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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Frankfurter Schulpreis 2022 in der Paulskirche

von Ilse Romahn

(14.06.2022) Während einer Feierstunde hat Bildungsdezernentin Sylvia Weber gemeinsam mit der Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank, Deborah Schnabel in der Paulskirche die Preisträger des diesjährigen Frankfurter Schulpreises geehrt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Philipp-Holzmann-Schule, rechts Bildungsdezernentin Sylvia Weber
Foto: Bildungsstätte Anne Frank, Foto: Felix Schmitt
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Unter dem diesjährigen Motto #DigitaleWelten waren alle Schulen aufgerufen, sich mit Projekten zu bewerben, die in modellhafter Weise ein besseres Miteinander von Schülerinnen und Schülern verwirklichen.

„Wo die Akzeptanz von Vielfalt befördert wird, wo Toleranz eingeübt wird und zur Übernahme von Verantwortung motiviert wird, da sind wir richtig und das haben wir heute gefeiert und ausgezeichnet“, erklärte Weber. Ihr sei besonders wichtig, dass bei einem solchen Projekt Schülerinnen und Schüler nicht nur Teilnehmende und Lernende, sondern „aktiv Mitgestaltende seien, die etwas entwickeln, das zu ihrer Schule passt“, sagte die Stadträtin.
 
Schnabel ergänzte: „Junge Menschen bewegen sich heute ganz selbstverständlich in digitalen Welten. An den technisch innovativen und inhaltlich fundiert und diskriminierungssensibel umgesetzten Projekten für den Frankfurter Schulpreis zeigt sich zudem, dass die digitalen Medien zum persönlichen Interaktionspunkt für Schüler geworden sind, die sich während der Pandemie nur schwer persönlich austauschen konnten.“
 
Das diesjährige Thema #Digitale Welten eröffnet einerseits neue Möglichkeiten des Zusammenlebens oder des gemeinsamen Lernens, zugleich ist jedoch der Zugang zur digitalen Welt global wie lokal ungleich verteilt. Nicht jede Familie hat für jedes Kind einen Laptop zur Verfügung und so ist der Zugang zum Recht auf – auch digitale –  Bildung vielerorts eine Herausforderung. Der Frankfurter Schulpreis 2022 förderte deshalb unter dem Motto „#DigitaleWelten“ neue und innovative Projekte, in denen Schülerinnen und Schüler sich mit Online-­Aktivitäten beschäftigen und diese reflektieren. Welche Möglichkeiten bietet das Netz, auch Stimmen hörbar zu machen, die sonst nur selten gehört werden?
 
„Die teilnehmenden Schulen haben sich auf vielfältige Weise dem Thema genähert und wir hatten sehr starke Vorschläge im Wettbewerb, über die die Jury zu entscheiden hatte. Von Grundschulen über weiterführende Schulen bis hin zu beruflichen Schulen haben sich alle Altersgruppen beteiligt und sich Gedanken gemacht, was mich sehr gefreut hat“, sagte Weber. Die Jury setze sich zusammen aus Deborah Schnabel für die Bildungsstätte Anne Frank, der Leiterin des Stadtschulamtes, Ute Sauer, und Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen Schulamtes, der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, des Amts für multikulturelle Angelegenheiten, des Stadtelternbeirats, des Stadtschülerrats und der Dezernentin.

Durchgesetzt habe sich schlussendlich die Philipp-Holzmann-Schule, welche die Jury mit der Einrichtung eines hybriden Gedenktags zu dem rassistischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 überzeugt hat.
„Es war beeindruckend, zu sehen, wie die Philipp-Holzmann Schule ihren Schülern über Social Media die Möglichkeit gegeben hat, über eigene Rassismuserfahrungen zu berichten und zugleich künftig die Erinnerung an den 19. Februar als festen Teil des Schulkalenders pflegen wird“, erläuterte die Stadträtin. Die Schule erhält 6000 Euro in Anerkennung ihrer Leistung.
 
Den zweiten Platz belegte die Carl-Schurz-Schule, deren Schülerinnen und Schüler den CSS Courage Podcast ins Leben gerufen haben. In 27 Folgen werden hier verschiedene Themen aus dem Bereich Diskriminierung diskutiert und im Anschluss Vorstellungen von einer besseren Welt formuliert. Sie erhält 4000 Euro Preisgeld.
 
 „Der CSS Courage Podcast adressiert schwere Themen wie Hate Speech, anti-muslimischen Rassismus oder den Krieg in der Ukraine, beleuchtet sie verständlich und ohne zu belehren, ist handlungsorientiert, interaktiv und stets multiperspektivisch“, hebte Schnabel in ihrer Laudatio für die Carl-Schurz-Schule hervor. „Hier wird ein Raum geschaffen, gemeinsame Nenner zu finden und Unterschiede wertzuschätzen.“

Den dritten Platz, der mit 3000 Euro dotiert ist, erhält die Gerog-Büchner-Schule. Deren Schülerinnen und Schüler haben sich im Rahmen einer Ausstellung mit den Chancen und Herausforderungen der digitalen Welt, wie beispielsweise Body Positivity oder Cybermobbing, auseinandergesetzt.
 
Lobende Anerkennungen erhielten die Engelbert-Humperdinck-Schule, die IGS Nordend und die Carl-von-Weinberg-Schule.
 
Die Dezernentin bedankte sich herzlich bei allen teilnehmenden Schulen, der Bildungsstätte Anne Frank, der Jury und dem Stadtschulamt. Der nächste Schulpreis wird 2024 verliehen. (ffm)