Letzte Aktualisierung: 01.12.2023
Frankfurter Schulen: 1,7 Millionen Euro – Energiesparrekord
von Ilse Romahn
(20.11.2023) Frankfurter Energiespar-Schulen machen es vor. Den Projektschulen ist es 2022 gelungen, so viel Energiekosten einzusparen, wie noch nie in der 25-jährigen Geschichte des Programms. Durch ihr großes Engagement haben sie ihren Energie- und Wasserverbrauch erfolgreich reduziert und so CO2-Emissionen in Höhe von rund 3600 Tonnen und entsprechende Kosten von knapp 1,7 Millionen Euro eingespart.
Unter dem Motto „Energie sparen – Budget steigern“ betreiben mittlerweile fast 100 Schulen mit dem Programm „Erfolgsbeteiligung für nutzerbedingtes Energie- und Wassersparen an Frankfurter Schulen“ aktiven Ressourcen- und Klimaschutz. Unterstützt werden sie dabei vom Energiemanagement des Amts für Bau und Immobilien (ABI) und von Umweltlernen in Frankfurt im Auftrag des Stadtschulamts.
Mit ihrem Engagement waren die Frankfurter Energiesparschulen im Jahr 2022 erfolgreich wie noch nie: Sie konnten ihre CO2-Emmission um knapp 3600 Tonnen reduzieren und durch die verringerten Energie- und Wasserkosten fast 1,7 Millionen Euro einsparen. Vor dem Hintergrund der weltweiten Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges waren die Schulen besonders engagiert, ihren Gasverbrauch wirksam zu senken. Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, gratuliert den Vertreterinnen und Vertetern der Frankfurter Energiesparschulen zu diesem Erfolg.
„Klimaschutz wirkt sich auch positiv aufs Lernklima aus“, stellt Bildungsdezernentin Weber fest und verweist auf vielfältige Bildungsangebote, die an den Energiesparschulen stattfinden. „Nachhaltigkeit, Partizipation und Demokratiefähigkeit gehen dabei Hand in Hand. Unser Ziel ist es nicht nur, Kinder und Jugendliche zum verantwortungsbewussten Verbrauch zu bewegen. Vielmehr wollen wir die Fähigkeit vermitteln, nach zukunftsfähigen Alternativen zu gewohnten Mustern in Lebensstil und Alltagshandeln zu suchen. Das betrifft nicht nur unseren Energieverbrauch oder Fragen des Konsums, sondern auch eine politische Teilhabe. So kann Schule mithelfen, Zukunft zu gestalten.“
An den Programm-Schulen treiben „Energie-Teams“ die Projektarbeit voran. In diesen Teams arbeiten in der Regel Schulhausverwalterinnen und -verwalter sowie Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte zusammen. Auf Grundlage eines „Energierundgangs“ durch das Schulgebäude wird ein Plan zur nutzungsbedingten Reduzierung des Energieverbrauchs an den Schulen erarbeitet und mit der Schulgemeinde umgesetzt.
Dazu bildet Umweltlernen in Frankfurt Schülerinnen und Schüler zu „Energiedetektiven“ aus. Diese erkunden mit Messgeräten ihre Klassenräume und das Schulgebäude, suchen nach Energielecks und Einsparpotenzialen bei Strom, Heizung und Wasser und motivieren ihre Mitschüler. Auf diese Weise werden die Schülerinnen und Schüler in das schulinterne Energiemanagement eingebunden. Stoßlüften bei abgedrehtem Heizkörper, ausschaltbare Steckerleisten gegen Stand-by-Energieverbrauch und Aufkleber wie „Licht ausgeschaltet?“ sind Beispiele guter Praxis im Schulalltag für den sorgsamen Umgang mit Energie.
Das pädagogische Angebot von Umweltlernen in Frankfurt im Rahmen des Energiesparprogramms reicht von den „Energiespardetektiven“ und der Lernwerkstatt „Strom“ für die Grundschule bis zur Lernwerkstatt „Energie schlau nutzen“ oder Projektwochen zu nachhaltiger Entwicklung für weiterführende Schulen. Auch das jährliche Solarrennen Frankfurt-Rhein-Main auf dem Römerberg, gefördert vom Klimareferat der Stadt Frankfurt, gehört zu den Angeboten.
Die Schulhausverwalterinnen und -verwalter der Schulen im Energiesparprogramm sorgen gemeinsam mit der Abteilung Energiemanagement des ABI für die technische Umsetzung zum Energiesparen in Schulgebäuden: Sie optimieren die Heizungseinstellungen, regeln die Lüftungsanlagen bedarfsgerecht und melden technische Probleme und Vorschläge für Optimierungen an das ABI. Den Schulhausverwaltungen ist auch der „Energiecoach“ Albrecht Pfrommer von Umweltlernen in Frankfurt zur Seite gestellt. Er unterstützt sie bei „Energierundgängen“ durch das Schulgebäude, analysiert die Gesamtsituation und gibt wertvolle Tipps zu Einsparmöglichkeiten. Im Austausch und Verbund der verschiedenen Akteure des Energiesparprogramms werden die Einsparpotenziale durch Nutzerinnen und Nutzer des Schulgebäudes möglichst voll ausgeschöpft.
„Wir sind begeistert von der regen Teilnahme der Schulen und ihrem Engagement beim Energiesparen“, freut sich Jenny Gebert, Projektleiterin zum Energiesparprogramm beim Verein Umweltlernen in Frankfurt.
Die erzielten Einsparungen kommen zur Hälfte den Schulen und Energiebeauftragten zugute – zu 25 Prozent geht die eingesparte Summe auf das Schulbudget, zu 25 Prozent an die Schulhausverwaltung. Die andere Hälfte der Einsparsumme wird vom ABI in bauliche und technische Maßnahmen zur energetischen Sanierung investiert.
Für ihre engagierte Arbeit bekommen die Energiesparschulen von Bildungsdezernentin Weber ein symbolisches Klimaschutz-Zertifikat überreicht. Ein Zertifikat über die CO2-Gesamteinsparung aller Frankfurter Energiesparschulen nimmt Julian Thoss vom „Klima-Bündnis“ entgegen.
Nähere Informationen zum Energiesparprogramm an Frankfurter Schulen finden sich online unter umweltlernen-frankfurt.de/Energie und energiemanagement.stadt-frankfurt.de unter dem Menüpunkt „Erfolgsbeteiligung Nutzung und Betrieb“. (ffm)