Letzte Aktualisierung: 10.12.2024
Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag in der Paulskirche
von Ilse Romahn
(10.09.2021) Jeder Mensch, der sich das Leben nimmt, hinterlässt im Herzen seiner Angehörigen und Bekannten eine nicht zu füllende Lücke. Dabei ließen sich viele Suizide verhindern, wenn die Betroffenen sich rechtzeitig Hilfe und Unterstützung gesucht hätten.
Doch gerade psychisch Erkrankte sind oftmals nicht in der Lage, diese für sie vermeintlich unüberwindbare Barriere zur Außenwelt zu durchbrechen und sich ihrem Umfeld anzuvertrauen. Der 1. Frankfurter Schul-Suizidpräventionstag soll auf diese Problematik aufmerksam machen und Hilfsangebote aufzeigen sowie einzelne Akteure miteinander vernetzen.
So haben sich am Donnerstag, 9. September, auf Einladung von Oberbürgermeister Peter Feldmann Frankfurter Schülerinnen und Schüler, Vertreterinnen und Vertreter des StadtSchülerinnenrates (SSR), von Hilfs- und Präventionsinitiativen sowie Aktivisten, die auf dieses noch immer oftmals tabuisierte Thema aufmerksam machen möchten, in der Frankfurter Paulskirche getroffen.
„Die heutige Veranstaltung ist ein wichtiges Zeichen in der Corona-Pandemie, in einer Zeit mit vielen Veränderungen, Ängsten und Herausforderungen. In Deutschland begehen 10.000 Menschen jährlich Suizid, geschätzte 200.000 versuchen es. Diese Zahlen sollten uns nachdenklich machen. Und genau hierfür sind wir heute da – um auf das Thema aufmerksam zu machen und Ihnen Instrumente und Werkzeuge an die Hand zu geben, damit Sie Ihr Umfeld sensibler wahrnehmen“, betonte der Oberbürgermeister zu Beginn der Veranstaltung.
Alix Puhl, Mitinitiatorin des Schul-Suizidpräventionstages, verbindet mit der Paulskirche als Veranstaltungsort die Hoffnung, dass „die Politik erwacht ist und das Thema ernst nimmt“. Die Frankfurter Mutter begrüßt ausdrücklich, „dass Schülerinnen und Schüler dort als Veranstalter auftreten können“, um gemeinsam über dieses Thema zu sprechen und sich über Hilfsinitiativen zu informieren. Alix Puhl hofft zudem, dass der Schul-Suizidpräventionstag künftig fester Bestandteil des städtischen Jahresterminkalenders wird.
Auch für die übrigen Initiatoren steht fest, dass gerade Jugendliche durch ständige digitale Verfügbarkeit und sexuelle Identitätsfindung heute vor weitaus größere psychische Herausforderungen gestellt werden als noch vor 20 Jahren. Gerade, weil viele Menschen, die an Depressionen leiden, nicht die Kraft aufbringen, sich selbst Hilfe zu suchen, sei es für Angehörige umso bedeutsamer, Hilfsinitiativen wie des Frankfurter Netzwerk Suizidprävention (kurz FRANS) zu kennen und rechtzeitig professionelle Unterstützung zu suchen.
Weitere Informationen zum Thema und ein Überblick über Hilfsangebote gibt es unter frans-hilft.de im Internet. (ffm)