Letzte Aktualisierung: 29.09.2023
Frankfurter Landtagswahlkreise 34 bis 39 kurz vorgestellt
von Ilse Romahn
(18.09.2023) Die Hälfte der sechs Frankfurter Landtagswahlkreise wurde durch den Hessischen Landtag in ihrem Zuschnitt verändert. „Interessant ist natürlich insbesondere, wie die Wahlkreisergebnisse 2018 im neuen Zuschnitt ausgefallen wären“, sagt die für Statistik und Wahlen zuständige Stadträtin Eileen O´Sullivan und fügt hinzu: „Aber auch die statistischen Kurzportraits der Wahlkreise haben einiges zu bieten.“
Eine Anpassung der Wahlkreise war nötig, da der bevölkerungsschwächste Frankfurter Wahlkreis 34 zu weit vom Durchschnitt aller hessischen Wahlkreise abwich. Die Schwankungsbreite der Wahlbevölkerung, also der Deutschen mit Hauptwohnung, die 18 Jahre und älter sind, liegt nach dem Neuzuschnitt zwischen rund 63.000 Personen (Wahlkreis 34) und rund 84.000 Personen (Wahlkreis 36).
In der Statistik finden sich weitere Auffälligkeiten. Im Wahlkreis 36 zum Beispiel sind die potenziell Wahlberechtigten eher den jüngeren Altersgruppen zugehörig als dies stadtweit der Fall ist. Dagegen wohnen im Wahlkreis 39 die Menschen tendenziell am längsten. Fast 85 Prozent sind seit zehn und mehr Jahren im Wahlkreis gemeldet.
Im Verhältnis zum Bestand fand 2021 die größte Bautätigkeit im Wahlkreis 37 statt. Je 1000 bereits vorhandener Wohnungen kamen 15,5 Neubauwohnungen hinzu. Eher großzügig wohnen die Frankfurterinnen und Frankfurter im Wahlkreis 36, hier stehen jeder sowie jedem durchschnittlich 42 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung.
Unterschiede zwischen den Wahlkreisen gibt es auch bei der Bildungssituation. Während im Wahlkreis 34 lediglich 42,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler von der Grundschule auf ein Gymnasium wechseln, tun dies 67,9 Prozent im Wahlkreis 38.
Während im städtischen Schnitt 84,6 Personen je 1000 Einwohnerinnen und Einwohner Leistungsberechtigte in der Grundsicherung für Arbeitsuchende sind, trifft dies im Wahlkreis 38 auf 47,3 zu. „Das spiegelt ein Stück weit die gute soziale Situation im Wahlkreis wider“, sagt Stadträtin O´Sullivan und ergänzt: „Auch verdient wird zwischen Nord- und Ostend etwas mehr als sonst in der Stadt.“ Fast 22 Prozent der Vollbeschäftigten haben ein monatliches Bruttoarbeitsentgelt von mehr als 7000 Euro monatlich.
Per Landtagsbeschluss kam es zu Veränderungen der Wahlkreise 34, 36 und 39. Der westliche Wahlkreis 34 wurde um den Stadtteil Gutleut erweitert, der zuvor zum Wahlkreis 36 gehörte. Zum Ausgleich erhielt der Wahlkreis 36 an seinem östlichen Rand den Stadtteil Eckenheim hinzu, der dem Wahlkreis 39 abgezogen wurde. Bezogen auf den neuen Gebietsstand hätten bei der Landtagswahl 2018 im Wahlkreis 34 fast 2000 Personen mehr gewählt. Rund 2700 mehr Wählerinnen und Wähler hätte es im Wahlkreis 36 gegeben und im Wahlkreis 39 wären es rund 4700 Personen weniger gewesen, die in diesem ihre Stimmen abgegeben hätten.
„Das sind natürlich rein statistische Berechnungen ohne Einfluss auf das Wahlergebnis. Für alle Interessierten bieten die neuen Ausgaben der frankfurt statistik aktuell viel Wissenswertes und Interessantes“, sagt O´Sullivan.
Die Ausgaben von „frankfurt statistik aktuell“ 06-11/2023 stehen unter frankfurt.de als kostenlose PDF-Downloads zur Verfügung. (ffm)