Letzte Aktualisierung: 10.12.2024
Frankfurter Personenlexikon
von Ilse Romahn
(21.05.2024) Wer Frankfurt am Main verstehen will, sollte sie kennenlernen: Persönlichkeiten unterschiedlichster Lebensbereiche, die in der und für die Stadt gewirkt haben. Eine historische Darstellung erfuhren sie in der „Frankfurter Biographie“, die 1994/96 in zwei Bänden im Verlag Waldemar Kramer erschienen ist und rund 2.200 Artikel über 2.500 für die Stadt Frankfurt bedeutsame Personen enthält.
Aus dem Wunsch einer grundlegenden Überarbeitung – aber auch Fortsetzung und Digitalisierung – dieses Standardwerkes entstand die Idee zum Frankfurter Personenlexikon. Das von der Frankfurter Bürgerstiftung/Holzhausenschlösschen getragene Frankfurter Personenlexikon wächst weiter und umfasst inzwischen mehr als 3.000 Biografien.
Auf Initiative des Gründungsherausgebers Wolfgang Klötzer und des Geschäftsführers der Frankfurter Bürgerstiftung Clemens Greve übernahm die Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen das Projekt, nachdem Greve als Förderer zuvor schon zahlreiche Spenden aus dem Freundeskreis der Frankfurter Bürgerstiftung erhalten hatte. Zwei Jahre später konnte er die Ernst Max von Grunelius-Stiftung und die Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung für die Förderung des Projekts gewinnen; 2016 sprang die Stiftung der Niederländischen Gemeinde A.C. als Förderer für die Grunelius-Stiftung ein. Klötzer (1925-2015) übergab Greve eine Mitherausgeberschaft und beide verpflichteten als weitere Mitherausgeberin und Chefredakteurin die Historikerin Dr. Sabine Hock, die schon an der „Frankfurter Biographie“ maßgeblich als Bearbeiterin und Autorin mitgewirkt hatte.
Nach umfangreichen redaktionellen und technischen Vorbereitungen konnten 2014 die ersten 30 Artikel unter frankfurter-personenlexikon.de veröffentlicht werden. Inzwischen ist das Online-Nachschlagewerk – von A wie Lily Abegg (1901-1974, Korrespondentin der FAZ in Tokio) bis Z wie Karl Maria Zwißler (1900-1984, Dirigent der Frankfurter Oper) – auf über 3.000 Artikel angewachsen. Seit Kurzem sind alle geprüften und überarbeiteten Artikel der „Frankfurter Biographie“ in das Frankfurter Personenlexikon übernommen. Zusätzlich erscheinen jeweils zum 10. eines Monats mehrere neu verfasste Beiträge, für die sich bisher ca. 130 Autorinnen und Autoren eingebracht haben.
Die 2023 monatlich gezählten rund 12.000 Leserinnen und Leser mit über 120.000 Seitenaufrufen zeigen, dass dem Lexikon der Spagat gelingt, akademische Kriterien zu erfüllen und gleichzeitig ein breites Publikum anzusprechen. So finden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger bedeutende, unterhaltsame, wissenswerte, kuriose, unbekannte und spannende Geschichten aus der Frankfurter Geschichte, erzählt anhand von Lebensläufen der handelnden Personen in wissenschaftlich fundierten und dennoch gut lesbaren Texten.
Gegenüber der „Frankfurter Biographie“ neu ergänzt wurden insbesondere Artikel über Personen der neueren Zeitgeschichte sowie solche, die erst in den letzten Jahren in den Blickpunkt der Forschung gerückt sind, darunter verstärkt Frauen und LSBT*Q-Personen. Auch anhand thematischer Gesichtspunkte (z.B. Sport oder Fotografen/Fotografinnen) wurde beim Auswählen und Verfassen neuer Biografien vorgegangen. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet die Geschichte der NS-Zeit mit Texten über Personen aus dem Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime, die die Breite und die Vielfalt des Widerstands spiegeln (z.B. Anna Beyer, Friedrich Karl Klausing, Erica Ludolph, Rose Schlösinger, Carl Tesch, Martha Wertheimer u.v.m.).
Weitere Informationen unter frankfurter-personenlexikon.de www.frankfurter-buergerstiftung.de