Ziel der Aktion war die Stärkung des Ehrenamtes und damit der Gemeinschaft im Geschäftsgebiet der Sparkasse.

In einem Ausblick auf das Jahr 2021 sagte Dr. Wiedemeier: „Wir  müssen unsere bestehenden Strukturen und Prozesse noch intensiver hinterfragen und auf den Prüfstand stellen. Wir sehen den anstehenden Aufgaben  hoffnungsvoll  entgegen“.