Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Werbung
Werbung

Frankfurter Ergebnisse der Bundestagswahl

von Ilse Romahn

(28.09.2021) Am Montag, 27. September, hat Stadträtin Eileen O’Sullivan Medienvertretern im Zentralen Bürgeramt auf der Zeil das „Nachtheft“ präsentiert. Die Frankfurter Wahlanalysen Heft 72 enthalten die vorläufigen Ergebnisse der Bundestagswahl für das Stadtgebiet Frankfurt am Main. Über die Ergebnisse der Auszählung hinaus werden auch die Repräsentative Wahlstatistik sowie die Wählerwanderungsanalyse präsentiert.

Die Dezernentin für Digitalisierung, Bürgerservice und Teilhabe zeigte sich äußerst zufrieden mit den Abläufen am Wahlsonntag. Bis auf einen Zwischenfall mit einem Maskenverweigerer in einem Bornheimer Wahllokal wurden keinerlei Schwierigkeiten festgestellt. Auch die Stimmauszählung konnte ohne größere Probleme erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Stadträtin O’Sullivan sprach in diesem Kontext insbesondere den ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern ihren Dank aus: „Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre der reibungslose Ablauf der Bundestagswahl nicht möglich gewesen. Das Engagement der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer stellt eine tragende Säule unserer Demokratie dar. Den 4700 Helfenden, die uns im Stadtraum Frankfurt so tatkräftig unterstützt haben, danke ich ausdrücklich.“

Des Weiteren dankte die Dezernentin Oliver Becker, Leiter des Bürgeramtes, Statistik und Wahlen, Michael Wolfsteiner, Abteilungsleiter Statistik, Stefan Köster, Leiter der Geschäftsstelle Wahlen und Abstimmungen sowie sämtlichen Mitarbeitenden des Amtes und der Stadt Frankfurt am Main, die an der Vorbereitung der Bundestagswahl beteiligt waren. „Die Mitarbeitenden insbesondere des Bürgeramtes, Statistik und Wahlen waren in den vergangenen Monaten intensiv mit den Vorbereitungen der diesjährigen Wahl befasst. Ich danke den Involvierten für die hervorragende Organisation und erfolgreiche Durchführung.“

Die hohe Wahlbeteiligung von insgesamt 74,7 Prozent in Frankfurt am Main wertete die Stadträtin als „wichtiges Bekenntnis der Menschen zu unserer Demokratie“. „Das Wahlrecht ist ein hohes Gut und keine Selbstverständlichkeit. Dieses Recht wurde hart erkämpft und muss immer wieder verteidigt werden. Insbesondere in Zeiten, in denen Populisten wieder verstärkt Raum einnehmen“, sagte O’Sullivan weiter.

Die hohe Wahlbeteiligung von insgesamt 74,7 Prozent in Frankfurt wertete die Stadträtin als „wichtiges Bekenntnis der Menschen zu unserer Demokratie“. „Das Wahlrecht ist ein hohes Gut und keine Selbstverständlichkeit. Dieses Recht wurde hart erkämpft und muss immer wieder verteidigt werden. Insbesondere in Zeiten, in denen Populisten wieder verstärkt Raum einnehmen“, so O’Sullivan weiter.

Wahlanalyse Frankfurt am Main
In Frankfurt gaben am 26. September von insgesamt 428.423 Wahlberechtigten 320.015 Menschen ihre Stimme ab. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 74,7 Prozent. Im Vergleich zu 2017 haben damit zwar 2.781 mehr Personen von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, prozentual gesehen entspricht die Beteiligung aber einem Minus von 0,2 Prozentpunkten.

Besonders gefragt war bei der diesjährigen Bundestagswahl die Möglichkeit der Briefwahl: 163.097 Briefwählerinnen und -wähler (51 Prozent) können allein in Frankfurt verzeichnet werden. Das entspricht einem Plus von 67.902 Personen bzw. 20,6 Prozentpunkten im Vergleich zu 2017. Insgesamt haben 38,1 Prozent der Wahlberechtigten per Brief abgestimmt. Damit gab es erstmals bei einer Bundestagswahl mehr Brief- als Urnenwähler.

Im Wahlkreis 182 standen zehn Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl. Dort konnte sich Armand Zorn von der SPD mit 41.604 Stimmen als Gewinner positionieren. Er erzielte einen Stimmenvorsprung von 10.441 vor dem CDU-Kandidaten Axel Kaufmann. Den größten Stimmenzuwachs konnte mit einem Plus von 7,9 Prozentpunkten Deborah Saskia Düring von den Grünen verzeichnen. Axel Kaufmann musste mit einem Minus von 8,8 Prozentpunkten den größten Stimmenverlust hinnehmen.

Im Wahlkreis 183 standen neun Kandidatinnen und Kandiaten zur Wahl. Mit 50.230 Stimmen ging dort Omid Nouripour als Gewinner hervor. Er erreichte einen Stimmenvorsprung von 9800 vor Kaweh Mansoori von der SPD. Nouripour erzielte mit einem Plus von 15,5 Prozentpunkten auch den höchsten Zugewinn. Mit einem Minus von 9,9 Prozentpunkten entfiel auf Bettina Wiesmann, CDU, der stärkste Verlust.

Bei den Zweitstimmen gingen die Grünen mit 24,6 Prozent (+10,0 Prozentpunkte) als Wahlsieger hervor. Zweitstärkste wurde die SPD mit 22,5 Prozent (+2,4 Prozentpunkte). Die CDU erlitt mit einem Minus von 8,3 Prozent (18,1 Prozent) den höchsten Verlust. Bei den Zweitstimmenergebnissen profitierten insbesondere Grüne, CDU und FDP von der hohen Briefwahlbeteiligung. Die Grünen erzielten per Brief ein gegenüber der Urne um 5,6 Prozentpunkte besseres Ergebnis.

Deutlich wurde außerdem ein verändertes Beteiligungsverhalten. Die jüngste und älteste Altersgruppe beteiligen sich unterdurchschnittlich häufig. Die 25- bis 34-Jährigen dagegen beteiligten sich über- statt bisher unterdurchschnittlich an der Wahl.

Bei den Parteipräferenzen zeigte sich die CDU traditionell bei Älteren stark, vor allem bei den über 70-Jährigen. Auch die SPD wurde eher in den Altersgruppen ab 60 gewählt. Jüngere dagegen wählten eher Grüne, Linke, Volt und das Spektrum der Sonstigen.

Die Wählerwanderungsanalyse zeigte, dass die Grünen 91,3 Prozent ihrer Wählerschaft aus 2017 halten konnte. Die CDU dagegen konnte jeden vierte Wähler oder Wählerin nicht halten. Linke und AfD mussten über die Hälfte abgeben. Der größte Saldenverlust zeigte sich bei der CDU; die verlor 11.400 Wähler an die Grünen. Die Grünen wiederrum konnten im Saldo 8500 Stimmen aus den Nichtwählenden gewinnen sowie Wähler der Linken mobilisieren.

In den Stadtteilen zeigte sich die SPD als Zweitstimmengewinnerin: Mit 24 Stadtteilen sicherten sich die Sozialdemokraten mehr als die Hälfte der Stadtteile. Die Grünen setzten sich vor allem im Zentrum und im Süden durch. Die FDP wurde im Westend-Süd stärkste Kraft. CDU- und SPD-Karten bieten ein eher bekanntes Bild. SPD und AfD haben in ähnlichen Stadtteilen ihre stärksten Ergebnisse erzielt. FDP und Grüne sind innenstadtnah stark.

Das „Nachtheft“ findet sich unter statistik.stadt-frankfurt.de zum Download. (ffm)