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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Frankfurter Hausgespräche: Salons zwischen Aufklärung und Romantik und ihr Nachleben

von Ilse Romahn

(25.05.2021) "Sie saßen und tranken am Teetisch" ist der Titel der Frankfurter Hausgespräche am Mittwoch, 26. Mai, mit Dr. Petra Dollinger und Dr. Günter Oesterle.

In der Großstadt Paris entstanden seit dem 17. Jahrhundert urbane Konversationsgeselligkeiten, in welchen aristokratische Frauen ihre Teilnahme an der res publica litteraria anmeldeten. Männlich dominierte Geselligkeitsformate wie Tabakskolleg, Bankett oder Billardspiel erhielten fortan Konkurrenz durch literarisch ambitionierte Gespräche über Kunstnovitäten. Das erklärte Ziel war die Poesie mit dem Leben zu verbinden und den gelehrten Pedanten zu vertreiben.

Diese gesellige Neuerung wurde schnell europaweit attraktiv. Eine deutsche Besonderheit war, dass die interessantesten Salons in Berlin um 1800 von Jüdinnen geleitet wurden. Die romantischen Schriftsteller ließen sich von dieser Salongeseeligkeit inspirieren, ohne darauf zu verzichten, eigene produktionssteigernde Geselligkeitsexperimente zu erproben.

Das Frankfurter Hausgespräch widmet sich der romantischen Salongeselligkeit im historischen Zusammenhang, einschließlich ihrer Ausstrahlung bis weit ins 19. Jahrhundert.

Dr. Petra Dollinger ist Historikerin und Lehrbeauftragte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Günter Oesterle ist emeritierter Professor der Literaturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Das Gespräch wird ab 26. Mai auf dem YouTube-Kanal des Freien Deutschen Hochstifts als Podcast angeboten.  https://freies-deutsches-hochstift.de


Frankfurter Hausgespräche 2021: Zusammenkommen - Alte Sehnsucht neu entdeckt
Vier Einrichtungen, ein Thema: Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Haus am Dom, Jüdisches Museum und das Freie Deutsche Hochstift richten ihr Augenmerk gemeinsam auf ein gesellschaftliches Phänomen. In dem monatelangen Verzicht auf physischen Kontakt und auf das Zusammenkommen in Großgruppen haben wir alle ermessen können, wie lebensnotwendig doch das auch leibliche Zusammensein für uns ist. In einem einzigartigen Experiment haben wir den Kontrast zwischen vermittelten und unvermittelten Gesellungsformen erfahren. Die Sprödigkeit und Künstlichkeit des Kontakts auf technischen Plattformen wird uns als Lebenserfahrung in Erinnerung bleiben. Sie hat uns im Umkehrschluss aber auch das Lebenselixier der direkten Begegnung vor Augen geführt. Was kennzeichnen die direkten Begegnungen? Welche Energie, welche Kraft, welche Anregung liegt in ihnen begründet? Welche Rollen und Formen hat das Zusammenkommen in früheren Zeiten ein- und angenommen? Und welche neuen Formen müssen wir nach unseren kollektiven Erfahrungen der Gefährdung entwickeln? Diesen Fragen gehen die Frankfurter Hausgespräche 2021 in verschiedenen thematischen Ausprägungen nach.

Die weiteren Termine der Frankfurter Hausgespräche: 9. Juni 2021, 19:30 Uhr: Gemeinschaft in der jüdischen Tradition – Jüdisches Museum
16. Juni 2021, 19:30 Uhr: Religiöse Gemeinden in der Corona-Krise – Haus am Dom.

https://www.frankfurterhausgespraeche.de/